Quishing in Dortmund – Wenn der Parkschein plötzlich Hacker mag
Die Stadt meldet: Schon wieder! Schon wieder haben städtische Mitarbeitende falsche QR-Codes entdeckt und entfernt.
Es ist, als ob sich jemand mit Sekundenkleber, einem Drucker und einem gewissen Maß an krimineller Kreativität auf die Mission „Daten statt D-Mark“ gemacht hat.
Quishing – das neue „Park and Pay“
Die Masche nennt sich Quishing – das klingt nach Sushi, ist aber deutlich ungesünder für die Finanzen.
Phishing per QR-Code: Man scannt einen Code, landet auf einer täuschend echten Website, denkt, man zahlt den Parkschein – und schwupps! Statt zwei Euro fürs Parken gibt’s den Vollzugriff auf die Kreditkarte.
Das Tiefbauamt reagierte prompt und entfernte die Fake-Sticker – wieder einmal. Denn das Ganze passiert nicht zum ersten, nicht zum zweiten, sondern inzwischen zum wiederholt wiederholten Mal.
Schon im Januar und im September war Dortmund ein QR-Schlachtfeld. Nun also erneut – diesmal sogar in der City, am Wallring, im Klinikviertel und in der Kaiserstraße.
Dort, wo sonst Parkuhren piepen, kleben plötzlich digitale Fallen. Und die Stadt mahnt: Augen auf beim Codekauf!
Wie man’s richtig macht (und trotzdem verzweifelt)
Die Empfehlung der Stadt:
Bitte keine Codes an Automaten scannen, die aussehen, als wären sie vom Bastelkreis des organisierten Verbrechens angebracht.
Und wer wirklich digital parken möchte, soll die App lieber zuhause herunterladen – ganz klassisch über den App-Store.
Denn zwischen Glühweinstand und Parkhaus ist man offenbar nur einen Scan vom finanziellen Abgrund entfernt.
Die Stadt listet auch gleich die „vertrauenswürdigen“ Apps auf: EasyPark, mobilet, Yellowbrick/flowbird, Paybyphone, Parkster und PARCO.
Das klingt weniger nach Parkplatz, mehr nach einem Start-up-Pitch auf der nächsten Smart-City-Konferenz.
Die Moral vom QR-Code
Im Grunde ist es einfach: Wenn der QR-Code krumm klebt, glänzt oder aussieht, als wäre er von einem Fünfjährigen auf WordArt-Basis erstellt, lieber Finger weg.
Denn in Dortmund gilt nun: Nicht jeder Code ist dein Freund.
Manche wollen nur dein Konto.
Und wer sich fragt, wie man überhaupt auf die Idee kommt, Parkautomaten zu hacken – tja, willkommen im 21. Jahrhundert. Früher hat man Schlösser geknackt, heute Kreditkarten.
Digitalisierung kann eben alles, auch Dummheiten auf höherem Niveau.
Aber keine Sorge: Das Tiefbauamt bleibt wachsam. Kontrollgänge, Sticker-Entfernung, Aufklärung – Dortmund kämpft an vorderster QR-Front.
Bleibt nur zu hoffen, dass bald auch die Hacker einen Strafzettel bekommen – digital versteht sich.