Ahlen macht sich locker – Der Sport- und Freizeitausschuss lädt zur Jahresend-Olympiade in den Ratssaal
Die Tagesordnung liest sich dabei wie die Menükarte eines Fitness-Kochs, der alles anbietet – vom Warm-up über das Zirkeltraining bis zur mentalen Entspannungseinheit am Ende. Und natürlich wird das Ganze traditionsgemäß mit banahler Leichtigkeit präsentiert.
1. Warm-up: Schriftführung – Die geheimen Helden des Stift-Ausfalls
Gleich zu Beginn geht es um die Bestellung der Schriftführung und ihrer Stellvertretung. Ein Punkt, der so trocken klingt wie eine Tartanbahn im Hochsommer, aber unverzichtbar ist. Denn jemand muss schließlich festhalten, was die Sportpolitiker*innen entschieden haben – damit die Wünsche, Visionen und gelegentlichen diplomatischen Verrenkungen später auch nachvollziehbar sind.
Die Vorlage betont ausdrücklich, dass es dafür keine finanziellen Auswirkungen gibt. Das ist beruhigend – denn in Ahlen kann man zwar Kunstrasen erneuern, LED-Flutlicht installieren und ganze Tribünen modernisieren, aber gebührenpflichtige Protokollstifte wären dann doch zu viel des Guten.
2. Einführung sachkundiger Bürger*innen – Der Neuzugang im Team Ahlen
Es folgt die feierliche Einführung der sachkundigen Bürger*innen – quasi die Sporttransferphase im kommunalpolitischen Winter. Neue Gesichter, neue Talente, neue Meinungen.
Eine Art kommunaler Draft – nur ohne Millionenverträge, dafür aber mit ehrenamtlicher Leidenschaft. Die neuen Sachkundigen werden in den politischen Trainingsbetrieb integriert und dürfen demnächst genau dort glänzen, wo es darauf ankommt: im Sitzen, Diskutieren und beim geduldigen Erklären, warum Projekte manchmal länger dauern als ein Marathon ohne Energiegel.
3. Vorstellung Ausschussvorsitz und Mitglieder – Die Mannschaftsaufstellung
Natürlich darf auch die offizielle Vorstellung der neuen Ausschusscrew nicht fehlen. Die Selbstpräsentation ist ein klassisches Ritual: Man sitzt im Kreis, erinnert sich gegenseitig daran, welche Ausschüsse man sonst noch so betreut, und hofft, dass niemand fragt, ob man die aktuelle Sportentwicklungsplanung schon komplett gelesen hat (immerhin über 100 Seiten!).
Aber keine Sorge: Mit gegenseitigem Nicken und motivierten Blicken wird das Team schon beim ersten Kontakt zur Einheit.
4. Sportstätten 2025 – Ahlens große Baustellen-Revue
Dann wird es richtig sportlich: Die „Realisierung sportrelevanter Maßnahmen auf bzw. in städtischen Sportstätten 2025“ wird vorgestellt. Die Verwaltung liefert eine PowerPoint-Präsentation – und wenn Verwaltungs-PowerPoint draufsteht, dann ist garantiert: Es wird bunt, es wird informativ, und irgendwo wird eine LED-Leuchte eingeblendet.
Die Maßnahmen umfassen eine Vielzahl an Baustellen, Sanierungen, Erneuerungen und Modernisierungen, die mehr nach Olympia-Vorbereitung klingen als nach kommunaler Routine. Die Präsentation dient auch als freundliche Landkarte für neue Ausschussmitglieder – eine Art „Ahlener Sportstätten for Beginners“.
5. Umsetzung der Sportentwicklungsplanung – Ahlens Masterplan der Bewegung
Ein echter Höhepunkt: Die Sportentwicklungsplanung der Stadt Ahlen, ein Werk, das mit Workshops, Online-Umfragen (1.138 Teilnehmende! – so viele schaffen manche Volksläufe nicht), Bürgerbeteiligung und penibler Datenerhebung erstellt wurde.
