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Crash im Traumkleid-Paradies: Wenn eine Polizeiflucht im Brautmodenladen endet

Es gibt im Leben Entscheidungen, die man eher nicht in der „Top 10 der guten Ideen“ wiederfindet. Dazu gehören: einem Polizei-Streifenwagen die Vorfahrt nehmen, eine spontane Hochgeschwindigkeitsflucht einlegen und – als krönenden Abschluss – mit voller Wucht durch die Schaufensterscheibe eines Brautmodengeschäfts brettern. Ein Geschäft, wohlgemerkt, in dem normalerweise nur Träume platzen, nicht Frontscheiben.

Crash im Traumkleid-Paradies

Doch genau diese Kombination hat ein drei Personen starkes Team nächtlicher Kreativfahrer abgeliefert. Die Polizei berichtet: Das Fahrzeug bemerkte die Streife, dann erfolgte das, was offiziell „Beschleunigungsversuch“ heißt und inoffiziell „Rennen wir einfach weg, vielleicht klappt’s ja!“ genannt wird. Ein ehrgeiziges Konzept. Kurz darauf: Spur verloren, Auto weg, Polizei ratlos – aber nur für 1,5 Kilometer, denn dort lag das Fahrzeug dann… auf dem Dach. Direkt zwischen Tüll, Spitze und dem Schild „Neu eingetroffen: Traumkleider“.

Expertinnen und Experten nennen so etwas „unkonventionelles Parken“.

Die drei Insassen wurden schwer verletzt – was nach einem Flug durch Glas, Inneneinrichtung und Schwerkraftphysik nur wenig überrascht. Besonders kritisch: Der Beifahrer schwebte in Lebensgefahr. Als wäre das alles nicht schon spektakulär genug, stellte sich später heraus, dass gegen genau diesen Mann ein offener Haftbefehl wegen Eigentumsdelikten bestand. Das könnte erklären, warum die Truppe eine nächtliche Sightseeing-Tour im Hochgeschwindigkeitsmodus bevorzugte. Ob das Brautmodengeschäft als Fluchtstrategie eingeplant war oder nur ein „Ups“ der besonders lauten Kategorie – darüber schweigt die Ermittlungsakte bisher mit hochgezogener Augenbraue.

Bei den beiden anderen gab es Hinweise auf Alkoholkonsum. Natürlich gab es die. Denn wer denkt: „Wie wäre es, wenn wir mitten in der Nacht vor der Polizei flüchten?“, hat selten ausschließlich Wasser getrunken. Dummerweise war nach dem Unfall unklar, wer am Steuer gesessen hatte. Die Lösung: Man nimmt einfach beiden eine Blutprobe ab – mathematischer Ansatz: „Einer wird’s schon gewesen sein.“

Während sich die Ermittlungen sortieren, sortiert das Brautmodengeschäft vermutlich ebenfalls: beschädigte Ware hier, Reifrock dort, Autoreifenabdrücke auf Brautkleid Nummer 47 bitte in die Schadensakte eintragen. Eine ungewöhnliche Nacht für alle Beteiligten. Auch für die Verkäuferinnen, die am nächsten Morgen vermutlich dachten: „Warum riecht das hier nach Benzin und gebrochenen Zukunftsvisionen?“

Was bleibt, ist die Frage nach dem Motiv. Wollten sie entkommen? Wollten sie beeindrucken? Wollte jemand spontan heiraten und hatte es extrem eilig? Vielleicht war es eine Verwechslung – das Schild „Traumkleider“ könnte bei hoher Geschwindigkeit durchaus wie „Traumausfahrt“ wirken. Aber am Ende klären das die Ermittlungen.

Sicher ist nur: Die nächste Werbeanzeige des Brautmodenladens wird schwer zu übertreffen sein.
„Unsere Kleider – so dramatisch, dass sogar Autos hineinfliegen!“