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Ahlens Steinzeit-Update – Wenn Kopfsteinpflaster zum Muskeltraining wird

Ahlen, die Stadt, in der sich Tradition und moderne Verkehrsplanung wie zwei ungleiche Tanzpartner um den Rhythmus streiten, hat wieder ein neues Großprojekt: Die Ahlener Umweltbetriebe (AUB) ziehen den Steinen den Boden unter den Füßen weg. Genauer gesagt: Sie sanieren das Kopfsteinpflaster in der Hellstraße und „Im Kühl“. Und zwar gründlich – so gründlich, dass Autofahrer*innen die Gegend erst mal nur noch vom Hörensagen kennen werden.

Ahlens Steinzeit-Update – Wenn Kopfsteinpflaster zum Muskeltraining wird

Am Montag, dem 3. November, geht’s los – mit schwerem Gerät, wuchtigen Maschinen und wahrscheinlich der geballten Kraft von mindestens zwei Kaffeekannen. Losgelegt wird auf der westlichen Hellstraße zwischen Südstraße und „Im Kühl“. Dieser Abschnitt bleibt dann bis Ende November für den Kraftverkehr gesperrt – oder, wie es im Volksmund heißt: „Da kommst du mit’m Auto nich’ mehr durch, Kollege.“

Natürlich hat man vorgesorgt: Die Zufahrt zum Parkplatz Kolpingstraße bleibt frei – schließlich muss irgendwo ja das obligatorische Baustellen-Gaffen stattfinden. Der östliche Teil der Hellstraße bleibt über „Im Kühl“ erreichbar, und zur allgemeinen Freude wird die Einbahnstraßenregelung im oberen Bereich des Kühls aufgehoben. Ein echter Nervenkitzel für alle, die gerne mal rückwärts durch Ahlens Altstadt irren.

Doch warum das Ganze? Ganz einfach: Das bisherige Pflaster war offenbar zu zart für die rohen Kräfte moderner SUVs. Ganze acht Zentimeter stark waren die bisherigen Steine – quasi der Yogakurs unter den Pflasterarten. Jetzt kommen 14-Zentimeter-Kaliber zum Einsatz. Pflaster 2.0 – dicker, härter, belastbarer. Da freut sich nicht nur der Straßenbelag, sondern auch jeder Hobbyarchäologe, der in 200 Jahren hier graben darf.

Aber in Ahlen wird nicht einfach weggeschmissen, nein! Nachhaltigkeit, Freunde! Die ausgebauten Steine werden in den Gehwegbereichen der Altstadt wiederverwendet. Das bedeutet: Während Autofahrer künftig über die Luxus-Edition des Pflasters rollen, darf der Fußgänger das historische Original genießen – quasi Retro-Feeling unter den Schuhsohlen.

Und die Straße „Im Kühl“? Die kommt später dran. Warum? Weil man in Ahlen Dinge eben mit Stil erledigt – eins nach dem anderen, aber dafür mit maximalem Baulärm und der feinen Note frisch aufgebrochenen Asphalts in der Luft.

Am Ende wird alles schön: neue Steine, stolze Umweltbetriebe, zufriedene Bürger – und vermutlich ein Navigationssystem, das in Tränen ausbricht. Doch eines steht fest: Ahlen bleibt steinreich – im wahrsten Sinne des Wortes.