Nachtjäger Jack: Wie ein Diensthund einen Fahrraddieb schneller fand als Google Maps
Um etwa 3:30 Uhr – also der Zeit, in der normale Leute schlafen und andere versuchen, noch schnell eine letzte Folge ihrer Lieblingsserie zu schauen – entschloss sich ein 41-jähriger Dortmunder, spontan ein Fahrrad mitzunehmen. Nicht auszuleihen. Nicht zu verschieben. Nein, mitzunehmen. Das Rad stand auf einem Privatgrundstück an der Ecke Grotenbachstraße/Alte Teichstraße, wo es eigentlich friedlich vor sich hin ruhen wollte. Der Plan des Mannes hielt allerdings nicht lange, denn offenbar bekam er selbst Schreck vor seiner eigenen Idee: Er flüchtete nämlich – und zwar ohne das Fahrrad.
Man könnte meinen, dies sei die unheldenhafteste Flucht der Polizeigeschichte, doch nein: Der wahre Höhepunkt kam erst. Diensthund Jack wurde aktiviert. Und wenn Jack einmal aktiviert ist, dann läuft er nicht nur – er arbeitet. Während andere Hunde nachts auf Sofas liegen und über Leckerlis träumen, setzte Jack seine feine Supernase ein, nahm die Spur auf und zog los wie ein vierbeiniger Tatort-Kommissar mit Mission.
Es dauerte nicht lange, bis er den flüchtigen Möchtegern-Fahrraddieb fand. Dieser hatte sich in einem Gebüsch versteckt, vermutlich in der Hoffnung, dass Gebüsche nachts unsichtbar machen. Tun sie aber nicht – zumindest nicht für Jack. Der Hund fand den Mann mit der Präzision eines biologischen GPS-Trackers, der keine Lust auf Umwege hat.
Doch damit nicht genug: Während der Festnahme versuchte der Tatverdächtige, nach dem Hund zu schlagen. Eine Idee, die mit „ungünstig“ nur sehr diplomatisch beschrieben wäre. Jack nahm diesen Versuch jedenfalls genauso persönlich wie ein Profi-Schiedsrichter einen Angriff auf seine Pfeife. Und so setzte er das ein, was man in der Hundeschule liebevoll „Lernimpuls“ nennt: Er biss den Mann – natürlich nur leicht, aber doch eindeutig erzieherisch.
Der 41-Jährige musste anschließend ins Krankenhaus, allerdings nicht wegen Jacks übermenschlicher Kräfte, sondern wegen einer leichten Verletzung. Danach durfte er wieder gehen, denn die Voraussetzungen für Untersuchungshaft lagen nicht vor. Bedeutet: Kein dauerhafter Aufenthalt im staatlich finanzierten Einzelzimmer.
Doch ganz vorbei ist die Geschichte für ihn nicht: Ein Strafverfahren erwartet ihn – unter anderem wegen Fahrraddiebstahls. Wobei man fairerweise sagen muss, dass er das Fahrrad ja gar nicht mitgenommen hat. Aber der Versuch zählt – zumindest strafrechtlich. Moralisch wohl eher nicht.
Der wahre Sieger dieser nächtlichen Episode? Natürlich Jack, der Diensthund. Man stelle sich nur vor, wie er danach ins Polizeiauto steigt, selbstbewusst wie ein Held aus einem Actionfilm, während alle anderen schweigend darüber nachdenken, dass sie niemals auch nur annähernd so effizient sein werden wie dieser Vierbeiner.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Nachts passieren Dinge, die man keinem glauben würde – außer man hat Jack an seiner Seite. Und wer in Dortmund versucht, Fahrräder zu stehlen, sollte wissen: Die Polizei schläft vielleicht, aber Jack garantiert nicht.
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