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Das Bürgerforum – Ahlens Antwort auf den BER

Endlich geht’s los! Nach Monaten des aufgestapelten Bauzauns und dekorativen Schlaglochs am Straßenrand verkündet die Stadt: Die Baustelleneinrichtung ist fertig. Heißt übersetzt: Der Bauzaun steht, das Dixie-Klo riecht nach Abenteuer, und irgendwo liegt ein Helm in der Sonne. Ab kommender Woche soll nun wirklich gebohrt werden – nicht nur im Stadtrat, sondern auch im Boden.

Das Bürgerforum – Ahlens Antwort auf den BER

142 Bohrpfähle für die Ewigkeit

Für das Fundament des neuen Bürgerforums werden stolze 142 Bohrpfähle in acht Meter Tiefe in den „standfesten Mergel“ getrieben. Wer denkt, das klingt nach mittelalterlicher Foltermethode, hat gar nicht so Unrecht: Hier wird der Boden solange malträtiert, bis er freiwillig trägt. Ahlener Bürgerinnen und Bürger dürfen sich also bald über das beruhigende Geräusch von Presslufthämmern freuen, das wie eine Dauerversion von „Wetten, dass..?“ durchs Viertel hämmert.

Parallel dazu wird ein Kanal verlegt – ein kleines Detail, das man ursprünglich vergessen hatte. Der alte Schacht liegt nämlich genau da, wo das neue Bürgerforum hin soll. Lösung: Man schiebt das Loch einfach drei Meter zur Seite. Willkommen im deutschen Bauwesen: Wenn der Schacht im Weg ist, dann weicht halt das Schachtloch.

Der große Tank-Plot Twist

Doch damit nicht genug, auch ein Löschwassertank machte Ärger. Dieser lag tief im Boden und störte wie ein vergessener Aktenordner beim Frühjahrsputz. Ein Ersatz musste her – doch kein Unternehmen hatte Lust, einen Tank zu liefern, der bezahlbar ist. Mehrfach ausgeschrieben, mehrfach ignoriert. Das klingt fast wie eine städtische Partnerbörse: „Tank sucht Stadt – bitte nur ernstgemeinte Angebote!“

Am Ende haben sich das Gebäudemanagement, die Feuerwehr und die Planer zusammengesetzt und beschlossen: Wir sparen lieber 100.000 Euro, indem wir improvisieren. Ergebnis: Kein Grund zur Traurigkeit, so die offizielle Linie. Frei nach dem Motto: Wenn das Haus später brennt, löschen wir einfach mit Spreewaldgurkenlake oder Ahlen-Cola.

Verzögerung? Aber nur ein bisschen!

Natürlich kommt es zu leichten Verzögerungen. Aber keine Sorge, das ist in Ahlen wie beim Schützenfest: Ohne Verspätung ist es nicht echt. Zum Glück, so die Verantwortlichen, sei das alles ohne Folgen für das „nachfolgende Gewerk“. Mit anderen Worten: Die Baufirmen stehen sowieso schon im Stau der Bürokratie, da kommt’s auf ein paar Wochen mehr nicht an.

Ein wichtiges Signal

Offiziell nennt man das Ganze ein „wichtiges Signal“. Das klingt, als hätte man gerade das Rad erfunden, dabei fängt man eigentlich nur an zu buddeln. Doch im Rathaus feiert man das, als sei das Bürgerforum schon eröffnet, inklusive Sekt und belegter Brötchen.

Das Bürgerforum soll einmal die neue gute Stube der Stadt werden – wenn es denn irgendwann fertig ist. Bis dahin bleibt es eine Mischung aus Dauerbaustelle, Comedy-Programm und akustischer Belastungsprobe für die Anwohner. Aber immerhin: 142 Bohrpfähle im Mergel sind nicht nur ein Fundament, sondern auch ein Versprechen. Nämlich das, dass in Ahlen nie ohne Umwege, Tanks und Verzögerungen gebaut wird.