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Ahlener Advent 2025: 20 Hütten, 40 Aussteller und ein Glühwein, der alles zusammenhält

Ahlen macht wieder Advent – und zwar so richtig. Vom 3. bis 14. Dezember verwandelt sich der Marktplatz erneut in die pulsierende Metropole des regionalen Holzbuden-Gewerbes. Ganze 20 Hütten stehen bereit, liebevoll zusammengezimmert aus dem feinsten Tannenbaumholz des Sauerlands (oder alternativ dem Ikea-Lager, je nachdem, was zuerst leer war). Und in diesen Hütten rotieren 40 Aussteller, so schnell wie Lebkuchen im Drehtellerbackofen: Kunsthandwerk, Gastronomie und alles dazwischen, inklusive der einen Bude, die jedes Jahr behauptet, ihr Met sei „hausgebraut“, obwohl der Karton deutlich „Industrie, Charge B“ verrät.

Ahlener Advent 2025

Da viele Anbieter sich abwechseln, gleicht der Ahlener Advent eher einer adventlichen Castingshow: jeden Tag neue Stände, neue Gerüche, neue moralische Fragen („War das hier gestern nicht noch eine Krippenbastel-Bude? Warum riecht es heute nach Chili-Curry-Waffeln?“).

Finale am verkaufsoffenen Sonntag! Das Highlight – denn was wäre Weihnachten ohne die Möglichkeit, sich am 3. Advent spontan in einer Drogerie für 87 Euro mit Duschgelgeschenksets einzudecken? Bis 18 Uhr darf die Innenstadt befühlt, gekauft und mit „Nein danke, ich brauche keine Paybackkarte“ besungen werden.

Währenddessen drehen die bewährten Klassiker ihre Runden: das historische Kinderkarussell, das vermutlich älter ist als der Nikolaus selbst, und ein Puppenspieler, der weiterhin die Herzen der jungen Besucher begeistert (und die Nerven der Eltern bis kurz vor den Glühweinkessel strapaziert). Die Erwachsenen dürfen derweil „in aller Ruhe“ bei Glühwein und Waffeln schlendern – was in Ahlen traditionell bedeutet: Man trifft garantiert jemanden, mit dem man nicht reden wollte, tut aber so, als wäre es das Schönste der Welt, während man innerlich schreit: „Bitte sprich mich nicht auf die Einfahrtssperrung in der Weststraße an!“

Neu im Sortiment: Alpakas, Jugendhilfe und makellose Perlen

Dieses Jahr kommen neue Stars ins Rampenlicht. Eine Alpaka-Gruppe aus Dolberg ist dabei – vermutlich die einzige Gruppe, die garantiert pünktlich, flauschig und ohne Ausschussberatung erscheint. Außerdem zeigen der Arbeitskreis Jugendhilfe und eine Perlendekorations-Künstlerin, dass in Ahlen wirklich alles stattfinden kann, solange es in eine Holzhütte passt.

Die katholische Kirchengemeinde erscheint erneut mit Landfrauen, Pfadfindern und einer Ladung Nächstenliebe im Mehrwegbecher. Die Einnahmen gehen komplett in gute Projekte – was lobenswert ist, aber gleichzeitig bedeutet, dass man sich beim Kauf der 6-Euro-Waffel moralisch verpflichtet fühlt, mindestens drei zu essen.

Die Ahlener Sportgemeinschaft ist ebenfalls wieder am Start, motiviert wie immer, ihre Handballjugend zu unterstützen. Und natürlich fehlt nicht der legendäre Getränkestand des traditionellen Weinhauses – für viele Ahlener ist das der Grund, überhaupt den Marktplatz zu betreten, und das ist völlig okay.

Hütten-Ansturm: Zwei Bewerber müssen draußen bleiben

Die Nachfrage nach Standplätzen war so hoch, dass die Organisatoren zwei Bewerbern absagen mussten. Gerüchten zufolge handelte es sich um „Waffel-mit-Currywurst-Fusion“ und „Glühwein-in-der-Waffel“, aber das bleibt unbestätigt. Vielleicht 2026.

Der neue „Ahlener Adventskalender“ – jetzt mit Stadtmarketing-Turbo

Ganz neu – ein begehbarer, erlebbarer, vermutlich sogar instagrammbarer Adventskalender. Die Stadt und die Wirtschaftsförderung haben tief in die Kreativkiste gegriffen: Los geht es schon am 30. November mit dem traditionellen Weihnachtsbaum-Geradesingen – einer Veranstaltung, die exakt so klingt, wie sie ist: Man singt und hofft, dass der Baum diesmal nicht schief steht.

Dabei sorgen Blasmusik, Glühwein, Punsch und Bratwurst für die nötige innere Balance zwischen „weihnachtlich beseelt“ und „leicht angeschickert“. Der Kalender selbst startet am 1. Dezember online auf Ahlen.de und in der Ahlen-App. Jeden Tag eine neue Überraschung – und wer schon immer davon träumte, dass der Online-Adventskalender nicht nur Schokolade zeigt, wird hier großzügig bedient. Schulen, Vereine und Institutionen liefern Mitmachangebote für alle Altersklassen – sogar für jene, die eigentlich nur wegen der Bratwurst gekommen sind.