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Ahlens Stichwahl-Oper – zwei Kandidaten, ein Chefsessel, null Geduld

Ahlen zückt den zweiten Stimmzettel: Die Bürgermeister-Frage wird zur Verlängerung in die Stichwahl geschickt. Zwei Kandidaten, ein Sessel, viele Meinungen – das lokale Pendant zu „Der Bachelor“, nur mit weniger Rosen und mehr Formularen. Wer künftig das Stadtoberhaupt gibt, entscheidet sich offiziell am 28. September – inoffiziell schon vorher im Wahlbüro, wo der Demokratie-Drive-in ab Mittwoch, 17. September, die Schranken hochfährt. Ort des Geschehens: Saal II im Rathaus, der Raum, in dem Stifte zum Zepter werden und Umschläge plötzlich historisch wirken.

Ahlens Stichwahl-Oper – zwei Kandidaten, ein Chefsessel, null Geduld

Briefwahl? Mehr so Blitzwahl

Das Wahlbüro macht’s sportlich: Wer seine Briefwahlunterlagen persönlich abholt, darf die Stimme sofort vor Ort versenken. Einmal rein, Kreuz drauf, Tschüssikowski. Mehr Effizienz geht nicht, außer man würde Wahlkabinen direkt in die Einkaufswagen schrauben.

Wahlbenachrichtigung verloren? Egal.

Die Wahlbenachrichtigungsbriefe aus Runde eins bleiben gültig – wie Mehrwegbecher, nur mit mehr Verantwortung. Und falls der Zettel längst als Einkaufszettel-Recycling endet: Personalausweis reicht. Niemand wird an der Kabine verhungern, nur weil der Brief zum Pizzakarton wurde.

OLIWA: Das Orakel der Wahlverwaltung

Ab Mittwoch, 0:00 Uhr, dürfen Briefwahlanträge gestellt werden. Empfehlung der Stadt: das ominös-nützliche Portal OLIWA über die städtische Homepage. OLIWA klingt wie eine Mittelmeer-Diät, ist aber reines Verwaltungs-Cardio: klicken, bestätigen, fertig. In Ausnahmefällen geht’s per E-Mail an die Wahladresse – mit vollständigem Namen, Geburtsdatum, Adresse und einer Signatur (ja, echte Unterschrift, nicht „LG, Kevin“).

Vollmacht – weil Demokratie delegiert werden kann

Wahlscheine und Unterlagen sind grundsätzlich nur für sich selbst zu beantragen. Wer für andere die Papier-Schlacht schlagen will, braucht eine schriftliche Vollmacht. Demokratie ist kein Bringdienst – außer mit Papier in dreifacher Ausfertigung.

Deadlines, die atmen wie ein Countdown

Die Uhr tickt: Bis Freitag, 26. September, 15:00 Uhr kann man regulär den Wahlschein ziehen. Wer vom Schicksal in letzter Minute mit Krankheit gesegnet wird, hat eine Notfall-Spätluke bis Wahltag, 15:00 Uhr – allerdings mit Nachweis. Kurz: Erkältung, ja – Ausrede, nein.

Wahlhelfer gesucht – die stillen Helden mit Klemmbrett

Der Bedarf ist „weitgehend gedeckt“, was in Verwaltungssprache bedeutet: Wir sind entspannt, bis drei Leute gleichzeitig absagen. Ersatzkräfte werden weiterhin gesucht – die Feuerwehr des Wahlsonntags, nur ohne Schlauch. Interessierte melden sich beim Wahl-Team und bekommen im Gegenzug die seltene Superkraft, Chaos in Ordnung zu verwandeln (und manchmal ein Brötchen).

Die große Pointe

Ahlens Stichwahl ist ein Bürokratie-Ballett mit klaren Tritten: alte Benachrichtigung gültig, Personalausweis tut’s auch, OLIWA für die Flotten, E-Mail für die Sonderfälle, Vollmacht für die Delegierenden, Deadline fürs Drama. Am Ende zählt ein einzelnes Kreuz, das plötzlich größer ist als jedes Plakat.

Zwei Kandidaten warten auf das gleiche Möbelstück, die Stadt stellt den Timer, und die Bürger spielen Schiedsrichter. Wer die Wahl hat, hat die Qual – und das Wahlbüro den Kaffee. Kreuzchen setzen, Umschlag zu, Demokratie erledigt. Bis zur nächsten Stichwahl.