Ahlen führt die Hundesteuer wieder ein: Jetzt zahlen Bello, Fiffi & Co. für die Stadtkasse mit
Genauer gesagt deren Besitzerinnen und Besitzer. Die Vierbeiner selbst wären vermutlich sofort mit einem Lächeln bereit zu zahlen – in Leckerlis, Wurst oder Pfotenabdrücken. Doch leider akzeptiert das Rathaus nach wie vor nur Euro-Beträge und keine Kauknochen.
Der neue Tarif: 78 Euro Jahressteuer für die Fellrakete
78 Euro werden fällig – ein Betrag, der ungefähr dem Gegenwert eines mittelgroßen Fressnapfs, eines halben Hundekissens oder eines einzigen besonders dekadenten Premium-Lachs-Snacks entspricht.
Der Rat der Stadt Ahlen hat das Ganze als „Teil der Haushaltskonsolidierung“ beschlossen. Und mal ehrlich: Wenn eine Stadt sparen muss, aber niemanden verprellen will, nimmt man halt diejenigen, die zwar beliebt sind, aber keine Pressemitteilungen schreiben können: Hunde.
Anmelden, ummelden, neu mandatiert werden
Alle Hunde, egal ob Dackel, Dogge, Dalmatiner oder „Mix aus allem und nichts“, müssen bei der Fachgruppe Abgaben und Steuern angemeldet werden.
Die gute Nachricht: Wer seinen Hund bereits registriert hat, aber bisher 0,00 Euro zahlen musste, wird automatisch übernommen.
Die schlechte Nachricht: Alle bisherigen SEPA-Mandate verlieren ihre Gültigkeit.
Was bedeutet das in Ahlener Alltagssprache?
„Sie müssen das noch einmal ausfüllen. Ja, wirklich. Nein, da geht kein Häkchen. Ja, bitte unterschreiben.“
Ein passendes Formular wird direkt beigelegt – quasi das klassische „Steuerbescheid-Überraschungsei“.
Wer weniger zahlen darf – und wer gar nichts
Natürlich gibt es Ausnahmen. Die Stadt Ahlen wäre nicht die Stadt Ahlen, wenn sie nicht eine fein sortierte Liste an Ermäßigungen, Sonderregelungen und seltenen Spezialfällen hätte, bei denen selbst Steuerprofis kurz mit dem Auge zucken.
Befreiung oder Ermäßigung gibt es unter anderem für:
- Menschen mit Schwerbehindertenausweis
- Pflegebedürftige ab Pflegegrad 2
- Besitzer von Wachhunden, sofern das nächste Haus mehr als 100 Meter Luftlinie entfernt ist (jede Ahlenerin und jeder Ahlener weiß: 99 Meter gelten nicht!)
- Personen, die Grundsicherung, Bürgergeld oder Hilfe zum Lebensunterhalt beziehen
- Und für einige weitere Fälle, die so speziell sind, dass man die Hundesteuersatzung schon fast wie eine Fantasy-Spielanleitung liest.
Entscheidend ist: Alle Anträge müssen bis spätestens 31. Januar 2026 eingereicht werden. Danach verwandelt sich das Rathaus in eine Art bürokratische Weihnachtsfee, die leider keine verspäteten Wünsche erfüllen kann.
Außenkontrollen: Wenn die Stadt die Pfoten zählt
Damit niemand „versehentlich“ vergisst, den Haushund anzumelden, führt die Stadt Ahlen stichprobenhafte Außenkontrollen durch.
Und keine Sorge – die Stadt betont, dass Mitarbeitende nur fragen, wie viele Hunde im Haushalt leben.
Es klingelt also niemand an der Tür, der heimlich versucht, das Kläffen zu triangulieren oder unter dem Sofa nach Chihuahua-Schmuggel zu suchen.
Es wird lediglich höflich angefragt. Und wer dabei versucht, den 60-Kilo-Hund hinter dem Gardinchen zu verstecken, muss sich bewusst sein: Manche Dinge verrät bereits die Futtertonne.
Ahlen hebt an – und alle Hunde heben mit
Die Wiedereinführung der Hundesteuer für den ersten Hund ist ein Stück kommunalpolitischer Klassiker:
ein bisschen Sparzwang, ein bisschen Verwaltungsmagie, ein bisschen Chaos bei SEPA-Mandaten – und ein großer Haufen guter Absichten.
Ab 2026 heißt es also:
„Pfote drauf: Wir zahlen wieder!“
Und Ahlen darf sich schon jetzt sicher sein, dass die Vierbeiner es der Stadt nicht übelnehmen.
Schließlich kennen sie kein Geld – nur Liebe, Leine und Leckerlis.