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Ahlen rennt los – auf der Flucht vor der Langeweile

Ahlen, die Stadt, in der Sport normalerweise bedeutet, den Einkaufswagen bis zum Pfandautomaten zu schieben, macht jetzt ernst: Ein Schulteam fährt nach Berlin! Nicht irgendein Schulausflug, sondern die Teilnahme am Mini-Marathon – also eine Art „Vollmarathon light“, die sportliche Variante von „Cola Zero“.

Ahlen rennt los – auf der Flucht vor der Langeweile

Abfahrt 7:45 Uhr – die olympische Disziplin des frühen Aufstehens

Schon am Freitagmorgen quält sich die Elite der Ahlener Jugend in den Bus. 24 Schülerinnen und Schüler, frisch ausgewählt beim epischen Ausscheidungslauf im Sportpark Nord, wo man sich zwischen Schlaglöchern und verlorenen Fußbällen beweisen musste. Die Schulen schicken ihre Besten: sieben von der Gesamtschule, zehn vom katholischen Eliteschuppen, drei vom städtischen Bildungsbunker und vier von der Therese-irgendwas-Gesamtschule. Zusammen bilden sie die „Avengers of Ausdauer“.

Sechs Erwachsene zur Betreuung – weil man nie weiß

Sechs tapfere Begleitpersonen fahren mit, vermutlich um sicherzustellen, dass keiner im Bus verloren geht oder versehentlich nach Magdeburg abbiegt. Eine Quote von eins zu vier – in der Schule hat man so ein Verhältnis höchstens beim Elternsprechtag.

Berlin ruft – Empfang beim Bezirksbürgermeister

Kaum in der Hauptstadt angekommen, steht der erste Programmpunkt an: ein Empfang beim Bezirksbürgermeister. Was genau dort passiert, weiß niemand. Vermutlich Händeschütteln, ein Foto vor einer grauen Wand und die traditionelle Frage: „Wo liegt Ahlen nochmal?“ Die Jugendlichen werden höflich nicken, während sie eigentlich nur denken: „Wann gibt’s endlich Döner?“

Samstag – die große Laufshow

Dann kommt der Höhepunkt: 4,2 Kilometer Mini-Marathon. Tausende Jugendliche, die wie eine Horde Duracell-Hasen durch Berlin rennen, vorbei an Touristen, die denken, es sei eine neue Straßenperformance. Die Ahlener rennen mit – für Ehre, Ruhm und die Hoffnung auf ein kostenloses Getränk im Zielbereich. Das Publikum jubelt, die Schüler keuchen, und am Ende gibt es wahrscheinlich Medaillen aus recyceltem Plastik.

Sonntag – Profis gucken statt Hausaufgaben machen

Am Sonntag dürfen die Jugendlichen den echten Marathon sehen. Erwachsene, die freiwillig über 40 Kilometer rennen, nur um am Ende eine Banane und eine Rettungsfolie zu bekommen. Ein Lehrstück in Sachen: „So will ich später nie enden.“ Dazwischen gibt’s ein „abwechslungsreiches Rahmenprogramm“, was in Berlin alles heißen kann: von Currywurst über Graffiti-Workshops bis hin zu einem kostenlosen Tritt ins Schienbein in der U-Bahn.

Dank an die Sparkasse – Kontoauszug mit Herz

Ohne die Sparkasse wäre all das nicht möglich gewesen. Sie übernimmt die Kosten, damit niemand in Ahlen sagen muss: „Sorry, ich konnte nicht mit nach Berlin, weil mein Taschengeld schon für Chips und Energy Drinks draufging.“ Ein sozialer Akt, der beweist: Banken können auch Gutes tun – solange sie dafür ihr Logo in jede Pressemitteilung gravieren dürfen.

Mehr als nur ein Ausflug

Am Ende wird man sagen: Die Jugendlichen haben nicht nur Berlin gesehen, sondern auch die eigenen Grenzen – und vielleicht die Berliner Mauer, oder was davon noch übrig ist. Ahlen hat sich würdig präsentiert: nicht im Bundestag, nicht auf den großen Bühnen, sondern auf 4,2 Kilometern Asphalt. Und das Wichtigste: Alle haben überlebt, und der Spaß stand im Vordergrund.