Hamm’s Goldgrube des Alltags – Die große Fundsachen-Auktion
Schon ab dem 16. Oktober dürfen Interessierte auf sonderauktionen.net stöbern. Stöbern! Ein schönes deutsches Wort, das klingt wie etwas zwischen „Schnäppchenjagd“ und „neuer Lebenssinn“. Dort warten echte Schätze: Fahrräder mit Patina, Handys mit Charakter, Uhren, die vielleicht mal pünktlich waren, und Schmuckstücke, die vermutlich schon in besseren Jackentaschen geleuchtet haben.
Die Stadt veranstaltet diese virtuelle Wundertüte übrigens schon zum 28. Mal. Ein echtes Jubiläum der Vergesslichkeit! Seit fast drei Jahrzehnten sorgt Hamm dafür, dass verlorene Gegenstände eine zweite Karriere starten können – und das ganz ohne Influencer-Marketing.
Vom Vermissen zum Erwerben – das neue Hamm-Erlebnis
Die Regeln sind einfach: Wer in den letzten sechs Monaten etwas verloren hat, sollte sich jetzt beeilen. Noch bis zum Beginn der Versteigerung kann man im Bürgeramt Uentrop seine Eigentumsrechte anmelden – danach ist Schluss. Dann verwandelt sich das ehrliche Amt in ein digitales Eldorado für Schnäppchenjäger, Schatzsucher und Hobbydetektive.
Das Besondere: Das Auktionsprinzip funktioniert rückwärts. Statt hochzubieten wie bei eBay, geht’s in Hamm runter. Der Startpreis fällt regelmäßig, bis jemand zuschlägt. Es ist ein Nervenkitzel zwischen Strategie und Herzinfarkt. Wer zu früh klickt, zahlt zu viel. Wer zu lange wartet, guckt in die Röhre – oder auf das leere Fahrradgestell, das jemand anders mitgenommen hat.
Das Ganze läuft vom 13. bis 23. November – zehn Tage digitaler Wahnsinn. Eine Dekade in Internetzeit. Wer braucht Netflix, wenn man stattdessen zusehen kann, wie ein alter Drahtesel in Echtzeit günstiger wird?
Schätze, Schnäppchen und Schicksale
Nach erfolgreichem Zuschlag wird bezahlt – natürlich nicht beim Amt direkt, sondern bei der Firma GMS. Diese überweist das Geld ans Bürgeramt, vermutlich per Brieftaube oder Aktenzeichen. Danach kann man seine neuen Schätze abholen:
- Fahrräder in der Zukunftsfabrik (wo sonst?),
- Handys und Schmuck im Bürgeramt Uentrop,
- und für auswärtige Glückspilze gibt’s sogar Versand.
Man kann also bequem von der Couch aus ein gebrauchtes Mountainbike ersteigern, das vermutlich schon mehr Abenteuer erlebt hat als man selbst – und es dann persönlich in einer Einrichtung namens „Zukunftsfabrik“ abholen. Wenn das kein Symbol für die moderne Stadtverwaltung ist!
Hamm, das eBay mit Amtssiegel
Die städtische Fundsachenversteigerung ist mehr als ein Event – sie ist ein Phänomen des urbanen Lebens. Sie zeigt, dass selbst Verlorenes wieder einen Zweck finden kann. Und dass Bürokratie und Abenteuer manchmal Hand in Hand gehen – mit einem Klick auf „Jetzt bieten“.
Oder, um es mit dem städtischen Motto zu sagen:
Wer nichts verliert, verpasst was.