Skip to main navigation Skip to main content Skip to page footer

Ahlen sagt Adieu – Bürgermeister verlässt das Rathaus mit Applaus, Akten und einer Prise Pathos

In Ahlen, wo die Rathausglocken sonst nur läuten, wenn die Druckerpatrone leer ist, wurde am Donnerstagabend richtig aufgedreht: Zehn Jahre nach seinem Amtsantritt verabschiedete sich der Bürgermeister feierlich in der Stadthalle – mit Rede, Rührung und vermutlich einem letzten Blick auf den Schreibtisch, an dem mehr Krisen gelöst als Kaffeeflecken entfernt wurden.

Ahlen sagt Adieu – Bürgermeister verlässt das Rathaus mit Applaus, Akten und einer Prise Pathos

Die Halle war voll: Verwaltung, Rat, Bürger, Ehrenamtliche – alle, die schon mal eine E-Mail mit „Sehr geehrter Herr Bürgermeister“ begonnen hatten, waren da. Und natürlich die unvermeidlichen Lokalreporter, bereit, jede Träne auf dem Podium in journalistisches Gold zu verwandeln.

Der Noch-Amtsinhaber blickte zurück auf zehn Jahre, in denen er mehr Baustellen eröffnete als manche Baufirma fertig bekommt. Er erinnerte an 2015 – die Zeit, als Flüchtlingskrise und Bürokratie Tango tanzten, und später die Corona-Jahre, in denen man Rathausbeschlüsse nur noch per Videokonferenz fassen konnte, während der Akustik-Button auf „Mikro aus“ stand.

Sein Rezept für all das: Mut, Zusammenhalt und Teamgeist. Klassische Zutaten für die kommunale Erfolgssoße, serviert mit einem Schuss Pathos und einem Hauch „Wir schaffen das“.

Natürlich durfte auch die Aufzählung der großen Ahlener Errungenschaften nicht fehlen: Der Bürgercampus – das städtische Mutterschiff der Moderne –, die modernisierten Schulen, Kitas, Sportplätze und Parks. Ahlen, so klang es, ist heute quasi das Silicon Valley des Münsterlands – nur mit mehr Grünflächen und weniger Start-ups.

Er dankte allen, die in den letzten Jahren mitgeholfen haben, dass die Stadt funktioniert – von der Feuerwehr bis zur Kita, vom Ordnungsamt bis zur Presse. Ein kollektiver Applaus für die, die dafür sorgen, dass in Ahlen die Ampeln funktionieren, die Stadtfeste stattfinden und das Ordnungsamt pünktlich Knöllchen verteilt.

Das Ehrenamt bekam eine Extra-Lobeshymne: jene unermüdlichen Bürgerinnen und Bürger, die in ihrer Freizeit Müll aufsammeln, Kuchen backen und Sitzungen aushalten, die länger dauern als Netflix-Serien.

Dann der emotionale Höhepunkt: Die Staffelstab-Übergabe an den Nachfolger. Mit väterlicher Gelassenheit und dem Charme eines Mannes, der bald den Montagmorgen ohne Sitzung genießen darf, wünschte der scheidende Bürgermeister seinem Nachfolger eine „glückliche Hand“. Und weil jeder weiß, dass Politik ohne Familie so haltbar ist wie ein Billig-Akku, erinnerte er daran, wie wichtig Freunde und Familie als Rückhalt seien – also quasi das private Sicherheitsnetz, wenn das WLAN des Lebens mal wieder streikt.

Am Ende stand eine Botschaft, die in Goldbuchstaben an jede Stadthauswand gehört: Ahlen kann Zukunft – wenn man zusammenhält, engagiert bleibt und nicht vergisst, dass die Stadtverwaltung kein Wunschkonzert, sondern eine Dauerbaustelle mit Herz ist.