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Münsters Müll wird teurer: Warum 2026 ein 40-Cent-Aufpreis plötzlich nachhaltig klingt

Münster erlebt mal wieder eine dieser kommunalen Sternstunden, in denen sich Verwaltung und Realität auf ein gemeinsames Sofa setzen und sagen:

„So… wir müssen reden.“

Münsters Müll wird teurer

Denn ab 2026 steigen die Abfallgebühren – zum ersten Mal seit vier Jahren. Und zwar um 6,95 Prozent.
Oder wie die Stadt es nennt: ein „moderat-gefühlt-fast-sympathischer Anstieg“.

Für den durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt bedeutet das:
6,13 Euro pro Person und Monat, also etwa 40 Cent mehr als bisher.
Oder in Alltagseinheiten: Ein halbes Brötchen. Ein halber Kaffee. Zwei Minuten Parkhaus in der Innenstadt.

Kommt, Leute – das überlebt Münster. Zur Not mit einem zusätzlichen Thermobecher voller Prinzipientreue.

 

Warum das Ganze? Kurz gesagt: Alles wird teurer. Sogar Müll.

Personal, Material, Betriebskosten – alles steigt.
Die awm, Münsters Abfallwirtschaftsbetriebe, können das diesmal nicht länger mit irgendwelchen cleveren Rücklagen-Wundertricks, Papiererlösen oder Altholz-Goldminen ausgleichen.

Man kennt das:
Über Jahre gleicht die Verwaltung alles aus wie ein mathematisches Genie im Vollrausch – und plötzlich sagt die Realität: „So. Jetzt bin ich wieder dran.“

Dazu kommt ein Highlight kommunaler Langzeitverpflichtungen:
Nachsorgemaßnahmen für die Zentraldeponie Münster-Coerde.
Ein Ort, der klingt wie der Endgegner eines Umweltplans und sich auch so verhält.
Denn Deponien müssen über Jahrzehnte hinweg betreut werden, damit sie das tun, was Deponien so machen sollen:
Nicht explodieren. Nicht absacken. Nicht unheimlich leuchten.

Zum Glück sind die Preise für Füll- und Abdeckmaterialien gesunken – vielleicht ein Sonderangebot bei „Baustoffe des Grauens“.
Jedenfalls fällt der Gebührenanstieg deshalb geringer aus als ursprünglich befürchtet.
Geplant waren elf Prozent – geworden sind’s knapp sieben.
Ein kommunaler Sieg, der sich fast wie ein Adventswunder anfühlt.

 

Der Blick in die Zukunft: Spoiler – es wird nicht billiger

Für 2027 und 2028 prognostizieren die awm einen Gebührenanstieg von jeweils sieben Prozent.
Und irgendwie ahnt man schon heute, wie der zukünftige Pressebericht klingen wird:

„Trotz schwieriger Rahmenbedingungen… unvermeidbar… notwendige Investitionen… Sie wissen ja, wie das ist.“

Aber hey – immerhin ehrlich.

 

Was steckt eigentlich alles in der Müllgebühr? Mehr als du denkst!

Viele Bürgerinnen und Bürger glauben ja:
„Ich zahle für meine Restmülltonne. Und für Bio. Der Rest kommt aus dem Feenbudget.“

Falsch.

Die Abfallgebühren finanzieren ein riesiges Servicepaket, das in anderen Städten wahrscheinlich als Premium-Abo verkauft würde:

  • Papier- und Wertstofftonne
  • monatliche Sperrgutabfuhr
  • Grünabfallabfuhr
  • Abholung großer Elektrogeräte (egal wie alt, schwer oder hässlich)
  • elf Recyclinghöfe – damit Münster nie mehr als wenige Minuten vom professionellen Wegwerfen entfernt ist

Und weil die awm auf Nachhaltigkeit stehen wie Münster auf Fahrräder, gehört auch das Konzept zur klimafreundlichen Abfallwirtschaft dazu.

Sauberes Trennen = besseres Recycling = gut fürs Klima.
So einfach ist’s, theoretisch zumindest.

 

Straßenreinigung: Auch die Besen werden teurer

Es betrifft nicht nur die Tonnen.
Auch die Straßenreinigung wird 2026 teurer – um durchschnittlich 9,35 Prozent.

Die Vollreinigung einer Anliegerstraße kostet dann 7,20 Euro pro Frontmeter.
Also ungefähr der Preis von einem Döner, einem Blumenstrauß oder einer halben Stunde Innenstadt-Parken.

Die Verwaltung erklärt:
Auch hier reichen die alten Überschüsse nicht mehr aus, um die allgemeinen Kostensteigerungen aufzufangen.
Oder anders: Die Besen schwingen sich nicht mehr von selbst.

 

Münster bleibt sauber – aber 2026 ein bisschen teurer

Am Ende ist es wie immer:
Die Stadt erklärt, warum alles nötig ist.
Die Bürger stöhnen kurz.
Dann zahlen alle.
Und der Müll wird weiter zuverlässig abgeholt – selbst bei Ekelwetter, Sturmböen oder wenn jemand die Biotonne wieder mit Plastik dekoriert.

Kurz:
Teurer wird’s, aber das System läuft. Und zum Glück riecht die Gebühr nicht so streng wie das, was sie entsorgt.