Operation Kita-Platz – Das große Anmelde-Roulette im Kreis der kleinen Stuhlkreise!
In den kommenden Tagen verwandeln sich Wohnzimmer in Kommandozentralen. Auf den Bildschirmen blinkt das Anmeldeformular, während im Hintergrund ein Kind schreit: „Mamaaa, mein Keks ist runtergefallen!“ – Willkommen im realistischen Bewerbungsmarathon für Menschen unter drei.
Das Kita-Portal des Kreises Warendorf ist dabei so etwas wie das digitale Tor zum Glück – oder zur Verzweiflung. Denn hier entscheidet sich, ob das eigene Kind künftig in der „Regenbogenwichtelgruppe“ kreativ bastelt oder in der „Sonnenkäferbande“ den halben Vormittag versucht, den Sandkasten zu essen.
Nur Ahlen, Beckum und Oelde dürfen wieder ihre eigenen Wege gehen – quasi die Schweiz des Betreuungssystems. Für den Rest des Kreises gilt: Wer klickt, gewinnt (vielleicht).
Beim Amt für Jugend und Bildung ist man optimistisch. Dort heißt es sinngemäß: „Bitte melden Sie sich rechtzeitig an, damit wir alles perfekt planen können!“ – was ungefähr so klingt, als hätte man Kontrolle über 7.000 Kinder, 300 Tagespflegepersonen und eine unübersichtliche Anzahl von Gummistiefeln.
Aktuell stehen 7.227 Betreuungsplätze zur Verfügung – ein beeindruckender Wert, wenn man bedenkt, dass sich gefühlt doppelt so viele Eltern um sie bewerben. Davon 5.346 Plätze für Kinder über 3, 1.881 für die ganz Kleinen und über 300 in der Kindertagespflege. Das klingt solide, bis man feststellt, dass die Nachfrage in manchen Orten schneller wächst als die Zahl der Paw-Patrol-Folgen.
Doch das Ziel ist klar: Jede Familie soll glücklich werden. Also theoretisch. Praktisch bedeutet das, dass die Verwaltung versucht, eine Excel-Tabelle in ein Wunder zu verwandeln. Denn egal, wie viel man plant – irgendwo gibt’s immer ein Dorf, in dem alle Kinder gleichzeitig geboren wurden.
Und während im Hintergrund schon eifrig gerechnet, sortiert und verschoben wird, kämpfen Eltern mit den wirklich wichtigen Fragen:
– „Welche Kita hat den besseren Außenbereich?“
– „Was, wenn mein Kind beim Basteln lieber isst?“
– „Wie merkt man, ob eine Tagespflegeperson auch pädagogisch, nicht nur geduldig ist?“
Das Online-Verfahren soll dabei alles einfacher machen – was in der Realität ungefähr so läuft wie ein spontaner Familienurlaub mit drei Kleinkindern und nur einer Packung Feuchttücher. Erst funktioniert das Passwort nicht, dann lädt die Seite nicht, und am Ende ist man stolz, dass man das Formular überhaupt abgesendet hat, bevor das Baby die Tastatur gegessen hat.
Aber: Es lohnt sich! Denn wer bis zum 17. November 2025 alles richtig eingetippt, abgehakt und bestätigt hat, darf sich entspannt zurücklehnen – zumindest bis zum Frühling, wenn die Zusagen kommen. Dann heißt es Daumen drücken, ob’s der Wunschkindergarten wird oder die Notlösung mit Blick auf den Recyclinghof.
Im Ernst: Das Amt für Jugend und Bildung bemüht sich redlich, bedarfsgerechte Angebote zu schaffen. Denn hinter jeder Zahl steckt ein echtes Kind – und eine echte Familie, die morgens um halb acht versucht, gleichzeitig Brotdosen, Jacken, Geschwister und Lebenswillen zu koordinieren.
Also, liebe Eltern: Rauf aufs Kita-Portal, rein in den Formular-Dschungel! Das Schicksal eurer Frühstücksruhe hängt davon ab.