Dortmunds Millionenwunder: Die neue Kinderklinik und der Geldsegen aus NRW
70 Millionen Euro vom Land Nordrhein-Westfalen – für den Bau einer neuen Kinderklinik. Ja, richtig gelesen: Sieben. Null. Millionen. Da wird sogar der Westfalenpark kurz sentimental. Das Klinikum Dortmund hat damit endlich die magische Zusage erhalten, auf die man ungefähr so lange gewartet hat, wie andere auf den Glasfaseranschluss: gefühlt ein halbes Jahrhundert.
Und wie immer beginnt die Saga mit einem kleinen Anfang: Rund 10 Millionen Euro waren bereits zugesagt worden – quasi der appetitliche Vorspeisenteller. Nun kam das Land mit dem Hauptgang um die Ecke und packte nochmal rund 59,6 Millionen obendrauf. Oder, wie man im Verwaltungsdeutsch sagt: „eine angemessene Ergänzung“. Andere würden es eher als „finanzielles Happy End mit Fortsetzungspotenzial“ beschreiben.
Doch was macht man mit so viel Geld? Eine Kinderklinik bauen, selbstverständlich! Und zwar nicht irgendeine, sondern eine moderne, zukunftstaugliche, funktionierende Klinik, in der kleine Patienten nicht mehr das Gefühl haben, dass die Einrichtung noch aus der Zeit stammt, in der man Dinosaurier für domestizierbare Haustiere hielt.
Aber damit nicht genug: Die Stadt Dortmund hat ebenfalls bereits ihre Schatztruhe geöffnet und angekündigt, weitere 50 Millionen Euro beizusteuern. An dieser Stelle ein kurzer Zwischenapplaus für die Stadtkasse, die sich wahrscheinlich fühlt wie ein Sparschwein am Jahresende: geplündert, aber zufrieden.
Damit sind wir rein rechnerisch schon bei rund 120 Millionen Euro – und weil große Projekte nie ohne Nachwürze funktionieren, werden die restlichen Millionen, etwa 11 an der Zahl, aus Eigenmitteln und Spenden gedeckt. Oder anders gesagt: Das Klinikum Dortmund geht quasi mit Hut durch die Stadt, allerdings auf sehr professionellem Niveau.
Dass dieses Zukunftsprojekt seit vielen Jahren „geplant“ ist, ist übrigens eine charmante Umschreibung für das, was Bürgerinnen und Bürger als kollektives Warten kennen. Erst hieß es: bald. Dann hieß es: sehr bald. Dann: nach der nächsten Haushaltsrunde. Und jetzt endlich: Wir bauen wirklich! Also… wirklich wirklich!
Man merkt sofort: Hier passiert etwas, das man nicht alle Tage erlebt. Eine riesige Investition in die Gesundheitsversorgung von Kindern. Ein Projekt, das nicht nur architektonisch, sondern auch emotional bedeutend ist. Und natürlich eine glatte Vorlage für satirische Betrachtungen:
– Wo sonst findet man eine Stadt, ein Land und ein Klinikum, die gemeinsam so viel Geld in die Hand nehmen, ohne dass irgendwer sagt: „Moment mal, können wir das vielleicht in PowerPoint verschönern?“
– Wo sonst wird ein Gebäude angekündigt, das tatsächlich gebraucht wird, statt eines Prestigeobjekts wie „Der Gläserne Kreisel 2.0“ oder „Das Museum für Fußnoten der Stadtgeschichte“?
Doch diesmal ist es ernst – ernst im besten Sinne. Die Finanzierung steht, die politischen Akteure klopfen sich gegenseitig auf die Schultern, und irgendwo in Dortmund jubelt eine Excel-Tabelle, weil sie endlich einen Sinn im Leben hat.
Und während die Planer jetzt loslegen, darf man sich vorstellen, wie die neue Kinderklinik aussehen wird: hell, modern, freundlich, technisch auf dem neuesten Stand und mit genug Platz, um Kindern nicht nur medizinisch, sondern auch menschlich optimale Behandlung zu ermöglichen. Ein Zukunftsprojekt, das tatsächlich Zukunft gestaltet.
Kurz gesagt: Dortmund baut. NRW bezahlt. Die Kinder profitieren. Und alle Beteiligten wirken so erleichtert, als hätte jemand gerade die Gebührenordnung rückwärts entschärft.