Die Planung setzt auf Partizipation, Transparenz – und auf die Erkenntnis, dass die Ahlenerinnen am liebsten joggen, walken, Rad fahren und Fitness betreiben. Das macht Hoffnung auf einen gesunden Lebensstil – und zugleich auf die Erkenntnis, dass Calisthenics-Anlagen und Parkour-Parks inzwischen als Grundversorgung gelten.
Highlights der Planung:
- Mehr barrierefreie Sportstätten
- Moderne Hallen mit digitalem Belegungsplan (endlich keine Zettelwirtschaft mehr!)
- Erweiterte Trendsportangebote
- Besserer Überblick dank interaktiver Bewegungskarte
- Stärkung des Stadtsportverbands
- Ausbau öffentlicher Sportflächen
Kurz: Ahlen will beweglicher, moderner und sportlich gerechter werden. Olympiareif? Noch nicht ganz. Aber mit klarer Tendenz zur Qualifikation.
6. Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ – Ein Zuschuss, der Hoffnung macht
Der Bund hat ein neues Förderprogramm aufgelegt: 333 Millionen Euro für deutsche Sportstätten. Ahlen darf sich also überlegen, welches seiner schönen Anlagen zuerst schick gemacht wird. Förderfähig sind:
- Sporthallen
- Freianlagen
- Bäder
- Tennisplätze
- energetische Sanierungen
- Modernisierungen aller Art
Wichtig: Ersatzneubauten sind streng limitiert, energetische Standards müssen eingehalten werden, und Projekte müssen mindestens 555.000 Euro Gesamtkosten haben. Für Ahlen bedeutet das: Endlich wieder Chancen auf Zuschüsse für Kunstrasen, Tribünen oder Böden, die mehr Löcher haben als ein Schweizer Käse.
Die Verwaltung informiert, auf was es bei der Antragstellung ankommt – und der Ausschuss darf sich freuen: Ein Thema, das zwar kompliziert ist, aber am Ende mit Aussicht auf Glanz und Gloria endet.
7. Street-Basketball an der Zeche – Wenn Linien zum Politikum werden
Der nächste Punkt ist charmant: Die Markierungen des Street-Basketballfeldes an der Zeche Westfalen sind leicht in die Jahre gekommen – sprich: Sie sind so sichtbar wie Kreidestriche nach einem Monsunregen. Also soll erneuert, geprüft und beleuchtet werden.
Ein Antrag, der beweist: Ahlen kümmert sich nicht nur um große Stadien und Kunstrasen, sondern auch um die kleinen Anlagen, auf denen künftige Basketball-Legenden ihre ersten Airballs werfen. Die Verwaltung wird in der Sitzung den Planungsstand erläutern.
8. Bekanntgaben und 9. Verschiedenes – Die große Überraschungstüte
Zum Abschluss gibt es wie immer die berühmte Wundertüte der kommunalen Arbeit: Bekanntgaben und Verschiedenes. Hier kann alles passieren:
- Gute Nachrichten
- Kleine Updates
- Hinweise auf neue Projekte
- Oder der Klassiker: „Dazu dann mehr in der nächsten Sitzung.“
Ein sanfter Ausklang für eine Sitzung, die sportlicher kaum sein könnte.
Ahlen läuft, sprintet und plant – und lädt dazu ein
Die Sitzung des Sport- und Freizeitausschusses am 01. Dezember 2025 zeigt:
Ahlen bewegt sich – und zwar nicht nur in den Sporthallen, sondern auch in der Verwaltung, im Ratssaal und in der kommunalen Zukunftsplanung.
Und wer Lust auf politisches Fitness-Training hat, der sollte unbedingt vorbeischauen. Zuschauertribünen sind genug vorhanden – und das Beste: Eintritt frei.