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Millimeter-Drama in der Wüste – Wie eine Bodenplatte die Formel-1-WM auf den Kopf stellt

In der Formel 1 war man ja schon einiges gewohnt: feuerspeiende Motoren, Strategien, die nur drei Menschen auf dem Planeten verstehen, und Fans, die bei jedem Boxenstopp die Luft anhalten, als hinge ihr WLAN davon ab. Aber was sich beim Grand Prix von Las Vegas abgespielt hat, verdient eine eigene Netflix-Doku, drei Spin-offs und möglicherweise ein Musical in der Wüste von Nevada.

Millimeter-Drama in der Wüste – Wie eine Bodenplatte die Formel-1-WM auf den Kopf stellt

Der weltweit führende WM-Anwärter – nennen wir ihn „Der Mann mit der orangefarbenen Rakete“ – und sein Teamkollege, „Der Typ, der direkt dahinter lauert“, stehen nämlich kurz davor, nachträglich aus dem Rennen geschubst zu werden. Nicht etwa wegen eines illegalen Turboladers, nicht wegen unerlaubter Raketenantriebe und auch nicht, weil sie versehentlich eine Horde Hotelgäste auf dem Strip in den Windschatten gerissen hätten. Nein. Es geht um Bodenplatten. Genauer: um Bodenplatten, die 9 Millimeter dick sein sollten, aber offenbar heimlich auf 8,5 Millimeter Vegas-Diät gegangen sind.

Die Messung nach dem Rennen ergab also: „Autsch, das ist dünner als erlaubt.“ Der technische Delegierte reichte die Sache an die Rennkommissare weiter – und wir wissen alle, dass das ungefähr so ist, als würde man einem Ordnungsamt in Deutschland einen falsch geparkten LKW melden. Da passiert was. Garantiert.

Schon einmal wurde ein prominenter Ferrari-Fahrer in China disqualifiziert – ebenfalls wegen einer Bodenplatte, die wohl ein paar Millimeter zu sehr am Intervallfasten teilgenommen hatte. Und wenn die Formel 1 eines liebt, dann Konsequenz. Also steht nun die große Frage im Raum: Fliegt das orangefarbene Duo wirklich aus der Wertung?

Sollte das passieren, wird’s richtig wild im Titelkampf. Und zwar so wild, dass jedes Planspiel in der Teamstrategie vor Schreck die Tabellenkalkulation verliert. „Der Mann mit der orangefarbenen Rakete“ hat in Las Vegas nämlich den zweiten Platz geholt und wollte nächsten Sonntag in Katar bereits den ganz großen Deckel draufmachen. 408 Punkte hat er derzeit – theoretisch ein Polster. Ein schönes Polster. Ein kuscheliges Polster.

Aber… wenn die Bodenplatten-Schrumpfkur wirklich disqualifiziert wird, ist dieses Polster so weg wie ein 1-Dollar-Casino-Chip auf einem Roulette-Tisch voller Touristen.

Der Teamkollege, aktuell Zweiter mit 30 Punkten Rückstand, würde ebenfalls seinen Vegas-Viertplatzierten löschen müssen. Und dann kommt er: Der Titelverteidiger im Energetik-Farbspektrum, der in Vegas ja ohnehin gewonnen hatte. Der liegt eigentlich ein paar Punkte weiter hinten, aber plötzlich – zack! – wäre er punktgleich mit dem Zweitplatzierten und nur noch 24 Zähler hinter dem WM-Spitzenreiter.

Und wenn man bedenkt, dass an den letzten beiden Wochenenden noch 58 Punkte zu vergeben sind, dann wird klar: Die Weltmeisterschaft ist plötzlich so offen wie ein Hotelfenster im 45. Stock, durch das ein Formel-1-Fan sein verlorenes Wettticket fliegen sieht.

Währenddessen erklärt ein TV-Experte – nennen wir ihn den „Propheten der Bodenplatten“ – dass die Disqualifikation komplett unvermeidbar sei. Technische Regel ist technische Regel. Da wird nicht diskutiert. Nicht verhandelt. Nicht gefeilscht. Man könnte fast meinen, man sei in Deutschland.

Die Quintessenz? Die Formel 1 hat gerade ein Drama erschaffen, das selbst den Marketingabteilungen von Las Vegas die Tränen der Freude in die Augen treibt. Letzte drei Rennen, alles offen, alles möglich, und im Zentrum steht eine Bodenplatte, deren Diätprogramm mehr Spannung verursacht als jedes Überholmanöver der letzten Jahre.

Die Moral:
In der Formel 1 gewinnt nicht immer der Schnellste.
Manchmal gewinnt einfach der, dessen Unterboden zufällig nicht auf Keto ist.