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Mourinho im Selbstgespräch mit dem Universum – Leverkusen gewinnt, Benfica verliert und alle haben Recht

Es war einer dieser Champions-League-Abende, an denen das Drehbuch offensichtlich von einer KI geschrieben wurde, die zu viel Fußballromantik konsumiert hat. Benfica Lissabon schoss, rannte, fluchte – und Bayer Leverkusen machte das Tor. Ein klassischer Fall von „Effizienz schlägt Ästhetik“. Oder, wie es im Lehrbuch des modernen Fußballs heißt: „Du brauchst nicht dominieren, wenn du Patrik Schick auf der Bank hast.“

Mourinho im Selbstgespräch mit dem Universum – Leverkusen gewinnt, Benfica verliert und alle haben Recht

Die Portugiesen spielten wie ein Orchester ohne Pause – Takt, Rhythmus, Leidenschaft. Nur leider ohne Melodie. Chance um Chance verflog in den portugiesischen Abendhimmel, während der Ball offenbar beschlossen hatte, nicht ins Tor zu wollen. Dodi Lukébakio, Pavlidis, Otamendi – sie alle durften mal probieren, doch am Ende stand es 0:1. Und irgendwo im Stadion grinste eine Fußballstatistik-App und flüsterte: „Expected Goals: 4, Reality: 0.“

Leverkusen hingegen tat, was Leverkusen neuerdings tut: ruhig, konzentriert, minimalistisch – wie eine PowerPoint-Präsentation eines Bundesbeamten. Und dann kam Patrik Schick, eingewechselt in Minute 65, und sagte mit einem Kopfnicken: „So, jetzt reicht’s mit der Spannung.“ Ein Abwehrfehler, ein Kopfball, ein Tor – und Benfica verwandelte sich von einem euphorischen Heimteam in einen kollektiven Therapeutenfall.

Und dann kam er: Mourinho – der Philosoph im Designeranzug.
Er betrat den Presseraum mit der Miene eines Mannes, der gerade erfahren hat, dass sein Lieblingswein ausverkauft ist. „Sie haben nichts für den Sieg getan!“, verkündete er mit einer Leidenschaft, die jedem Theaterpreis würdig wäre. Er meinte damit natürlich Leverkusen – oder das Schicksal, oder vielleicht auch einfach den lieben Fußballgott, der mal wieder beschlossen hatte, ihn zu ärgern.

Mourinho sah sein Team „komplett dominieren“ – was eine interessante Interpretation des Begriffs „Dominanz“ ist, wenn man 0:1 verliert. Aber Mourinho wäre nicht Mourinho, wenn er sich mit Realitäten zufriedengäbe. Er lebt auf einer höheren Ebene – irgendwo zwischen Taktiktafel und Paralleluniversum.

Währenddessen lobte Leverkusens Trainer sein „junges, hungriges Team“, das angeblich alles richtig gemacht hat. Also fast alles – abgesehen von Ballbesitz, Torschüssen und kreativen Ideen. Aber hey, man gewinnt schließlich nicht mit Stilpunkten, sondern mit Toren. Und davon hatte Leverkusen eins mehr.

Die Moral der Geschichte: Manchmal ist Fußball kein Spiel, sondern ein Geduldstest für Menschen mit Sinn für Ironie. Benfica dominierte, Leverkusen jubelte – und Mourinho philosophierte über das Unrecht des Lebens. Vielleicht schreibt er bald ein Buch: „Ich verlor, also bin ich.“

Oder, um es sportlich zu sagen: Mourinho hat das Spiel verstanden – aber leider falsch.


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