Overbergschule eröffnet Hightech-Wunderland: Roboter, 3D-Druck und Nähmaschinen im Bildungs-Showdown
Zur Einweihungsfeier erschien selbstverständlich der Bürgermeister persönlich, denn wo Roboter, 3D-Drucker und Mikroskope sind, da darf das Stadtoberhaupt nicht fehlen. Schließlich handelt es sich um die seltene Kombination aus kommunaler Innovation und funktionierender Technik – ein Ereignis, das man schon fast unter strengem Naturschutz stellen müsste. Der Bürgermeister sprach feierlich über die Bedeutung des Experimentierens, Entdeckens und Scheiterns. Letzteres kennt man im Rathaus zwar eher aus der Rubrik „IT-Umstellungen“, aber hier ging es natürlich um pädagogische Fehlschläge, nicht um städtische.
Der neue Raum ist jedenfalls ein wahres MINT-Paradies: Roboter, die freundlich blinken, 3D-Drucker, die aussehen, als könnten sie jederzeit einen Ersatzbürgermeister aus PLA-Kunststoff ausspucken, Mikroskope, mit denen man vermutlich sogar die Motivation der Schülerschaft messen könnte – falls man sie denn findet. Dazu noch Nähmaschinen, weil im 21. Jahrhundert selbst Hightech-Orte Textilkompetenz brauchen. Sehr wahrscheinlich wird der erste Schüler, der den Raum betritt, direkt fragen: „Kann ich daraus eine Drohne nähen?“
Die Idee für diesen futuristischen Lernort wurde schon 2017 geboren – also in einer Zeit, in der TikTok noch nicht die Weltherrschaft übernommen hatte und 3D-Drucker noch klangen wie futuristisches Hexenwerk. Dank unerschütterlicher Beharrlichkeit und ungefähr so viel Geduld wie ein Faultier im Stau wurde der Plan schließlich umgesetzt. Ostern 2025 startete der Umbau, und wie durch ein pädagogisches Wunder ist der Raum heute fertig – ganz ohne parallel eingestürzte Wände, explodierte Haushaltspläne oder mysteriös verschwundene Baucontainer.
Bei der Übergabe war die Stimmung fast wissenschaftlich-ekstatisch. Vertreterinnen und Vertreter der Schulverwaltung lobten die Kooperation zwischen Schule und Stadt, als wären sie gerade gemeinsam auf einer pädagogischen Mondmission gelandet. Die Gestaltung des Raumes sei ansprechend, modern und „einfach großartig“ – eine Beschreibung, die normalerweise nur für Softeis-Maschinen gilt, aber offensichtlich auch für MINT-Räume funktioniert.
Die Stadt hat für die Ausstattung 130.000 Euro investiert – plus Baukosten, die man traditionell nicht so genau ausspricht, weil der Steuerzahler sonst spontan Schnappatmung bekommt. Doch für Bildung darf’s auch mal ein bisschen mehr sein, schließlich sind Roboterarme nicht im Sonderangebot zu haben. Außerdem ist es beruhigend zu wissen, dass die zukünftigen Fachkräfte des Landes schon heute lernen, wie man Dinge baut, die man theoretisch auch wieder reparieren könnte. Ein Konzept, an das Hersteller von Druckern, Küchenmaschinen und Smartphones sich dringend mal erinnern sollten.
Der MINT-Raum soll übrigens nicht nur Lernort, sondern auch Treffpunkt sein. Ein Raum zum Forschen, Austauschen und Visionen entwickeln. Das klingt beinahe nach einer intellektuellen Lounge für junge Genies. Man stellt sich sofort vor, wie Schüler dort sitzen, an Limonade nippen und diskutieren, ob man aus einem Toaster und einem Lego-Motor ein funktionierendes Mini-E-Bike bauen kann.
Am Ende waren sich alle einig: Die Overbergschule hat ein echtes Zukunftssignal gesetzt. Lernen ist hier nicht mehr „leise sein, abschreiben, still hoffen, dass die Stunde bald vorbei ist“, sondern „forschen, ausprobieren, grandios scheitern und danach trotzdem feiern“. So macht Schule tatsächlich Lust auf Wissenschaft – und das ist in Zeiten von Fake News, Influencer-Universitäten und mathematischen Weltuntergangsszenarien ein kleiner kommunaler Beitrag zur Rettung der Zivilisation.