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Dirkules reloaded – Kommt der Basketball-Gott jetzt ins Büro?

In Dallas tobt der texanische Sturm – und diesmal nicht über die Prärie, sondern durch die Chefetage der Dallas Mavericks. Der General Manager wurde hochkant rausgeworfen, die Kaffeemaschine ist verstummt, und in der Gerüchteküche zischt’s lauter als beim Barbecue. Jetzt munkelt man, der heilige Würzburger höchstpersönlich könne den Chefsessel übernehmen: Dirk Nowitzki, Basketball-Gott, Nationalheiligtum und Inhaber des vermutlich größten deutschen Lächelns seit der Wiedervereinigung.

Dirkules reloaded – Kommt der Basketball-Gott jetzt ins Büro?

Die Nachricht stammt aus den USA, genauer gesagt von „USA Today“. Dort wurde eine Liste veröffentlicht, die klingt, als hätte jemand in Texas in die Glühweintasse geschaut und „Warum eigentlich nicht?“ gesagt. Ganz oben auf dieser Liste: Dirkules, der Mann, der einst Dallas aus der Basketball-Finsternis in die Glorie führte – mit Fadeaways, Schweiß und sehr deutschem Pflichtbewusstsein.

Nun also die Frage: Kann ein Mann, der einst den größten Pokal der NBA stemmte, auch den Papierkram eines General Managers stemmen?
„Eher ungewöhnlich“, schreibt „USA Today“ vorsichtig – was im amerikanischen Journalismus ungefähr der höfliche Ausdruck für „Das wäre komplett verrückt“ ist.

Denn bisher hat Dirk keine Management-Erfahrung. Keine Meetings mit PowerPoint, keine Excel-Tabellen, kein „Let’s circle back on this“. Sein Alltag besteht eher aus Mikrofonen und Meinung: Er kommentiert NBA-Spiele bei Amazon Prime. Vom Freiwurf zum Frageton also. Aber mal ehrlich – wenn jemand mit 2,13 Meter Körpergröße und Charisma eine Basketballmannschaft führen kann, dann wohl jemand, der einst ganz Dallas dazu brachte, deutsches Vokabular zu lernen wie „Dirkules“, „Schnitzelpower“ und „Nowitzkination“.

Währenddessen werfen die Texaner schon die Spekulationsmaschine an. Auf der ominösen Liste tauchen noch andere Namen auf: Coach Jason Kidd (der schon mal gezeigt hat, dass er mehr mit Spielzügen als mit Sitzungen anfangen kann), Funktionär Dennis Lindsey (langweilig kompetent, also sofort verdächtig), sowie die Interims-Manager Michael Finley und Matt Ricardi (die vermutlich gerade so tun, als hätten sie nichts gehört).

Dass Dirk überhaupt auf der Liste steht, ist dabei eine Liebeserklärung. Oder eine Verzweiflungstat. Oder beides. Denn in Dallas gilt er als Halbgott mit deutschem Pass. Wenn der Mann auch nur den Besen in die Hand nimmt, steht die Halle Kopf. Fans würden vermutlich sogar Eintritt zahlen, um ihm beim Aktenheften zuzusehen.

Und warum das Ganze? Nun, der entlassene GM hatte sich mit einem verunglückten Monster-Trade um Luka Doncic verzockt. Das Experiment ging so spektakulär schief, dass selbst Hollywood daraus kein Happy End mehr hätte basteln können. Ergo: Schuldiger gefunden, Tür auf, Besen raus, neuer Name her.

Und da fällt den Amerikanern – wie so oft, wenn sie nicht weiterwissen – wieder der Deutsche ein, der ihnen einst den Basketball erklärt hat. Dallas scheint vergessen zu haben, dass Management weniger mit Dunkings als mit Deadlines zu tun hat. Aber wer weiß – vielleicht revolutioniert Nowitzki auch das:
Anstelle von Team-Meetings gibt’s dann „Freiwurf-Freitage“, und wer die Verträge zu spät einreicht, muss 50 Klimmzüge machen.

Stellen wir uns nur kurz vor, wie das aussehen würde: Dirk in feinem Anzug (wahrscheinlich zwei Nummern zu kurz, weil für ihn keiner passt), steht vor dem Team, hebt lässig eine Kaffeetasse und sagt:
„So, Leute, ich hab keine Ahnung von Finanzen, aber wir holen den Titel – und zwar effizient.“

Und während irgendwo ein texanischer Buchhalter weint, würden die Fans jubeln. Denn mit Dirk wäre es egal, ob das Team gewinnt oder verliert – Hauptsache, er hebt wieder eine Trophäe.

Bislang ist das alles natürlich nur Spekulation – oder, wie man in Dallas sagt: „Wishful Würzburg Thinking“. Aber allein die Vorstellung bringt Glanz in die sonst so trüben Gesichter der Mavs-Fans. Denn wenn der Legende ein Büro gegeben wird, könnte daraus die schönste deutsche Erfolgsgeschichte seit dem Reinheitsgebot werden.

Und selbst wenn’s nicht klappt – Dirk kann ja zur Not immer noch einen Podcast machen: „From Fadeaway to File Management“.