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Der Betriebsausschuss – Ahlens epische Bau-Oper in 14 Akten

Hier beginnt alles. Wie bei jeder guten Soap-Opera darf die Kläranlage nicht fehlen – sie ist das „Lindenstraße“-Set von Ahlen. Wer dachte, Abwasser sei ein Randthema, kennt den Betriebsausschuss schlecht. Man darf sich auf ein Update freuen: Läuft’s flüssig oder stockt’s im Rohr?

Sitzung des Betriebsausschusses

Ö 1: Aktueller Sachstand zur Kläranlage

Hier beginnt alles. Wie bei jeder guten Soap-Opera darf die Kläranlage nicht fehlen – sie ist das „Lindenstraße“-Set von Ahlen. Wer dachte, Abwasser sei ein Randthema, kennt den Betriebsausschuss schlecht. Man darf sich auf ein Update freuen: Läuft’s flüssig oder stockt’s im Rohr?

Ö 2: Dringlichkeitsentscheidung Wirtschaftsweg Im Linnenfeld

55.000 Euro werden freigegeben, aber bitte schnell! Im Linnenfeld wird der Wirtschaftsweg saniert – oder auch nicht. Dringlichkeit heißt hier: „Wir entscheiden jetzt, damit wir nächste Woche behaupten können, wir hätten es schon gestern beschlossen.“

Ö 3: Fahrbahnsanierung Parkstraße und Moltkestraße

Es geht ans Eingemachte: Asphalt. Zwischen Adenauer-Ring und Robert-Koch-Straße sowie Oststraße und Von-Geismar-Straße wird neu gegossen. Autofahrer jubeln, Radfahrer hoffen, dass diesmal auch an Bordsteine gedacht wird.

Ö 4: Neugestaltung Schachtstraße

Die Verwaltung darf „wie vorgestellt“ ausbauen. Also genauso, wie man’s in PowerPoint gesehen hat: viele Pfeile, ein Kreisverkehr und die obligatorische Baumreihe.

Ö 5: Zinssatz-Zauberei

Eigenkapital wird künftig mit 2,76 % verzinst. Ein Wert, so spezifisch, dass man ihn nur in Deutschland finden kann. Fremdkapital wird nach Realität berechnet – Eigenkapital nach Mathematik, und alle tun so, als verstünden sie den Unterschied.

Ö 6: Brücke 055 Oestricher Holt

Außerplanmäßig fast 100.000 Euro. Für „Untersuchungen“. Klingt wie ein Arztbesuch: Erstmal gucken, ob’s wirklich so schlimm ist, bevor man operiert.

Ö 7: Die Bibel der Investitionen 2026

Jetzt wird’s episch: 14 Unterpunkte, eine Odyssee der Änderungsanträge. Von Kanalbau bis Brückenpflege, von Tulpenstraße bis Chamissostraße.

  • Ö 7.1 Kläranlage modernisieren – weil Ö 1 noch nicht reicht.
  • Ö 7.2 EG Ostdolberg – drei Buchstaben, ein Mysterium.
  • Ö 7.3 Tulpenstraße verlängern – Blumengrüße vom Tiefbau.
  • Ö 7.4 Chamissostraße erweitern – klingt nach Bonuslevel im Stadtspiel.
  • Ö 7.5–7.7 Kanalbau deluxe: Huntermerskamp, Schachtstraße, Röntgenstraße. Ahlen als Labor der Kanalistik.
  • Ö 7.8–7.10 Brücken Oestricher Holt, Nienholtsweg, Homannsweg – die Stadt sammelt Brücken wie andere Panini-Bilder.
  • Ö 7.11 SPD will Corneli-Ring aufhübschen.
  • Ö 7.12 SPD kämpft für barrierefreien Zugang zum Steg am Langstteich – damit wenigstens die Enten gleichberechtigt planschen.
  • Ö 7.13 CDU fordert: mehr Geld für Wirtschaftswege, von 150.000 auf 375.000 Euro. Wer hat, der hat.
  • Ö 7.14 Gesamtschau Investitionen und Stellenübersicht 2026 – der große Finanzporn der Verwaltung.

Ö 8: Bahnunterführung Daimlerstraße

„Ertüchtigung“ nennt man es offiziell. Inoffiziell: Man hofft, dass sie nicht mehr nach Tropfsteinhöhle aussieht.

Ö 9: Abbiegemöglichkeit Am Röteringshof

Die BMA will eine Abbiegespur zur Hammer Straße. Übersetzung: Autofahrer sollen nicht länger illegale Manöver üben, sondern ordnungsgemäß blinken dürfen.

Ö 10: Begegnungszone Warendorfer Straße

Die BMA hat Visionen: Autos, Fahrräder und Fußgänger in friedlicher Koexistenz. In der Realität: Chaos mit Straßencafé.

Ö 11: Kreisverkehr Hansastraße

Die SPD ruft: Nachbessern! Offenbar dreht man sich dort nicht nur im Kreis, sondern auch im Wahnsinn.

Ö 12: Über- und außerplanmäßige Ausgaben

Alles über 25.000 Euro wird brav aufgelistet. Transparenz, damit man sagen kann: „Wir haben’s euch doch gesagt – ihr habt nur nicht hingehört.“

Ö 13 & 14: Bericht der Betriebsleitung und Verschiedenes

Die Rubrik „Sonstiges“ – das Auffangbecken für Dinge, die keiner vorher sehen wollte.

Nichtöffentlicher Teil

Hier wird’s erst spannend: Vergaben über 100.000 Euro, aber pssst – nicht für Bürgeraugen. Demokratie funktioniert eben am besten, wenn man nur die bunten Flyer sieht.

Der Betriebsausschuss vom 16. September ist eine Bau-Oper in mehreren Akten: Asphalt-Arien, Brücken-Balladen und die Kläranlagen-Sinfonie. Die Zuschauer im Ratssaal erleben ein Drama aus Zahlen, Straßen und Zinsen – so trocken, dass es fast schon wieder komisch ist.

Doch eines ist sicher: Wenn Ahlen etwas kann, dann Straßen aufreißen, Kanäle sanieren und Zinsen kalkulieren. Der Rest – Begegnungszonen, Barrierefreiheit und Wirtschaftswege – wird nebenbei erledigt.