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Die Rückkehr der Baustelle – Episode II: Der Asphalt schlägt zurück

Es ist wieder soweit: Die K27 in Ahlen bekommt endlich ihre verdiente Schönheitskur. Nach monatelangen Gerüchten, Terminverschiebungen und wahrscheinlich einem spontanen Kurzurlaub der Baufirma startet nun die große Sanierung der Einmündungen „Im Hövenerort“. Ein Ereignis, das Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger gleichermaßen in eine neue Ära der Geduld und Improvisation führen wird.

Die Rückkehr der Baustelle – Episode II: Der Asphalt schlägt zurück

Denn was schon einmal abgesagt wurde, kann ja nur noch besser klappen. Der ursprünglich für Ende Oktober geplante Baustellenauftakt fiel ins Wasser – vermutlich im wahrsten Sinne des Wortes. Doch jetzt, frisch motiviert und bewaffnet mit Asphalt, Warnbaken und dem Glauben an die deutsche Verkehrsordnung, rollt die Wanderbaustelle an.

Vom 11. bis 17. November verwandelt sich die K27 in eine Art modernes Verkehrsexperiment – halb gesperrt, halb frei, aber garantiert voll chaotisch. Der Verkehr wird per Ampelregelung gesteuert, was bedeutet: grün, rot, warten, fluchen, und wieder warten. Die Einmündungen auf der Nordseite der Straße werden komplett gesperrt – mit Ausnahme des Pappelwegs, der offenbar über diplomatische Immunität verfügt.

Immerhin bleibt die Zufahrt zum Kastanienweg offen – eine Nachricht, die den Kastanienweg wohl für eine Woche zum Hotspot des innerörtlichen Verkehrs machen wird. Wer früher den direkten Weg nahm, darf jetzt die Umleitung kennenlernen – eine extra ausgeschilderte Tour de Ahlen über die Straße Am Röteringshof, die den Charme einer kleinen Landpartie mit Staugarantie verspricht.

Der Kreis Warendorf bittet um Verständnis. Das klingt nett, ist aber so ähnlich, als würde man jemanden bitten, sich über eine Steuererhöhung zu freuen. Denn wer in Ahlen schon einmal eine Baustelle erlebt hat, weiß: Hier wird nicht einfach nur gebaut – hier entsteht ein sozialpsychologisches Großprojekt.


Ein kurzer Blick in den Baustellen-Alltag:

  • Morgens: Autofahrer auf der K27 entdecken die Ampelanlage, die gefühlt länger rot zeigt als jede Netflix-Serie dauert.
  • Mittags: Fahrradfahrer fragen sich, ob sie legal durch dürfen, während Fußgänger beschließen, lieber gar nicht mehr loszugehen.
  • Nachmittags: LKW-Fahrer testen den Rückwärtsgang ihrer Geduld.
  • Abends: Anwohner posten Fotos der Wanderbaustelle in der lokalen Facebook-Gruppe – wahlweise mit Kommentaren wie „Unfassbar!“ oder „Hätten sie das nicht im Sommer machen können?!“

Und währenddessen arbeitet die Baustelle still und unspektakulär vor sich hin. Fräsen kreischen, Walzen brummen, und irgendwo steht ein Bauleiter mit einem Klemmbrett, der aussieht, als hätte er schon zu viele Umleitungen gesehen.

Doch es gibt Hoffnung: In einer Woche soll alles geschafft sein. Eine Woche! Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Ein Zeitraum, der in deutscher Baustellenlogik etwa so realistisch ist wie ein 5-Minuten-Arzttermin. Aber man darf ja träumen – und vielleicht rollt schon bald der Verkehr wieder ungestört, glatt wie frisch gebügelter Asphalt.

Bis dahin gilt: Wer Geduld übt, spart sich später das Hupen.