Premiere des Münster-Tatorts: 1.500 Fans, ein Fahrrad, ein Mord – und ganz viel Münsterliebe
Eine Premiere, die so groß war, dass man im Foyer fast schon ein Parkleitsystem gebraucht hätte. Wäre man nicht sowieso wegen des Tatorts hier, man hätte glauben können, eine Delegation der Vereinten Nationen sei angereist.
Der Filmservice Münster.Land, das Kommunikationsamt und der WDR hatten gemeinsam eingeladen – und Münster lässt sich ja bekanntlich nicht zweimal bitten, wenn es darum geht, seine Lieblings-Kommissare zu feiern. Oder auch einfach, um zu sehen, wie viele Menschen in vier Kinosäle passen, ohne dass die Luft knapp wird.
Stars zum Anfassen – aber bitte nicht wirklich anfassen
Tatort-Fans wurden reich belohnt: Sie erhielten nicht nur die exklusive erste Sichtung der neuen Folge, sondern auch die Gelegenheit, die berühmten Gesichter der Münsteraner Krimiwelt aus nächster Nähe zu beobachten.
Schauspielerinnen und Schauspieler liefen durch das Foyer, als würde es sich um den „Roten Teppich der Albersloher Filmfestspiele“ handeln.
Für die Fans war es wie Weihnachten, Geburtstag und der Tag der offenen Tür im Polizeipräsidium auf einmal. Manche wirkten so ehrfürchtig, als würden sie königliche Hoheiten sehen – nur mit weniger Krone und mehr Drehbuch.
Abschied einer Legende – und Münster schluchzt gemeinschaftlich
Ein Moment sorgte für kollektive Emotionen: Die resolute, schlagfertige Staatsanwältin, seit über zwei Jahrzehnten fester Bestandteil der Münsteraner Tatortgeschichte, verabschiedete sich aus dem aktiven Krimileben.
Nach 23 Jahren sitzt sie zum letzten Mal im berühmten Münsteraner Krimiset, und das Publikum applaudierte minutenlang.
Nicht wenige hatten Tränen in den Augen – und zwar nicht nur wegen der Popcornpreise.
Münsters Oberbürgermeister lobt – und schickt eine sanfte Warnung
Münsters Stadtoberhaupt nutzte die Gelegenheit, um den Tatort zu loben – und sich gleichzeitig dafür zu bedanken, dass Münster dank dieser Krimireihe regelmäßig in ganz Deutschland über die Bildschirme flimmert.
Ob Aasee, Prinzipalmarkt oder der Kreativkai – der Tatort sorgt dafür, dass Münster aussieht wie eine lebendige Postkarte. Eine Postkarte, die allerdings ständig Mordfälle enthält.
Der OB stellte aber klar: Münster sei im echten Leben glücklicherweise harmloser als im Fernsehen. Ein Satz, dem selbst die wildesten Münsteranerinnen und Münsteraner schwer widersprechen würden.
Worum geht’s in der neuen Folge? Natürlich um Fahrräder!
Natürlich dreht sich die Handlung – wie könnte es in Münster anders sein – um Fahrräder.
Genauer gesagt um eine traditionsreiche Fahrradmanufaktur, die seit fünf Generationen damit beschäftigt ist, Räder herzustellen, die so edel sind, dass manche Münsteraner sie nur zum Angucken kaufen.
Während einer Produktvorstellung wird ein Familienmitglied tot aufgefunden. Ein Familiendrama trifft High-End-Fahrrad – das Münsteraner Pendant zu „Dallas“, nur mit weniger Cowboyhüten und mehr Gangschaltung.
Gedreht wurde im März und April 2025 – passenderweise unter anderem im Speicher II am Hafen, der in Münster als Synonym gilt für: „Hier könnte ein Tatort entstehen“.
Der Speicher ist gleichzeitig Kunsthalle, Eventlocation und offenbar perfektes Tatort-Revier. Münsteraner kennen ihn vor allem als: „Da, wo man hingeht, wenn man sich sehr bewusst kulturvoll fühlen möchte.“
Wann läuft der Tatort im Fernsehen?
Für alle, die am Premierenabend keinen Platz bekommen haben – oder einfach nicht neben sehr lauten Menschen Popcorn essen wollen:
Der neue Münster-Tatort „Die Erfindung des Rades“ läuft am Sonntag, 7. Dezember, um 20:15 Uhr im Ersten.
Wie immer zur Primetime, wie immer mit Rätsel, Humor und mindestens einem Dialog, der später in der Kneipe zitiert wird.
Und natürlich ist er dann auch in der ARD-Mediathek – für alle, die erst um halb zehn merken, dass Sonntag ist.