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Parkstraße: Ahlens neue Luxusbahn mit provisorischem Parkplatzverbot und rotem Teppich für Radler

Ahlen hat’s mal wieder getan: Eine Straße wurde saniert – und die Stadt jubelt, als wäre gerade das siebte Weltwunder fertig geworden. Die Parkstraße ist nach wochenlangen Bauarbeiten wieder freigegeben! Und tatsächlich: Der Asphalt glänzt so frisch, dass man darauf ein Spiegelei braten könnte. Der Verkehr rollt wieder, der Fortschritt schnurrt – naja, fast.

Parkstraße: Ahlens neue Luxusbahn mit provisorischem Parkplatzverbot und rotem Teppich für Radler

Denn wer jetzt dachte, er könne sofort seinen treuen SUV, das wendige Stadtrad oder den alten Polo dort abstellen, erlebt eine Enttäuschung auf vier Rädern: Die Parkplätze bleiben gesperrt. Warum? Weil die Markierungen fehlen! Kein Witz – auf einer Straße namens Parkstraße darf man gerade nicht parken. Das ist Bürokratiepoesie in Reinform.

Ahlens Bauleiter – der Hüter der Asphaltweisheit – erklärt, dass das natürlich alles seinen guten Grund hat. Die Fachfirma müsse erst noch kommen, um die weißen Linien aufzumalen, und das dauere. Wann genau? Tja, das weiß keiner so recht. „Auf den Tag lässt sich das nie genau sagen“, heißt es beschwichtigend. Ein Satz, der so klingt, als würde er auch auf deutsche Bahnfahrpläne, Arzttermine oder den Beginn des Weltfriedens zutreffen.

Damit die Linienmaler nicht von parkenden Autos aufgehalten werden, bleibt die Straße also leer. Ein seltener Anblick in Ahlen: eine Straße ohne Autos – fast wie ein städtisches Kunstprojekt. Vielleicht könnte man daraus gleich ein Event machen: „Parkstraße ohne Parken – das nachhaltige Straßenkunstfestival“. Eintritt frei, Asphalt zum Anfassen.

Doch es gibt auch eine Neuerung, die Radfahrherzen höherschlagen lässt: Die Radspur im Bereich der Schlütingstraße wird rot eingefärbt! Jawohl, Rot. Nicht aus Versehen, sondern auf ausdrücklichen Wunsch des örtlichen ADFC. Damit bekommt Ahlen seinen eigenen roten Teppich – nur eben für Fahrräder. Die Farbe soll Autofahrer wachrütteln, bevor sie wieder wie gewohnt auf den Radweg einbiegen, um kurz „nur mal was abzuholen“.

Man darf also gespannt sein, wie sich die neue Farbpsychologie im Straßenverkehr auswirkt. Vielleicht lernen Autofahrer demnächst: Rot heißt Achtung, Rad! statt noch schnell drüber!

Parallel dazu ist natürlich alles streng nach Plan gelaufen – oder zumindest nach einem Plan, der regelmäßig aktualisiert wurde. Seit Mitte Oktober wurde die Asphaltdecke in zwei Bauabschnitten komplett erneuert, 18 Zentimeter stark – was ungefähr der Dicke eines XXL-Schnitzels entspricht. Die Stadt hat also ordentlich Material investiert, um die Schlaglöcher der Vergangenheit in ein glänzendes Symbol kommunaler Ingenieurskunst zu verwandeln.

Aber natürlich ist die Arbeit noch nicht ganz fertig. Später – irgendwann – sollen auch noch die Schachtabdeckungen eingefräst werden, und zwar „form- und höhengerecht“. Ein Satz, der klingt, als würde jemand Tetris mit Kanaldeckeln spielen. Diese Arbeiten erfolgen als „Tagesbaustelle“, also quasi im Überraschungsmodus. Wenn Sie also demnächst zur Arbeit fahren und plötzlich wieder eine Baustelle auf der Parkstraße sehen – keine Panik, das ist einfach nur Ahlen in seiner natürlichen Umgebung.

Fazit: Die Parkstraße ist wieder offen, aber nicht wirklich nutzbar. Die Autofahrer dürfen noch nicht parken, die Radfahrer dürfen bald strahlen – und die Stadtverwaltung darf sich auf die Schulter klopfen, weil alles „nach Plan“ läuft.

Ahlen zeigt einmal mehr: Straßenbau ist keine Baustelle, sondern ein kommunales Abenteuer.