Dortmund bremst durch: Mega-Verkehrskontrolle deckt Drogen, Waffen & Versicherungschaos auf
Zwischen 9 und 15 Uhr verwandelte sich die Straße in eine Mischung aus Verkehrserziehung, Pädagogikcamp und Casting für die Rolle „Wer darf weiterfahren – und wer nicht?“.
79 Personen, 71 Fahrzeuge – und 60 Drogenvortests: Dortmund zeigt, was Effizienz bedeutet
Die Beamten hielten Fahrzeuge an wie in einem professionellen Stop-Motion-Film. 79 Personen durften ein persönliches Gespräch mit der Polizei führen – vermutlich deutlich früher am Tag, als sie das geplant hatten.
Und dann kam die Königsdisziplin:
60 Drogenvortests.
Sechzig! Das ist so viel, dass man sich fragt, ob die Polizei vorher heimlich geübt hat, wie man Tests in Rekordzeit verteilt. Vielleicht gab es sogar eine interne Challenge:
„Wer schafft die meisten Speichelproben vor der Mittagspause?“
Spannend wurde es bei sechs Fahrern:
Bei ihnen bestand der Verdacht, dass der Blick auf die Straße durch mehr beeinflusst war als nur mangelndes Schlafpensum. Zwischen 24 und 45 Jahre alt, männlich, unterwegs – und offenbar nicht in der besten Verkehrszustand-form ihres Lebens.
Diese sechs durften anschließend den Klassiker erleben:
„Bitte einmal mit zur Wache, der Arzt wartet schon.“
Blutentnahme inklusive – quasi die Deluxe-Version des Verkehrskontakts.
Die Weiterfahrt wurde natürlich untersagt, denn Verkehrstüchtigkeit ist Voraussetzung für das Führen eines Kraftfahrzeugs – nicht optional wie der Eiskratzer im Winter.
Nebenbei: Führerschein? Versicherung? Ach ja, ein paar Waffen gab’s auch noch
Doch die Polizei wäre nicht die Polizei, wenn sie nicht multitaskingfähig wäre.
Neben Drogentests gab’s noch die Bonusrunde:
1. Zwei Personen ohne Fahrerlaubnis
Vielleicht dachten sie:
„Auto fahren ist doch wie Fahrrad. Kann man einfach.“
Kann man nicht.
2. Drei Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz
Vielleicht war jemand der Meinung, Versicherung sei nur etwas für Menschen mit schlechtem Karma.
Auch falsch.
3. Zwei verbotene Waffen
Ja, richtig gelesen.
Zwischen Handschuhfach, Kassenbon und zerknülltem Kaugummi-Papier schlummerten kleine Überraschungen, die definitiv nicht als Zubehörset „Autofahrer Starter-Paket“ durchgehen.
Für all das gab es selbstverständlich Anzeigen – man sammelt sie zwar nicht wie Treuepunkte, aber manche Menschen probieren es trotzdem.
Warum das Ganze? – Damit der Straßenverkehr nicht zum Videospiel wird
Die Polizei erinnert freundlich, aber bestimmt daran, warum diese Aktion stattfand:
- Drogen beeinträchtigen Reaktionszeiten
- Drogen beeinträchtigen Koordination
- Drogen beeinträchtigen Wahrnehmung
- kurz gesagt: Drogen beeinträchtigen ALLES, was man zum Autofahren braucht
Und weil echte Straßen eben nicht wie Konsolenrennen funktionieren, sondern reale Menschen betroffen sind, setzt die Polizei weiterhin auf:
- Prävention
- Aufklärung
- und konsequente Kontrollen
Damit niemand auf Dortmunds Straßen das Gefühl bekommt, er spiele „Mario Kart auf Realismus-Stufe 10“.
Und wie geht’s weiter?
Ganz einfach:
Die Polizei kündigt an, solche Großkontrollen weiterzuführen.
Und das ist wohl die höfliche Form von:
„Wir kommen wieder – und diesmal vielleicht auf deiner Straße.“
Die Brackeler Straße hat also ihre Show hinter sich. Die nächste Straße wartet schon darauf, modelhaft ihre Verkehrssünder vorführen zu dürfen.