Ahlen fräst sich fit – die Fitnesskur für Schlaglöcher und Treckerträume
Am Freitag war es soweit: In der Gegend zwischen Eixtenbrede und Am Morgenbruch – das klingt schon wie eine Mischung aus Fantasy-Roman und regionalem Wetterbericht – rückte eine Fräse an, um dem alten Asphalt den Garaus zu machen. Und diese Fräse hat nicht etwa sanft geschliffen oder zart gebürstet – sie hat sich durch die Straße gearbeitet wie ein schlecht gelaunter Zahnarzt mit einem Presslufthammer. Einmal zack-zack den Belag aufgeknackt, und schwupps: Ahlen sieht wieder aus wie im Mittelalter, aber mit WiFi.
Doch keine Sorge, es bleibt nicht bei der Vollkatastrophe mit Bauabsperrung: Schon bald werden die Wege wieder aufgebaut – Schicht für Schicht, Schotter für Schotter, Asphalt für Asphalt. Und diesmal wird’s richtig dick. Der neue Oberbau soll so stabil werden, dass selbst die schwersten Traktoren ihn nicht mehr plattwalzen können. Man munkelt, dass er sogar einen Panzer oder ein SUV-Familien-Sonntagsausflugstrio überlebt.
Denn die Stadt hat erkannt: Der Wirtschaftsweg von heute ist längst nicht mehr nur für Kartoffeltransporte da. Nein, hier herrscht 24/7-Verkehrschaos der ländlichen Extraklasse! Zwischen Mähdrescher und Mountainbike kämpfen sich Spaziergänger mit Nordic-Walking-Stöcken durch, während Rennradfahrer im hautengen Lycra versuchen, in Kurven Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen, die selbst Google Maps verwirren.
Deshalb soll der neue Belag „verstärkt“ werden – eine Art Fitnessstudio für Straßen also. Der Untergrund wird komplett rausgerissen (ein bisschen wie Wurzelbehandlung, nur mit Baggern), dann kommt frischer Schotter drunter, neuer Asphalt obendrauf – und fertig ist das Hightech-Tragwerk für Ahlens rollende Zukunft.
Ziel des Ganzen: Mehr Tragfähigkeit. Klingt fast nach einer kommunalen Therapiegruppe: „Unsere Straßen müssen wieder lernen, Lasten zu tragen – emotional und physisch.“ Denn die Zeiten, in denen ein bisschen Split reichte, sind vorbei. Heute rollen Giganten über die Feldwege, die aussehen, als könnten sie beim Bundeswehr-Manöver mitmachen.
Und während die Bauleute fräsen, walzen und schütten, schaut Ahlen gespannt zu. Mitte November soll alles fertig sein – rechtzeitig, bevor die Spaziergänger mit Thermoskannen und der Nikolaus mit seinem Liefer-E-Scooter die Wege wieder in Beschlag nehmen.
Bis dahin gilt: Umleitungen beachten, Geduld beweisen – und vielleicht einfach mal zu Fuß gehen. Das stärkt nicht nur die Kondition, sondern schont auch die Straße.
Oder, um es im banahlen Stil zu sagen:
Ahlen baut keine Wege – Ahlen baut Charakter. In Asphalt gegossen. Mit Schotter, Herz und einem Hauch von „Mach’s stabil, das hält mindestens bis zur nächsten Fräsrunde“.