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Bürgercampus 11. September: Tiefgarage, Rückbau und Terminplan – Ahlen baut sich die Zukunft zusammen

Am Donnerstag, den 11. September 2025, 17 Uhr, schlägt die Stunde der Wahrheit – oder zumindest die der Tiefgarage. Der Begleitausschuss Bürgercampus trifft sich und lädt alle Interessierten, Ungläubigen und Baustellen-Pilger in den Ratssaal des Ahlener Rathauses ein. Dort wird nicht weniger als die Zukunft der Stadt in PowerPoint, Rückbauplanung und überarbeiteten Terminplänen gefeiert. Wer glaubt, Politik sei trocken, der hat noch nie erlebt, wie ein Ausschuss geschlossen durch den Staub einer Baustelle marschiert.

Bürgercampus live: Ahlen lädt zur großen Ausschuss-Sause am 11. September

Ein Auftakt mit Tiefgang: Treffpunkt Tiefgarage

Bevor es an die großen Themen geht, beginnt die Sitzung stilecht im Bauch der Stadt: in der Tiefgarage des alten Rathauses. Ein symbolträchtiger Startpunkt – dort, wo die Stadtverwaltung früher Parktickets verteilte, verteilt sie jetzt Zukunftsperspektiven.

Von hier aus geht es geschlossen zur Baustellenbesichtigung des neuen Stadthauses. Helme auf, Westen an, und los geht die Pilgerprozession durch Kabel, Gerüststangen und Betonstaub. Man könnte es für ein modernes Kunstprojekt halten: Politikerinnen und Politiker schreiten durch ein Labyrinth aus Bauzäunen, während sie über Zukunftsvisionen sprechen. Wer mutig ist, bringt Gummistiefel mit.

Tagesordnungspunkt 2: Der Rückbau – Abriss als Kunstform

Nach der Inszenierung „Baustelle live“ folgt im Ratssaal das nächste große Kapitel: die Vorstellung der Rückbauplanung des noch bestehenden Rathauses. Rückbau klingt nach feinem Handwerk, tatsächlich heißt es: Abriss mit Papierkram.

Es wird genau erklärt, welche Wand wann fällt, welcher Trakt zuerst dran glauben muss und wo die Bagger als Erstes ansetzen. Für Nostalgiker könnte das wie ein Trauergottesdienst wirken – schließlich war das alte Rathaus über Jahrzehnte Symbol der Verwaltungsmacht. Doch keine Sorge: Statt Tränen gibt es hier Schaubilder. Wahrscheinlich mit bunten Pfeilen, die zeigen, wie sich Beton in Luft auflöst.

Man könnte fast meinen, es handle sich um ein neues Gesellschaftsspiel: „Abriss-Manager 2025 – Planen Sie jetzt den Rückbau Ihrer Stadt!“ Gewinner ist, wer am Ende noch Budget übrig hat.

Tagesordnungspunkt 3: Der Terminplan – Hoffnung in Balkendiagrammen

Nach dem Staub und den Steinen folgt das Herzstück: der Statusbericht mit überarbeitetem Rahmenterminplan.

Der Terminplan ist das geheime Drehbuch jeder städtischen Zukunft. Hier steht, wann das Neue fertig sein soll, wann das Alte verschwindet und wann Bürgerinnen und Bürger theoretisch einziehen dürfen. Überarbeitet heißt: Der alte Plan war zu optimistisch, der neue ist es vielleicht auch.

Ein Rahmenterminplan ist wie ein Fitnessplan im Januar: voller guter Vorsätze, die spätestens im März der Realität weichen. Doch im Ratssaal wird er feierlich präsentiert, mit Balken in verschiedenen Farben, Pfeilen nach links und rechts und Tabellen voller Zahlen. Jeder Balken ist ein Versprechen, jeder Pfeil eine Hoffnung.

Und die entscheidende Frage schwebt im Raum: Schafft es Ahlen diesmal, im Plan zu bleiben? Oder wird die Eröffnung des Bürgercampus irgendwann mit der Volljährigkeit des Projekts gefeiert?

Tagesordnungspunkt 4: Verschiedenes – das Tor zur Fantasie

Kein Ausschuss ohne das magische Wort am Ende: Verschiedenes. Hier ist alles möglich. Fragen zur Parkplatzsituation, Vorschläge für eine Baustellen-Café-Ecke, Anregungen für eine Bürgercampus-Hymne.

Vielleicht fragt jemand, ob die Rückbauzäune künstlerisch gestaltet werden könnten. Oder ob es Fördermittel für Baustellenführungen mit Grundschulklassen gibt. Manchmal entsteht in „Verschiedenes“ die beste Komik: kurze Einwürfe, spontane Ideen, große Gesten – alles ohne Verpflichtung. Man könnte es auch den „Freestyle-Bereich“ des Ausschusses nennen.

Der Bürgercampus als Glaubensfrage

Der Bürgercampus selbst ist längst kein bloßes Bauprojekt mehr. Er ist zur Projektionsfläche geworden: Für die einen ist er der Aufbruch in eine moderne Stadt, ein Ort des Lernens, Arbeitens und Treffens. Für die anderen ist er ein Fass ohne Boden, ein Betonmonster mit ständig neuen Kosten und endlosen Bauzeiten.

Die Sitzung am 11. September ist daher mehr als ein Termin. Sie ist ein Ritual. Einmal mehr beschaut man die Baustelle, einmal mehr erklärt man Pläne, einmal mehr verschiebt man Termine. Und alle Beteiligten wissen: Ohne diese Rituale gäbe es keine Demokratie, nur Bagger.

Das Setting: Ratssaal mit Charme

Der Ratssaal des Rathauses ist die perfekte Bühne für dieses Stück. Holzvertäfelte Wände, Mikrofone, die entweder pfeifen oder gar nicht funktionieren, und Stühle, die unbequem genug sind, um jede Sitzung auf natürliche Weise zu begrenzen.

Hier wird nicht nur über Baupläne gesprochen, hier wird Politik zelebriert. Es ist ein Schauspiel mit klaren Rollen: vorne das Gremium, hinten die Bürger, dazwischen das unsichtbare Band des Protokolls. Und am Ende des Abends wissen alle: Irgendetwas wurde beschlossen, auch wenn keiner genau weiß, was.

Einladung zum Mitfiebern

Liebe Bürgerinnen und Bürger: Dies ist euer Termin. Kommt vorbei, erlebt die Baustellenromantik, lauscht den Präsentationen und genießt das Schauspiel des Rückbaus in Tabellenform. Ihr werdet sehen, wie Visionen auf Zeitpläne treffen, wie alte Mauern neuen Ideen weichen und wie „Verschiedenes“ plötzlich zur wichtigsten Kategorie wird.

Ob ihr als Fans, Skeptiker oder einfach als Neugierige kommt – ihr werdet Zeugen eines einzigartigen Spektakels. Es ist die Bühne, auf der die Zukunft Ahlens gebaut wird, Stein für Stein, Balken für Balken, Plan für Plan.

Fazit: Pflichttermin mit Unterhaltungswert

Der Begleitausschuss Bürgercampus am 11. September ist kein gewöhnliches Treffen. Es ist eine Mischung aus Baustellenführung, Abrissshow, Terminjonglage und Improvisationstheater. Wer Politik verstehen will, muss nicht nach Berlin schauen. Ein Abend im Ratssaal von Ahlen reicht.

Denn hier zeigt sich, was Politik wirklich ist: das große Ringen um Pläne, Budgets und Bauzäune – verpackt in vier schlichte Tagesordnungspunkte, die mehr Drama in sich tragen als mancher Tatort.