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Bayerns Pariser Abenteuer – Wenn selbst der VAR romantische Umwege macht

Es war mal wieder Champions-League-Abend, also jener Moment, in dem Bayern München den europäischen Fußball daran erinnert, dass Dominanz offenbar ein bayerisches Grundrecht ist. Schauplatz: Paris. Die Stadt der Liebe, der Mode – und der müden PSG-Verteidiger, die schon nach 20 Minuten aussahen, als bräuchten sie eine Crêpe-Pause.

Bayerns Pariser Abenteuer – Wenn selbst der VAR romantische Umwege macht

Der FC Bayern legte los wie ein Espresso auf Speed. Schon nach wenigen Minuten war klar: Hier wird nicht gespielt, hier wird ein Statement abgegeben. Passspiel, Pressing, Präzision – alles auf dem Niveau eines chirurgischen Eingriffs. Halbzeitstand: 2:0. Oder, wie man in München sagt: „Ein netter Anfang.“

Doch dann kam es, wie es immer kommt, wenn Bayern zu perfekt spielt: Das Universum forderte seinen Ausgleich. Der Doppeltorschütze dachte sich offenbar, er sei im Boxring statt im Stadion, und trat einem Pariser mal eben die Haute Couture vom Bein. Ergebnis: Rot. Und zwar nicht im Sinne von Vereinsfarben, sondern im Sinne von „Geh duschen, aber schnell“.

Was folgte, war ein Fußballkrimi mit absurdem Unterhaltungswert. Bayern zu zehnt, Paris mit elf, und irgendwo dazwischen der Schiedsrichter, der anscheinend einen Fernkurs in Dramaturgie belegt hatte.

Denn statt einfach die rote Karte zu zücken, dachte sich der Unparteiische: „Warum leicht, wenn’s auch theatralisch geht?“ Also holte er erstmal den Torwart aus seinem Strafraum – nicht etwa, weil der etwas getan hätte, sondern um ihm feierlich mitzuteilen, dass gleich jemand vom Platz fliegt.

Ein symbolischer Akt, fast schon spirituell: Der Keeper läuft quer übers Feld, bekommt in aller Ernsthaftigkeit gesagt, dass jemand anderes Rot sieht – und darf dann wieder zurück. Das nennt man wohl Fußballbürokratie in Reinform. Selbst Kafka hätte da applaudiert.

Nach dem Spiel meinte der Kapitän sinngemäß: „Danke für den Spaziergang, aber das hätte man auch per Funk machen können.“ Verständlich. Schließlich stand der Vize-Kapitän ja direkt daneben – vermutlich mit dem gleichen Blick, den man hat, wenn man an der Supermarktkasse steht und jemand vorne Kleingeld zählt.

Und während Paris noch versuchte, aus elf Mann eine Idee zu basteln, stemmte sich Bayern mit zehn Spielern gegen alles, was französisch und frustriert war. Der Vize-Kapitän gestand später, dass er nach 25 Minuten kurz dachte, er kippt gleich um. Aber gut – das ist bei Bayern kein Symptom der Erschöpfung, sondern ein Leistungsnachweis.

Am Ende stand es 2:1. Kein Gala-Abend, aber ein Sieg, der wieder mal beweist: Selbst wenn Bayern schwitzt, sieht es aus wie eine Choreographie. Paris dagegen? Hatte immerhin schöne Trikots.