Dortmunds großer Rat-Neustart – Jetzt mit 22 Extra-Stimmen und Livestream-Drama!
Diesmal steht alles im Zeichen des Wachstums: Statt bisher 82 Ratsmitgliedern tagen künftig 104 – das sind ganze 22 neue Köpfe, die sich ab sofort durch Haushaltspläne, Bauanträge und Dauer-Kaffeepausen kämpfen dürfen. Man könnte sagen: Dortmund hat jetzt das XXL-Abo für Demokratie abgeschlossen.
Die Bühne: Der Ratssaal, ein Ort zwischen parlamentarischem Hochamt und Escape Room für Verwaltungsprofis.
Die Hauptrolle: der neue Oberbürgermeister, der ab sofort die Sitzungen leitet und vermutlich innerlich betet, dass niemand den falschen Knopf drückt – weder beim Mikrofon noch bei der Abstimmung.
Was auf der Tagesordnung steht?
Nun, inhaltlich geht’s erstmal um nichts.
Oder genauer: um die Organisation von allem.
Zuständigkeiten klären, Ausschüsse bilden, Vorsitzende wählen – kurzum: der große Bürokratie-Bootcamp.
Man strukturiert sich also für fünf Jahre – ein bisschen wie ein Verein, der seine Satzung liest, nur dass es hier Millionen betrifft und trotzdem kaum jemand versteht, wer wofür zuständig ist.
Während draußen die Bürger vielleicht noch hoffen, dass jemand endlich das leidige Thema „Schlaglöcher“ oder „Radwege mit Überlebenschance“ anpackt, geht’s drinnen erstmal um Sitzordnung, Gremienverteilung und die große Frage:
Wer darf wo sitzen, ohne dass jemand beleidigt ist?
Und das Ganze natürlich transparent und bürgernah – sprich: per Livestream.
Ab 15 Uhr kann man unter dortmund.de/live live zusehen, wie Demokratie in Echtzeit funktioniert – also langsam, feierlich und mit gelegentlichen Mikrofonproblemen.
Ein echter TV-Tipp für alle, die schon alles bei Netflix gesehen haben und sich nach ungeschnittenen Pausen sehnen.
Die konstituierende Sitzung ist traditionell ein bisschen wie die erste Schulstunde nach den Sommerferien:
Alle sind noch höflich, keiner streitet, alle tun so, als würden sie sich freuen.
Doch man weiß: Spätestens nach den ersten Haushaltsdebatten wird das wieder ein ganz anderes Level von „kommunaler Leidenschaft“.
Aber heute herrscht Aufbruchsstimmung.
Neue Gesichter, neue Ambitionen, alte Tagesordnungspunkte.
Man schwört sich ein auf Zusammenarbeit, Bürgernähe und Transparenz – also auf Dinge, die in der kommunalen Realität so flüchtig sind wie WLAN im Keller des Rathauses.
Und doch: Es liegt etwas in der Luft – der Duft von Neuanfang, Demokratie und Kaffee aus der Kantine.
Die 104 Ratsmitglieder schauen erwartungsvoll auf fünf Jahre voller Sitzungen, Anträge, Beschlüsse, Änderungsanträge, Vertagungen und symbolischer Händedrücke.
Vielleicht, ganz vielleicht, wird in dieser neuen Periode tatsächlich etwas Großes bewegt.
Oder wenigstens ein neuer Unterausschuss gegründet.
Denn eines ist sicher:
Wo in Dortmund Politik gemacht wird, da wird nicht nur entschieden – da wird gelebt, diskutiert, gelivestreamt.
Mit 104 Stimmen, unzähligen Meinungen und einer Verwaltung, die bereit ist, alles in mindestens dreifacher Ausfertigung zu dokumentieren.
Demokratie zum Zuschauen, Mitdenken und Kopfschütteln.
Und das Beste: Eintritt frei.