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Dortmund kriegt wieder Fußballfieber: Die Frauen-EM 2029 kommt ins Revier

Dortmund hat es wieder getan. Die Stadt, die bereits beim letzten großen Fußballfest eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, dass sie für mehrere Wochen problemlos gleichzeitig im Ausnahmezustand, im Verkehrsinfarkt und im kollektiven Hopfenrausch leben kann, holt sich den nächsten Großevent ins Revier. Seit dem 3. Dezember steht fest: Die Frauen-Europameisterschaft 2029 kommt nach Dortmund!

Dortmund kriegt wieder Fußballfieber

Damit ist die ultimative Fußballgleichberechtigung offiziell eingeläutet: Erst haben die Männer in unseren Städten gekickt, gejubelt, geweint und randaliert – und nun dürfen auch die Frauen zeigen, wie man ein Stadion füllt, ein Turnier rockt und gleichzeitig beweist, dass man nach Abpfiff kein Verkehrsschild braucht, um sich zu orientieren.

Die UEFA hat den Deutschen Fußball-Bund auserwählt, das Turnier zu organisieren. Eine Entscheidung, die mutmaßlich damit zu tun hat, dass Deutschland bekanntlich zwei Dinge mit militärischer Präzision beherrscht: erstens Turniere auszurichten und zweitens sie anschließend jahrelang in Evaluationsberichten zu analysieren. Die Bewerbung war also erfolgreich – vermutlich auch, weil man der UEFA versichert hat, dass die deutsche Infrastruktur 2029 vielleicht noch funktioniert. Vielleicht.

Dortmund wird einer von insgesamt acht Spielorten sein, selbstverständlich vertreten durch den gigantischsten Hexenkessel im deutschen Profifußball: den SIGNAL IDUNA PARK. Ein Stadion, das so groß ist, dass man darin zur Not fünf Stadtteile unterbringen könnte. Die Gelbe Wand freut sich schon – nicht unbedingt über die Laufwege im Juli, aber immerhin darüber, dass wieder internationale Gäste kommen, die sich fragen werden, wie man so viel Bier gleichzeitig balancieren kann.

Zu den weiteren Austragungsorten gehören Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Köln, Leipzig, München und Wolfsburg – eine bunte Auswahl deutscher Städte, die gemeinsam ungefähr so klingen, als hätte jemand die Bundesliga-Tabelle genommen und gesagt: „Ja, das passt schon.“ Mitbewerber um die EM waren übrigens Dänemark & Schweden, Polen und Portugal. Aber Deutschland setzte sich durch – vermutlich, weil wir das überzeugendste Argument hatten: Wir haben das alles schon mal gemacht und hatten noch Kraft, danach weiterzuleben.

Ein genauer Turnierzeitraum steht zwar noch nicht fest, aber die UEFA gab zu bedenken, dass Frauen-Europameisterschaften „erfahrungsgemäß im Juli“ stattfinden. Was ungefähr so konkret klingt wie „Wir fangen irgendwann zwischen Sonnenaufgang und Mittag an, schauen wir mal.“ Für 2029 ist also noch alles offen. Der Juli ist bereit, aber ob der Juli bereit für Dortmund ist, wird sich zeigen.

Für die Stadt selbst bedeutet die EM wieder einmal das All-inclusive-Erlebnis: internationale Besucher, volle Hotels, kreative Parkplatzinterpretationen und Glasflaschenverbote, die niemand liest, aber alle ignorieren. Auch ÖPNV-Fans dürfen sich freuen: Es wird bestimmt wieder der eine Moment kommen, an dem die Stadtbahn sagt: „Ich kann das nicht mehr“, und einfach stehen bleibt. Tradition verpflichtet.

Doch trotz aller erwartbaren logistischen Herausforderungen: Die Vorfreude ist echt. Denn die Frauen-EM ist mehr als ein Turnier – sie ist ein Statement. Ein Zeichen dafür, dass Spitzenfußball längst nicht mehr nur im Männerspiel stattfindet. Und ein Versprechen, dass 2029 wieder Millionen Menschen jubeln, singen und sich kurzzeitig einbilden werden, Dortmund sei tatsächlich das Zentrum des Fußballuniversums.

Und vielleicht ist es das dann ja auch.