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Fast Fashion Fiesta in Dortmund – Wenn die Thier-Galerie zum Laufsteg der Globalisierung wird

Dortmund glänzt, glitzert und riecht jetzt ein kleines bisschen mehr nach Madrid. Warum? Weil drei neue Mode-Tempel ihre Pforten geöffnet haben – Bershka, Pull & Bear und Stradivarius. Drei klingende Namen, die klingen, als hätte jemand beim Scrabble in Spanien gewonnen. Zusammen bilden sie nun das goldene Dreieck der schnellen Mode mitten in der Dortmunder City. Und weil Dortmund ja bekanntlich nie genug Shopping haben kann (und schon gar nicht genug Tüten mit Logos), stehen sie natürlich nebeneinander – damit der Konsumfluss auch schön gleichmäßig pulsiert.

Fast Fashion Fiesta in Dortmund – Wenn die Thier-Galerie zum Laufsteg der Globalisierung wird

Die drei neuen Läden haben zusammen über 3.000 Quadratmeter – also mehr Fläche als die meisten Altbauwohnungen im Kreuzviertel zusammen. Ein Paradies für alle, die beim Shoppen gleichzeitig ihre Schrittzahl fürs Fitness-Armband erfüllen wollen. Hier wird nicht einfach eingekauft – hier wird marschiert, posiert und probiert, bis der Thermomix zu Hause neidisch wird.

Hinter der glänzenden Modefassade steht – Überraschung! – der spanische Modegigant Inditex, das Textil-Äquivalent zu Elon Musk: groß, global, und immer ein bisschen zu schnell. Der Konzern betreibt weltweit ein Mode-Imperium, das schneller wechselt als das Wetter im Ruhrgebiet. T-Shirts, die heute noch „Trend“ sind, sind morgen schon im Sale und übermorgen vermutlich auf einem Recyclinghof in Timbuktu.

Doch in Dortmund ist das egal – Hauptsache stylisch. Stradivarius widmet sich ganz der Damenmode und verkauft das, was man auf Instagram trägt, wenn man so tun möchte, als sei man auf Ibiza, obwohl man eigentlich im Westpark sitzt. Pull & Bear dagegen bedient das urbane Freizeitvolk: Streetwear mit der Botschaft „Ich bin jung, dynamisch und habe trotzdem keine Ahnung, wohin mit meinen Händen auf Fotos“. Und Bershka? Das ist für alle, die glauben, Neon sei eine Emotion.

Die Eröffnung war natürlich ein Ereignis – modisch, monumental und minimalistisch zugleich. Die Schaufenster glänzten, die Musik pumpte, und irgendwo roch es nach neuer Jeans und Ambition. Dortmund hat damit offiziell ein Stück spanische Sonne importiert – allerdings ohne die Siesta, dafür aber mit Dauerangebot.

Kritiker mögen sagen, dass drei neue Modeketten in einer ohnehin überfüllten Einkaufsmeile jetzt nicht unbedingt das Weltklima retten. Aber hey – irgendwer muss ja den wöchentlichen Paketlieferverkehr ausgleichen. Und wenn schon Globalisierung, dann wenigstens in stylischen Farben und passender Beleuchtung.

So marschiert Dortmund weiter in Richtung Shopping-Olymp – Schritt für Schritt, Rabatt für Rabatt. Und wer weiß: Vielleicht wird die Thier-Galerie bald zum irdischen Zentrum der Mode. Zumindest bis der nächste TikTok-Trend entscheidet, dass Jogginghosen mit Blazer jetzt das neue Business-Outfit sind.