Hamm wird zum Logistik-Las-Vegas – METRANS zieht ein, die Züge rollen an!
Die Rede ist vom Multi Hub Westfalen, dem neuen Superstar der europäischen Logistikbühne. Dort, wo früher Lokführer traurig durch die Gleise pfiffen, soll bald die Zukunft auf Schienen rollen. Und zwar nachhaltig, digital, intermodal – also alles, was nach EU-Fördergeldern riecht.
Die METRANS, Tochter der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), will 27 Prozent der Anteile übernehmen. Das klingt wie ein kleiner Schluck aus der Pulle, ist aber in der Welt der Infrastruktur ungefähr so, als würde Jeff Bezos bei deinem Imbissladen einsteigen und „Skalierungspotenzial“ murmeln.
Zur Feier dieses Deals wurde – wie es sich gehört – ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, also ein Vertrag, der noch nichts rechtskräftig macht, aber schon mal verdammt professionell aussieht. Hamm und METRANS wollen nämlich nicht kleckern, sondern klotzen: Der alte Rangierbahnhof soll zu einem europäischen Logistik-Knotenpunkt ausgebaut werden – mit Schiene, Straße und Wasserstraße. Nur der Flugverkehr fehlt noch, aber das ist vermutlich eine Frage der Zeit und Subvention.
Die Stadt Hamm schwärmt schon jetzt: Nachhaltiges Wachstum, Wertschöpfung, Zukunft, Klimafreundlichkeit – die Buzzword-Bingo-Karten der Pressekonferenz waren nach drei Minuten voll. Der Bürgermeister zeigte sich begeistert: „Wir stellen die Weichen für die Logistik der Zukunft.“ Und das ist wörtlich gemeint, denn hier wird tatsächlich an Schienen geschraubt.
Warum ausgerechnet Hamm?
Ganz einfach: Die Stadt liegt so zentral, dass man von hier aus gefühlt jedes Paket Europas gleichzeitig verschicken kann. Nord-Süd, Ost-West – egal, wo du hinwillst, in Hamm geht’s los. Seehäfen? Check. Binnenhäfen? Check. Currywurst? Auch Check.
METRANS sieht in Hamm das westliche Juwel ihres europäischen Netzwerks – quasi das „Dortmund“ im Eisenbahnuniversum, nur mit weniger Stau und mehr Weitsicht. Der Plan: Container aus aller Welt landen in Hamburg, rollen dann klimafreundlich nach Hamm und von dort weiter durch Europa. Nachhaltig, effizient und mit dem unaufhaltsamen Charme eines 1.200-Tonnen-Güterzuges.
Der Rat der Stadt Hamm darf am 3. November darüber entscheiden, ob der Gesellschafterwechsel offiziell wird. Oder anders gesagt: Ob man das alte Bahngelände endgültig zur Zukunftsmaschine umbaut – mit Beton, Vision und wahrscheinlich endlos vielen Pressemitteilungen.
Fazit:
Hamm macht ernst. Der Multi Hub Westfalen soll nicht nur die Drehscheibe der Zukunft werden, sondern auch das Herzstück einer Region, die gelernt hat, dass Container manchmal mehr bewegen als Autos. Und wer weiß – vielleicht bekommt der Güterzug bald ein goldenes Ortsschild: „Willkommen in Hamm – wo Zukunft auf Schiene fährt.“