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Effizienz trifft Empathie: Ahlens Sozialausschuss in 26 Minuten zwischen Engagement, Ehrenamt und Adventszauber

In Ahlen ist es eine gute alte Tradition, dass kommunalpolitische Sitzungen manchmal länger sind als ein Netflix-Film – und manchmal kürzer als das Aufheizen einer Fertigpizza. Am 24. November 2025 entschied sich der Sozialausschuss für Letzteres: In 26 Minuten wurde beraten, entschieden, vorgestellt und sogar verpflichtet. Ein kommunalpolitisches Sprintwunder, das in die Geschichte des effizienten Arbeitens eingehen könnte.

Ahlens Sozialausschuss in 26 Minuten zwischen Engagement, Ehrenamt und Adventszauber

Um 17:00 Uhr begann die Sitzung, pünktlich wie der Adventsmarkt und ebenso festlich, nur mit weniger Beleuchtung, dafür mit mehr Tagesordnungspunkten im Gepäck. Um 17:26 Uhr war alles erledigt – ein rekordverdächtiges Durchlaufen des kommunalen Mammutprogramms, das zeigt: Wo Sozialpolitik draufsteht, steckt manchmal echte Geschwindigkeit drin.

 

Begrüßung: Warm, herzlich – und das Versprechen auf Beschlussfähigkeit

Zuerst stellte die Sitzungsleitung fest, dass alle ordnungsgemäß eingeladen wurden und das Gremium beschlussfähig ist. Ein wichtiger Moment, denn ohne Beschlussfähigkeit ist ein Ausschuss wie ein Schlitten ohne Schnee: theoretisch da, praktisch nutzlos. Aber hier lief alles glatt – im Gegensatz zu so manchem Gehweg im November.

Änderungen zur Tagesordnung? Keine. Ein guter Start für alle, die hoffen, vor 18 Uhr wieder zu Hause zu sein.

 

Der größte aller Klassiker: Die Bestellung der Schriftführung

Was in Ahlen nie fehlen darf: Die große, kommunale Ehrung derjenigen, die alles aufschreiben, was gesagt, gedacht oder genickt wurde.
Im Protokoll steht trocken:

„Es liegen keine Wortmeldungen vor.“
Und dann: Einstimmig beschlossen.

Satirisch übersetzt bedeutet das:
Alle waren der Meinung, dass dieser Punkt nicht länger dauern darf als das Öffnen eines Kalendertürchens. Die Schriftführung und ihre Stellvertretungen wurden bestellt – ein Team, das nun offiziell zur kommunalen Elite der Tastaturbeherrschung gehört.

 

Verpflichtung sachkundiger Bürger*innen – feierlich, würdevoll und kommunalromantisch

Als Nächstes durften alle aufstehen – ein seltener Moment in einem Ausschuss, der sonst im Sitzen die Demokratie verwaltet.
Die neue sachkundige Bürgerin verlas die Verpflichtungsformel:

„Meine Aufgaben nach bestem Wissen und Können wahrnehmen … zum Wohle der Stadt Ahlen …“

Ein Satz, der klingt wie das kommunale Pendant eines Superheldeneids – nur mit weniger Cape, dafür mit mehr Verantwortungsgefühl.
Ahlen nahm also offiziell eine weitere Expertin in die Reihen seiner beratenden Kräfte auf. Willkommen im Club der Ehrenamtlichen, die den Mut besitzen, sich freiwillig in Gremiensitzungen zu setzen.

 

Der große Programmpunkt: Vorstellung des Vereins „Alter und Soziales e. V.“

Dann kam der erste inhaltliche Höhepunkt: Eine Präsentation über das aktualisierte Handlungskonzept zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen in Ahlen.
Der Verein hatte dazu Folien vorbereitet, vermutlich beeindruckend strukturiert, farblich sortiert und voller Herzblut. Schließlich ging es um Themen wie:

  • Teilhabe
  • Mobilität
  • gutes Älterwerden
  • soziale Netzwerke
  • und die große Vision: Ahlen als Stadt, in der man würdevoll älter wird, ohne sich wie ein Museumsstück zu fühlen.

Die Ausschussmitglieder nahmen die Mitteilung zur Kenntnis. In der kommunalen Welt ist das die höfliche Variante von: „Gut gemacht. Wir denken darüber nach.“

 

Sachstand Asyl – ein Update mit klaren Fakten

Als nächstes wurde der aktuelle Stand zum Thema Asyl vorgestellt.
Die Präsentation – ebenfalls als Anlage in der Niederschrift – lieferte Einblicke zu Unterbringung, Zahlen, Kapazitäten und Herausforderungen im System.
Der Bericht war sachlich, wertschätzend und zeigte: Ahlen schafft es weiterhin, Menschen in schwierigen Lebenslagen eine Perspektive zu geben, statt nur Zahlen hin- und herzuschieben.

Auch hier: Mitteilung zur Kenntnis genommen.
Wer kommunale Sitzungen kennt, weiß: Das ist nicht langweilig – das ist die höchste Form administrativer Zustimmung.

 

Antrag „Frauen helfen Frauen“ – Ein Beispiel für gelebte Solidarität

Dann kam ein besonders warmherziger Punkt: Die Frauenberatungsstelle Beckum beantragte einen Zuschuss von 4.500 € für ihre Außensprechstunde in Ahlen.
Und die soziale Botschaft des Abends lautete:

Der Verein hat großartige Arbeit geleistet – und der Zuschussbedarf konnte stark reduziert werden.

Die Verwaltung lobte die beeindruckende Kooperation, das Engagement der Ehrenamtlichen und die gemeinsame Kraftanstrengung, Angebote für Frauen zu erhalten, die Unterstützung benötigen.

Der Ausschuss lauschte, nickte, freute sich – wieder „zur Kenntnis genommen“, aber diesmal mit spürbarem Respekt im Raum.

 

Verschiedenes – der wohl schnellste Punkt des Abends

Zum Schluss:
Keine Wortmeldungen.
Kein Streit, kein zusätzlicher Antrag, nicht einmal eine Nachfrage à la „Wann bekommen wir eigentlich neue Stühle?“.

Die Sitzung endete so harmonisch wie ein Adventslied im Kerzenschein.

 

Eine Sitzung wie ein warmer Kakao

Es war eine Sitzung, die zeigte, dass Politik nicht immer laut und dramatisch sein muss. Sie kann in 26 Minuten:

  • Menschen verpflichten,
  • soziale Strategien stärken,
  • Asylthemen modern denken,
  • Frauenprojekte fördern
  • und ältere Menschen in den Mittelpunkt stellen.

Und das alles ohne Skandale, ohne hitzige Debatten, ohne Zwischenrufe.
Ahlen beweist: Kommunalpolitik kann effizient, freundlich und konstruktiv sein – und dennoch voll Herz und Humor.

In einer Welt, die immer komplizierter wird, wirkt dieser Sozialausschuss wie ein Ort, an dem die Dinge einfach funktionieren.