Das Lernloft von Ahlen – Wo Sitzen gestern, Liegen heute und Denken optional ist
Das Herzstück des Gebäudes ist das sogenannte Lernloft. Schon das Wort klingt, als könne man dort nicht nur Mathe lernen, sondern gleichzeitig Achtsamkeit üben, Latte Art perfektionieren und ein Start-up gründen. Das Lernloft ist hell, offen und modern – so modern, dass selbst die Fenster wahrscheinlich WLAN haben. Hier dürfen die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden, wie sie lernen wollen: im Sitzen, im Liegen oder in der Leseecke, wo vermutlich die letzte Spur von Konzentration sanft zwischen Sitzsäcken und Puzzlespielen verdampft.
Frontalunterricht war gestern – heute ist alles Flow. Statt Kreide und Krach gibt’s hier Tageslicht, Teppich und Teamarbeit. Wer in den 90ern zur Schule ging, erkennt das System kaum wieder: Wo früher der Lehrer den Satz des Pythagoras an die Tafel schrie, steht heute eine Gruppe Kinder in Socken und diskutiert, ob das Hypotenusenverständnis nicht auch empathisch vermittelt werden sollte.
Aber keine Sorge, es gibt auch klassische Klassenräume – vermutlich für Nostalgiker oder alle, die beim Lernen lieber eine Wand hinter sich haben, falls der Selbstverwirklichungsprozess mal eskaliert. Dazu kommen hochmoderne Fachräume mit Geräten, die smarter sind als die meisten Erwachsenen in der Elternpflegschaft.
Und draußen? Da wartet ein Schulhof, der klingt wie die Freizeitversion von Disneyland: großzügig, kommunikativ, voller Möglichkeiten zum Spielen, Reden und Lachen – also all das, was in den Pausen eh schon gemacht wurde, nur jetzt mit architektonischer Beglaubigung.
Doch das pädagogische Meisterwerk will natürlich nicht unbemerkt bleiben. Deshalb lädt die Schule am 17. November um 20 Uhr zum Infoabend ein. Motto: „PERSÖNLICHKEIT STÄRKEN – BESSER LERNEN – ERFOLGE ERZIELEN“. Klingt ein bisschen nach Coachingseminar, verspricht aber, dass Schüler hier nicht nur Vokabeln lernen, sondern gleich ihre innere Mitte finden.
An diesem Abend sollen Eltern also erfahren, wie Lernen heute geht: empathisch, partizipativ und digital – mit Touchscreen statt Tafel, mit „Feedback-Runden“ statt Strafarbeit. Und natürlich mit Teamgeist, denn an der TMG ist jeder Teil eines großen pädagogischen Experiments, das beweisen soll, dass Schule auch Spaß machen kann.
Für die besonders Neugierigen gibt’s sogar persönliche Führungen durch das neue Paradies des Lernens – am 21. und 27. November, jeweils um 15 Uhr oder 16:30 Uhr. Hier dürfen zukünftige Fünftklässler schon mal probeweise sitzen, liegen oder herumlümmeln – ganz nach individueller Lernbiografie.
Anmelden kann man sich ganz bequem online auf der Schulhomepage. Das klingt harmlos, ist aber die erste Hürde im modernen Bildungssystem: Wer die Anmeldung ohne Passwort-Reset und DSGVO-Panik schafft, ist reif fürs Lernloft.
Das Fazit: Die Therese-Münsterteicher-Gesamtschule hat das Konzept von Schule neu erfunden – irgendwo zwischen Bildungsinnovation und pädagogischem Wellnessurlaub. Hier wird nicht nur gelernt, hier wird „gelebt, gelacht, geloungt“. Und wer nach dem Besuch des Lernlofts nicht überzeugt ist, bekommt vielleicht trotzdem Lust, wieder die Schulbank zu drücken – oder wenigstens den Sitzsack.