Ferienzeit in Ahlen: Von Saltos bis Smartphone-Glanz – Hauptsache keiner sitzt faul rum
Parkour: Fliegen lernen ohne Flügel
Los geht’s mit Parkour. Fünf Tage lang dürfen sich Ahlens 9- bis 20-Jährige in der Paul-Gerhardt-Turnhalle von Wand zu Wand katapultieren. Saltos, Sprünge, Hindernisse überwinden – im Prinzip ein pädagogisch verkleideter Versuch, Kindern beizubringen, wie man aus dem Einkaufszentrum flieht, wenn die Rolltreppe wieder klemmt. Zwei Profis aus Münster zeigen, wie’s geht, und das Adrenalin schießt gleich bis in die Fußnägel. Teilnahme kostenlos, blauer Fleck inklusive.
Capoeira: Brasilien in Raum 4
Kaum sind die ersten Schrammen vom Parkour verheilt, geht’s weiter mit Capoeira. Kampfkunst, Tanz, Musik, Akrobatik – und alles gleichzeitig. Wer also schon immer mal gleichzeitig treten, singen und nach vorne fallen wollte: hier die Gelegenheit. Drei Tage lang darf man in der Schuhfabrik herumwirbeln wie ein brasilianischer Ninja mit Rhythmusgefühl. Für Kinder ab 9 Jahren, garantiert schwitzig. Bonus: Trommeln und Singen sind inklusive – zur Freude der Eltern, die das anschließend zuhause nachgebrüllt bekommen.
Smartphone-City-Video: TikTok mit pädagogischem Untertitel
Weil aber auch die Digital Natives bespaßt werden wollen, gibt’s das Projekt „My Smartphone City Video“. Kinder ab 12 dürfen hier lernen, dass man mit TikTok-Videos nicht nur Likes kassiert, sondern auch das Recht am eigenen Bild beachten muss. Unter professioneller Anleitung eines Medienmenschen und einer Schauspielerin werden die nächsten viralen Clips produziert. Endlich ein Ort, wo Eltern nicht schreien: „Leg das Handy weg!“, sondern: „Halt es stabil!“
Parkour Reloaded: Die zweite Runde
Und falls jemand die erste Parkour-Runde verpasst hat – keine Sorge. JuNo setzt in Woche zwei gleich noch einen drauf. Anfänger dürfen durch die Halle stolpern, Fortgeschrittene springen dagegen so elegant wie Eichhörnchen auf Red Bull. Begleitet wird das Ganze theaterpädagogisch – weil es immer hilft, wenn man nach einem missglückten Salto die Rolle von „Hamlet, erster Bodenlieger“ überzeugend darstellen kann.
Anmeldung – Bürokratie, aber gratis
All das ist kostenlos. Was in Deutschland natürlich nicht heißt: einfach hingehen. Nein, Anmeldung, Formulare, Telefonnummern und E-Mail-Adressen warten darauf, gewissenhaft befüllt zu werden. Aber hey: Wer Parkour übersteht, schafft auch ein Online-Formular.
Ferien mit Vollgas
Ahlen macht ernst: Kinder sollen rennen, springen, trommeln, tanzen und filmen – nur bitte nicht zwei Wochen auf dem Sofa verschimmeln. Wer sich jetzt nicht anmeldet, hat nur noch eine Alternative: den wohl aufregendsten Ferienkurs der Welt – das langweilige Zuhausebleiben. Und das ist in Ahlen schlimmer als jeder Bauchklatscher beim Parkour.
Ferien in Ahlen sind keine Freizeit, sondern ein Pflichtprogramm für Überlebenskünstler. Wer hier durchkommt, braucht danach keinen Urlaub mehr.