Hanni, die Heldin auf vier Pfoten – Dortmund lernt Inklusion auf Hundesprache
Die beiden sind keine gewöhnlichen Besucher. Wenn sie die Schulflure betreten, wird’s still. Nicht, weil jemand Angst hat, sondern weil Hanni das einfach draufhat. Ihre Aura sagt: „Ich bin Profi. Ich trage Verantwortung. Und manchmal auch das Leckerli in der Seitentasche.“
Unterwegs im Auftrag der Stadt, gewissermaßen als Hundeflüsternde Bildungsbotschafterin, zeigt Hanni, was gelebte Inklusion heißt: Kein Mitleid, keine Sonderrolle, kein erhobener Zeigefinger – sondern ein wedelnder Schwanz und ein stilles Statement: „Hilf dir selbst – oder lass den Hund helfen.“
Wenn der Hund mehr bewegt als so mancher Workshop
Die Stadt Dortmund hat nämlich längst erkannt: Flyer sind nett, Schilder sind schön – aber nichts wirkt so nachhaltig wie ein flauschiges Wesen mit treuen Augen, das Barrieren überwindet, bevor sie jemand aussprechen kann.
Deshalb geht Hanni jetzt dorthin, wo die Zukunft gerade lernt, wie man respektvoll miteinander umgeht – in die Klassenzimmer, in die Turnhallen, in die Köpfe. Während andere noch über Teilhabe referieren, zeigt sie sie einfach. Sie drückt Aufzüge, bringt Gegenstände, zieht Schuhe aus, öffnet Türen – und das alles ohne Beschwerdeformular.
Ihr Auftrag: Respekt, Verständnis und echte Inklusion. Keine Paragrafen, keine PowerPoint, sondern Pfotenarbeit. Wenn Hanni ihre Arbeit macht, merkt man schnell: Ein Assistenzhund ist kein Haustier, sondern ein vierbeiniger Alltagsheld mit Dienstmarke im Herzen.
„Assistenzhund willkommen“ – das Schild mit Biss
Die Stadt Dortmund hat bereits vor zwei Jahren die Kampagne „Assistenzhund willkommen“ gestartet. Seitdem prangen an vielen Türen kleine Schilder, die sagen: „Hier darf der Hund rein – weil er arbeitet.“ Und tatsächlich: Wo früher das Schild „Hunde verboten“ wie ein autoritäres Überbleibsel aus der analogen Ära hing, signalisiert heute ein modernes Piktogramm: „Gleichberechtigung – auch mit Fell!“
Denn wer einmal gesehen hat, wie ein Assistenzhund seinem Menschen hilft, versteht sofort: Das ist nicht einfach süß, das ist Systemrelevanz mit Schnauze.
Wenn Kinder lernen, was echte Hilfe ist
Besonders in Schulen und Kitas sollen die Begegnungen zum Aha-Moment werden. Kinder erleben, dass Inklusion nicht nur ein sperriges Wort in der Schulordnung ist, sondern etwas, das riecht, schnauft und einem die Hand leckt.
Da werden Vorurteile schneller abgebaut als ein Sandkasten im Sommerregen. Wo vorher noch ein „Oh, darf der das?“ stand, kommt bald ein „Wie cool ist das denn!“.
Dortmund zeigt Biss – im besten Sinne
Mit dieser Aktion zeigt Dortmund: Inklusion kann mehr sein als ein Konzeptpapier. Sie kann bellen, wedeln, Türen öffnen – und Herzen gleich mit.
Hanni und ihr Mensch sind also die freundlichste Taskforce, die man sich vorstellen kann: Zwei, die einfach machen, was viele nur planen. Und wenn’s gut läuft, steht bald in jeder Dortmunder Schule ein neues Schild – nicht nur „Assistenzhund willkommen“, sondern auch: „Menschlichkeit erwünscht“.
Denn manchmal braucht es eben keine lange Rede, um Respekt zu lehren – nur vier Pfoten und ein ehrliches „Wuff“.