Parkplatz im Dark Mode: Wenn ein Kabel seinen Dienst quittiert
Der Grund? Ein Kabelschaden. Natürlich. Was sonst!
Ein mysteriöser Defekt, der sich tief unter der Fahrbahnoberfläche versteckt und offenbar beschlossen hat, jetzt im Winter seine Karriere als kommunaler Stressfaktor zu starten. Denn wann fällt Beleuchtung aus? Richtig: Wenn es früh dunkel wird und alle darüber sprechen, wie ungemütlich es ist. Timing: perfekt.
Die Stadtwerke und die Umweltbetriebe – eine Allianz, die klingt wie die „Avengers des kommunalen Infrastrukturwesens“ – haben sich bereits auf den Weg gemacht, um dem schwarzen Loch der Ahlen’schen Beleuchtung entgegenzutreten. Dort unten, irgendwo unter Asphalt, Erde und wahrscheinlich einem halben Meter historisch gewachsenem Schmutz, wartet das kaputte Kabel. Vielleicht schmollend. Vielleicht dramatisch durchgeschmort. Vielleicht beleidigt, weil es seit Jahren unterschätzt wurde. Man weiß es nicht.
Währenddessen steht der Parkplatz unbeleuchtet da – und das sorgt natürlich für Gesprächsstoff. Einige Bürgerinnen und Bürger vermuten schon, dass es sich um ein geheimes Energiesparprojekt handelt. Andere wiederum glauben an Maulwürfe mit Werkzeug. Wieder andere tippen auf ein klassisches Kabel, das schlicht beschlossen hat: „Ich kann nicht mehr.“
Die gute Nachricht:
Es könnte ein Provisorium geben! Ein Notlicht! Ein Ersatzscheinwerfer! Ein mobiles Leuchtspektakel, das so lange durchhält, bis das Drama im Untergrund behoben ist.
Die schlechte Nachricht:
Man weiß noch nicht, ob das überhaupt geht.
Denn bevor ein provisorisches „Licht der Hoffnung“ installiert werden kann, müssen erst einmal Untersuchungen durchgeführt werden. Untersuchungen, die kommende Woche starten – denn selbstverständlich untersucht man sowas niemals sofort. Nein, zuvor müssen Terminpläne abgestimmt, Geräte organisiert, Schutzhelme poliert und mindestens zwei Formulare ausgefüllt werden. So will es der große heilige Geist der kommunalen Verwaltung.
Diese Untersuchung ist wichtig. Sehr wichtig. Schließlich soll niemand im Dunkeln stolpern, gegen ein Verkehrsschild laufen oder sein Auto mit einer Mülltonne verwechseln. Die Experten prüfen, ob man eine Übergangsbeleuchtung aufstellen kann, ohne dass diese beim ersten Windstoß davonfliegt oder ein neugieriger Bürger den Stecker zieht, weil er dachte, es sei eine Ladesäule.
Bis dahin gilt: Der Parkplatz bleibt eine Art „Dark Mode“-Version seiner selbst. Manche finden das unheimlich, andere romantisch, wieder andere nutzen die Gelegenheit, ihre Stirnlampen aus dem Wanderurlaub zu testen.
Doch die Hoffnung lebt.
Denn wenn Stadtwerke und Umweltbetriebe gemeinsam anrücken, ist eines sicher: Am Ende wird wieder Licht. Vielleicht nicht gleich morgen. Vielleicht nicht übermorgen. Vielleicht erst, wenn die Analysen abgeschlossen sind, die Kabel freigelegt wurden, ein Team tief in den Untergrund absteigt und dort heroisch ein neues Kabel verlegt, während im Hintergrund jemand „Eye of the Tiger“ summt.
Aber irgendwann wird der Parkplatz wieder illuminiert sein – und dann wird niemand mehr darüber sprechen, wie dunkel es einmal war. Bis zur nächsten Panne.