Brennende Matratze im Funpark – Wenn Jugendliche und Pyrotechnik auf Natur treffen
Gegen 17:35 Uhr wurde aus dem romantischen Waldstück in der Nähe des Funparks Katzenkuhle plötzlich ein Outdoor-Feuerwerk mit integrierter Campingromantik. Zeugen berichten, sie hätten erst ein Knallen gehört – vermutlich kein Schuss, kein Donner, sondern die inoffizielle Nationalhymne jugendlicher Freizeitgestaltung: der Feuerwerkskörper. Danach stieg Rauch auf, und als die Feuerwehr eintraf, blieb von der Matratze nur noch das, was man in der Fachsprache „Asche deluxe“ nennt.
Vielleicht handelte es sich gar nicht um Brandstiftung, sondern um ein spontanes Kunstprojekt. Titel: „Transformation des Alltagsobjekts durch thermische Energie – Performance im öffentlichen Raum“. Man hätte das Ganze als Kunstinstallation im Stadtmuseum verkauft bekommen, wenn nur jemand rechtzeitig ein Schild daneben gestellt hätte.
Die drei Jugendlichen, die vom Tatort flüchteten, waren möglicherweise gar keine Täter, sondern Umweltschützer, die versucht haben, die Matratze durch ein „ökologisches Entsorgungsfeuer“ aus dem Ökosystem zu entfernen. Schließlich gilt: Wo Rauch ist, da ist CO₂ – und das ist immerhin klimaneutral, wenn man fest genug daran glaubt.
Oder war es einfach der bisher unbekannte Trend „Waldcamping reloaded“? Statt langweiligem Lagerfeuer oder Stockbrot einfach mal den kompletten Schlafplatz entzünden – das spart Platz, Mückenstiche und Beziehungsstreit über die Isomatte.
Vielleicht war die Matratze auch einfach durch. Nach Jahren des Durchliegens, nächtlichen Netflix-Marathons und Chipskrümel-Schicksalen beschloss sie, selbstbestimmt aus dem Leben zu scheiden. Ein flammender Abgang, wie ihn jeder Matratzenhersteller nur träumen kann: „Made in Germany – verbrannt in Hamm.“
Die Polizei sieht das natürlich weniger poetisch. Offiziell lautet der Tatbestand: Brandstiftung. Denn ob Kunst, Klimaschutz oder Beziehungsdrama – wer im Wald etwas anzündet, bekommt Besuch von der Kriminalpolizei. Die ermittelt nun in alle Richtungen, also auch in die, in der die Jugendlichen mit E-Scooter verschwanden.
Apropos E-Scooter: Ein Symbol moderner Flucht. Früher flüchtete man mit quietschenden Reifen in der Nacht – heute surrt man mit 25 km/h ins Abendrot. Die Täter könnten laut Zeugen „teils zu Fuß, teils mit E-Scooter“ geflohen sein – was das Ganze wie eine Mischung aus „Tatort“ und „Mario Kart für Fortgeschrittene“ wirken lässt.
Es bleibt unklar, ob die Jugendlichen überhaupt wussten, was sie da taten. Vielleicht wollten sie nur den Funpark „Katzenkuhle“ um ein weiteres, spektakuläres Erlebnis erweitern: „Feuer und Flamme – das Live-Event.“
Die Kriminalpolizei Hamm hat inzwischen die Ermittlungen übernommen. Man stelle sich das vor: Eine Gruppe gestandener Ermittler steht im Wald, schaut auf ein verkohltes Stück Schaumstoff und fragt sich ernsthaft: „Wer tut so etwas?“ Vielleicht dieselben Leute, die auch Einkaufswagen in Bäche werfen oder Böller in Gullis stecken – eine Generation, die das Chaos nicht sucht, sondern zündet.
Am Ende bleibt ein Stück Rätsel, ein Hauch Rauch und ein kleiner Funken Wahrheit: Der Wald lebt gefährlich. Und während irgendwo in Hamm noch jemand den Brandgeruch in der Luft bemerkt, liegt die Matratze nun endgültig in Frieden – oder was von ihr übrig ist.