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Archiv mit Klangfarbe: Der Männergesangverein zieht ins Kreisarchiv ein – als musikalischer Schatz N 269

Es gibt Momente, in denen ein Kreisarchiv einfach nur strahlen muss. Und wenn ein Archiv strahlt, dann nicht wegen LED-Spots oder neuen Rollregalen, nein – sondern wenn ein echter kulturhistorischer Schatz durch die Tür getragen wird.

Genau das ist jetzt passiert:

Archiv mit Klangfarbe

Der Männergesangverein Oelde 1848 e. V. hat sein komplettes historisches Archiv übergeben!

Damit liegt nun im Kreisarchiv nicht nur Papier – sondern musikalische Geschichte, Tradition, Leidenschaft und vermutlich eine ordentliche Portion Vereinsprotokoll-Romantik.

Und wenn ein Verein seit 1848 besteht, also seit einer Zeit, in der Eisenbahnen noch aufregend waren und WhatsApp-Statusmeldungen nur in Form von dorfillustrierter Mundpropaganda existierten, dann darf man sicher sein: Dieses Archiv hat es in sich.

 

Von 1848 bis Schulterpolster – ein Archiv, das durch die Jahrhunderte tanzt

Der Neuzugang umfasst alles, was das Herz eines Archivars höherschlagen lässt:

  • Die Gründungsurkunde des Vereins
  • Das Statut von 1848
  • Protokolle, Beschlüsse und vermutlich auch handschriftliche Einträge der Sorte „Generalprobe chaotisch, aber gesellig“
  • Und Unterlagen bis hinein in die 1980er-Jahre, also in die Ära von Föhnfrisuren, Cordhosen und Vereinsfesten mit Schunkelgarantie

Kurz gesagt: Ein zeitgeschichtlicher Streifzug, der ganze Generationen von Sängern und Sopran-Verächtern dokumentiert.

Und vor allem: Ein Schatz, der zeigt, dass der Verein nicht nur gesungen hat – sondern auch fleißig geschrieben, gestempelt, archiviert und gelegentlich bestimmt auch korrigiert.

 

Archivsignatur N 269 – der Ritterschlag der Papierwelt

Das Ganze wird jetzt im Kreisarchiv als Nachlass Nummer 269 geführt – deshalb trägt es folgerichtig die würdenreiche Signatur N 269.
Es klingt fast wie ein geheimnisvoller Spionagecode.
„Projekt N-269 läuft. Papierstatus: historisch. Stimmung: feierlich.“

Für das Archiv bedeutet das:
Ein weiteres Kapitel im großen Sammelalbum der Region – direkt neben Gemeinderatsakten, Schulchroniken, vergessenen Bauplänen und vermutlich mehreren Kartons voll „Sonstigem“, der niemals ganz entschlüsselt wird.

 

Aber bevor man reinschauen darf: Akten-Wellnessprogramm!

Natürlich folgt jetzt erstmal das, was im Archivwesen einer glamourösen Schönheitskur gleichkommt:

  • Sortieren
  • Sichten
  • Entmetallisieren (Lebensaufgabe: Büroklammern entfernen)
  • Erschließen
  • Verpacken
  • Beschriften

Kurz: Die Papiere werden archivisch fit gemacht.
Wer denkt, Archive seien staubig, hat noch nie gesehen, wie ernst dort die Klammer-Entfernung betrieben wird.

Erst wenn alles katalogisiert und digital erfasst ist, können interessierte Besucherinnen und Besucher eintauchen in die musikalische Vergangenheit Oeldes – und in Protokolle, bei denen man sich vorstellen kann, wie zwischen zwei Punkten Tagesordnung plötzlich wieder jemand „Noch ein Bier?“ gesagt hat.

 

Depositum – das magische Wort für „Wir passen drauf auf, aber es gehört euch“

Wichtig:
Das Archiv bleibt Eigentum des Vereins.
Es ist lediglich eine „Dauerleihgabe“.
Im Fachjargon nennt man das Depositum.

Das bedeutet:

  • Der Verein gibt die Unterlagen ab
  • Das Kreisarchiv bewacht sie wie ein kulturhistorischer Drache
  • Und alle sind glücklich

Kosten entstehen dem Verein dabei nicht – was vermutlich der schönste Satz in jeder Vereinsversammlung ist, direkt nach: „Der Kuchen ist fertig.“

 

Oelder Vereinsgeschichte – jetzt in Premium-Archivqualität

Mit diesem Neuzugang hat das Kreisarchiv nicht einfach nur alte Papiere erhalten.
Es hat ein Stück lebendiger Heimatgeschichte bekommen:
Die klingende Vergangenheit eines Vereins, der länger existiert als die meisten Straßenlaternen, Telefonleitungen und Möbelstücke in der Region.

Ein Archiv voller Geschichten, Stimmen, Traditionen – und vielleicht auch der ein oder anderen Notiz, die niemand so laut singen würde, wie sie damals geschrieben wurde.

Ein würdiger Neuzugang für das Archiv.
Ein Grund zur Freude.
Ein Stück Kulturerbe, das nun offiziell in Aktenform weiterlebt.