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Hamm feiert sich selbst – und alle dürfen mitfinanzieren

800 Jahre Hamm! Wenn eine Stadt das Alter eines besonders robusten Eichenschranks erreicht, ist das natürlich ein Grund zu feiern – am besten mit einem ordentlichen Fördertopf. Denn wer Geburtstag hat, bekommt Geschenke. Nur in diesem Fall ist es andersrum: Hier verschenkt die Stadt das Geld – aber bitte nur an die, die ordentlich feiern können und ein Formular ausfüllen.

Hamm feiert sich selbst – und alle dürfen mitfinanzieren

Zwischen 800 und 2.026 Euro gibt’s zu holen – warum gerade 2.026? Natürlich, weil das Jubiläumsjahr 2026 heißt! Kreativität beginnt bekanntlich bei der Zahl. Damit will man die Bürgerinnen und Bürger animieren, eigene Projekte auf die Beine zu stellen. Also los, wer schon immer mal ein „historisches Flashmob-Ballett mit Stadtwappen-Konfetti“ oder eine „800-Minuten-Glockenspielperformance auf der Pauluskirche“ planen wollte: Jetzt ist die Zeit!

Der Oberbürgermeister ruft höchstpersönlich zum Mitmachen auf – sinngemäß: „Leute, wir wissen, ihr habt Ideen! Jetzt lasst sie raus!“ Und was klingt mehr nach Bürgernähe, als wenn eine Stadt mit Förderformularen wedelt, um das Volk in den Feiermodus zu schicken?

Vom 1. Oktober bis 15. November 2025 können sich Vereine, Fördervereine, Freundeskreise, Stammtische und „mindestens zwei natürliche Personen“ (ja, das steht wirklich so da – sorry an alle synthetischen Intelligenzen) bewerben. Nur bitte: Kein Einzelkämpfer! Hamm feiert in Gemeinschaft, sonst gibt’s kein Geld.

Natürlich prüft eine Jury im Dezember alle Einsendungen – wahrscheinlich bei Printen und Filterkaffee – und entscheidet, wer kreativ genug war, um das Stadtjubiläum mitzugestalten. Es zählt: klarer Bezug zum Jubiläum, öffentliche Zugänglichkeit und das gewisse Etwas zwischen Stadtgeschichte und Bürgerstolz. Ein privates „800 Jahre Hamm – Grillabend Deluxe“ im Garten? Leider nein. Aber eine öffentliche „Zeitreise im Kostüm mit veganer Currywurstverkostung“? Klingt förderfähig!

Der Antrag läuft über das Kulturbüro, Abteilung „Stabsstelle Stadtjubiläen“. Schon das klingt nach einem Raum mit vielen Ordnern und einem Faxgerät, das nur an hohen Feiertagen benutzt wird. Wichtig: Nur wer das zwingend vorgeschriebene Antragsformular nutzt, darf überhaupt hoffen. Einfach eine Mail mit „Ich hab da ’ne Idee!“ – keine Chance. Hier wird Bürokratie gefeiert, wie sie leibt und lebt.

Was genau gefördert wird, steht in den „Richtlinien“. Und wer sie liest, merkt: Zwischen feierlicher Bürgerbeteiligung und Projektplanung liegt eine kleine Prüfung in Verwaltungswissenschaften. Aber hey – wer 800 Jahre überstanden hat, schafft auch das!

Die Stadt zeigt jedenfalls: Hamm ist nicht nur geschichtsträchtig, sondern auch förderfreudig. Mit bis zu 2.026 Euro lässt sich schließlich einiges anstellen – vielleicht ein begehbarer Jubiläumskuchen, ein Musical namens “Hammerhart seit 1226“ oder ein Workshop über „800 Jahre Hamm – und immer noch kein Meer“.

Also, ran an die Tastatur: Hamm sucht seine Jubiläumshelden – mit Ideen, Leidenschaft und mindestens zwei Personen. Formular ausfüllen, Sekt kaltstellen, Geschichte schreiben.