Ahlens Ausschuss für Ordnung, öffentliche Einrichtungen, Digitalisierung und Anregungen tagt – und die Stadt wird wieder ein Stück ordentlicher, schöner und digitaler
Denn auf der Tagesordnung stehen Themen, die von großer Tragweite sind – zumindest für alle, die schon einmal gestolpert, falsch geparkt, sich über ein Straßenschild gewundert oder spontan den Wunsch verspürt haben, eine Straße umzubenennen. Und da Ahlen eine Stadt ist, die niemals ruht, wenn es ums Regelwerk geht, verspricht auch diese Sitzung wieder kommunalpolitisches Entertainment vom Feinsten.
Einleitung: Wenn Verwaltung Poesie wird
Los geht’s wie immer mit einem klassischen Warm-up:
Bestellung einer Schriftführung und ihrer Stellvertretung.
Oder anders gesagt: Die heilige Kunst des Protokollierens wird feierlich vergeben.
Wer schreibt, der bleibt – und wer stellvertretend schreibt, bleibt auch, nur in Reserve.
Der Beschlussvorschlag liest sich wie eine epische Besetzungsliste für ein Theaterstück über Sitzungsdienst-Helden.
Ein bürokratisches Meisterwerk, das beweist: Ordnung beginnt beim Stift.
TOP 3: Der Bericht der Verwaltung – Der Klassiker
Was genau berichtet wird?
Nun, das bleibt ein streng gehütetes Geheimnis zwischen Aktenordnern und Kaffeemaschine.
Aber wir wissen aus Erfahrung: Es handelt sich meist um eine Mischung aus nüchternen Fakten, halbphilosophischen Verwaltungsinterpretationen und der sanften Hoffnung, dass diesmal niemand nachfragt.
TOP 4: Bürgerantrag zur Verkehrsberuhigung – Freiheit für die Freiheit!
Ein Bürgerantrag zum verkehrsberuhigten Bereich Freiheit–Klosterstraße–Klostergasse steht an.
Der Antragsteller darf sich sogar persönlich äußern – ein demokratisches Event, bei dem Ahlen zeigt:
„Wer langsam fahren will, darf auch laut reden.“
Der Ausschuss wird diskutieren, debattieren und dabei sicherlich all die wichtigen Fragen bewegen, etwa:
- Wie viel Verkehr verträgt eine Freiheit?
- Wie viel Kloster verträgt eine Gasse?
- Und sollte man Tempo 7 einführen, nur damit niemand mehr weiß, ob Schritttempo nun Schritt, Power-Walk oder Nordic Walking bedeutet?
TOP 5: Barrierefreie Gehwege – Stolperfallen adé
Auch der zweite Bürgerantrag hat es in sich:
Die barrierefreie Gestaltung von Gehwegen rund um Seniorenheime.
Ein Anliegen, das vermutlich aus dem Herzen kommt – oder aus der Hüfte, je nach Gehwegzustand.
Das Motto könnte lauten:
„Wer morgens nicht über Unebenheiten fluchen will, sollte abends barrierefrei entscheiden.“
Der Antragsteller darf ebenfalls sprechen – und der Ausschuss hört zu.
Vielleicht entstehen revolutionäre Ideen wie:
- Bordsteinabsenkung 4.0
- Stolperfallen-Erkennung per KI
- Gehwege im Wellness-Design
- oder die Einführung eines interaktiven Pflastersteins („Drücken Sie hier für eine sichere Überquerung“)
Alles ist möglich in einer Stadt, die Digitalisierung im Ausschussnamen trägt.
TOP 6: Neuer Straßenname im Gewerbegebiet Ostdolberg – Im Olangen kommt groß raus
Der Heimatverein Dolberg beweist Mut zur Lokaltradition und schlägt „Im Olangen“ vor – angelehnt an einen historischen Flurnamen, der für ein langgezogenes Auengebiet steht.
Die Verwaltung findet das toll – wahrscheinlich, weil es nicht „Straße 7b“ geworden ist.
Man darf sich auf eine poetische Diskussion freuen:
Wie langgezogen ist langgezogen?
Wie viel Aue passt in Dolberg?
Und kann ein Straßenname gleichzeitig schön, sinnvoll und sprechbar sein?
TOP 7: Straßenbenennung im Gebiet „Hohle Eiche“ – mit richtig viel Geschichte
Hier wird es emotional – und historisch.
Zwei neue Straßen sollen Namen tragen, die nicht nur in Ahlen, sondern weit darüber hinaus Bedeutung haben:
- Marga-Spiegel-Straße
- Margot-Friedländer-Straße
Beide Frauen waren Überlebende des Holocaust, Zeitzeuginnen, Mahnerinnen gegen Antisemitismus und Botschafterinnen menschlicher Größe.
Es ist eine würdige Entscheidung, die dem Baugebiet „Hohle Eiche“ eine Tiefe verleiht, die über Asphalt und Straßenschilder weit hinausgeht.
Ein Zusatzschild mit erklärenden Hinweisen soll hinzukommen – oder, wie man im banahlen Stil sagen könnte:
„Eine Straße mit Charakter, Kontext und kulturpolitischem Glanz.“
TOP 8: Satzung zur 4. Änderung der Sondernutzungssatzung – jetzt mit Warenauslagen!
Die 4. Änderung der Sondernutzungssatzung bringt das, auf das viele warteten:
Eine Gebühr für Warenauslagen.
4 Euro pro Quadratmeter.
Pro Monat.
Für alles, was Ladenbesitzer nach draußen stellen.
Ob Bananenkiste, Aktionsware oder der berühmte Eimer mit Rabatt-Flair – alles wird jetzt ordentlich geregelt.
Endlich Ordnung vor den Geschäften!
Der Ausschuss wird also entscheiden, wie teuer Unordnung künftig sein darf.
TOP 9: Verschiedenes – das Überraschungsei des Kommunalausschusses
Der Tagesordnungspunkt 9 ist wie immer ein Wundertütchen – mal kommt eine Frage, mal eine Idee, mal ein Problem, das niemand aufgeschrieben hat, aber sich plötzlich materialisiert.
Vielleicht gibt es:
- Anregungen zur Digitalisierung („Können wir WLAN auf dem Dr.-Paul-Rosenbaum-Platz einführen?“)
- Vorschläge zur Ordnung („Kann man Tauben bei Ordnungswidrigkeiten belangen?“)
- oder spontane Ideen für öffentliche Einrichtungen („Ein Bällebad fürs Rathaus?“)
Man weiß es nie. Und genau das macht es spannend.
Ein Ausschuss voller Entscheidungen, voller Herz und voller Ahlen
Diese Sitzung des Ausschusses für Ordnung, öffentliche Einrichtungen, Digitalisierung und Anregungen ist mehr als nur Verwaltung.
Sie ist ein Spiegelbild einer Stadt, die lebt, diskutiert, gestaltet und manchmal sogar überrascht.
Mit Straßen, die Geschichten tragen.
Mit Gehwegen, die niemand mehr ärgern sollen.
Mit Satzungen, die Ordnung in die Auslagen bringen.
Mit Anträgen, die Bürgerbeteiligung ernst nehmen.
Und mit einem KOD, der wahrscheinlich gerade irgendwo freundlich, aber bestimmt erklärt:
„Hier dürfen Sie nicht sitzen.“
Ahlen – du kleines, charmantes Wunderwerk kommunaler Organisation – wir freuen uns auf Donnerstag.