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Rap, Tanz, Graffiti und jede Menge kreative Chaosenergie

Vorhelm wird hip. Also so richtig hip. Nicht „wir-haben-einen-neuen-Mülleimer-mit-Deckel“-hip, sondern Hip-Hop-hip. Am Freitag, 5. Dezember, verwandelt sich das sonst solide bürgerlich-brötchenbräunliche Bürgerhaus nämlich in den selbsternannten „Melting Pot für kreative Beats, wilde Moves und Farben, die eigentlich erst ab 18 Jahren zugelassen werden sollten“.

Rap, Tanz, Graffiti und jede Menge kreative Chaosenergie

Und wer lädt dazu ein? Zwei städtische Abteilungen, die oft unterschätzt werden, aber diesmal entschlossen sind, die Jugend nicht nur kulturell zu fördern, sondern gleichzeitig das Bürgerhaus auf einen Lärmpegel zu bringen, bei dem selbst die örtlichen Tauben freiwillig auf Ohrstöpsel umrüsten.

Kinder und Jugendliche von 10 bis 14 Jahren dürfen sich in drei Workshops austoben – einer Altersgruppe, die irgendwo zwischen „Ich weiß alles besser“ und „Ich habe keine Ahnung, warum ich meine Schuhe im Kühlschrank gelagert habe“ pendelt. Perfekt also für Hip-Hop, denn das Genre lebt schließlich von spontaner Kreativität plus einer Menge Chaos.

1. Der Rap-Workshop:
Hier dürfen die Teilnehmenden ihren inneren Wortakrobaten finden – oder zumindest so tun, als hätten sie einen. Freestyle-Rap bedeutet, spontan Dinge zu sagen, die sich im besten Fall sogar reimen. Im schlechteren Fall klingt es wie die vertonte Version einer schlecht erklärten Mathehausaufgabe, aber hey, alles Kunst!
Die Workshopleitung wird vermutlich gelassen bleiben, während Kinder in unterschiedlichen Lautstärken alles Mögliche in die Mikrofone sprechen – von tiefgründigen Textzeilen über „Warum gibt’s heute keine Pizza?“ bis hin zu philosophischen Erkenntnissen wie „Mein Bruder klaut meine Chips“.

2. Der Hip-Hop-Tanzworkshop:
Wer keinen Text findet, kann tanzen. Oder versuchen zu tanzen. Hier wird eine Choreografie erarbeitet, die irgendwo zwischen weltmeisterlicher Coolness und chaotisch angeordnetem Hampelmann liegt – je nachdem, ob die Füße der Teilnehmenden mit ihrem Gehirn kommunizieren oder nicht.
Die Jugendlichen dürfen ausprobieren, wie man sich bewegt, ohne dabei versehentlich jemanden umzuschubsen oder sich selbst zu Knoten zu verbiegen. Am Ende sieht es vielleicht schon fast so aus, als hätte man ein TikTok-Video in Zeitlupe gefilmt – aber immerhin synchron.

3. Der Graffiti-Workshop:
Hier geht’s ans Eingemachte. An die Farbe. An die Wand. An das große Ziel: Nicht aus Versehen das Bürgerhaus in ein Kunstwerk zu verwandeln, das der Hausmeister mit zusammengekniffenen Augen und Herzklopfen begutachtet.
Die Jugendlichen entwerfen eigene Skizzen und lernen, wie man sie auf eine Wand überträgt. Natürlich legal. Auf legal vorbereiteten Flächen. Mit legalen Farben. Unter legaler Aufsicht. Man will ja keine Revolution starten, sondern nur einen Workshop.
Am Ende entsteht hoffentlich ein Wandkunstwerk, das nicht aussieht wie die spontane Explosion einer Filzstiftschachtel, sondern beeindruckend, dynamisch und hip – und das Bürgerhaus freut sich über eine neue dekorative Option: „Urban Flair light“.

Wenn alle Workshops durch sind und sämtliche Energiereserven vernichtet wurden, kommt der große Moment: Die Präsentation. Die Teilnehmenden zeigen, was sie können – oder was sie zumindest versucht haben. Eltern, Pädagoginnen und zufällige Passantinnen dürfen staunen, klatschen und so tun, als wüssten sie, ob ein Rap gut oder ein Tanzschritt technisch sauber war. Wichtig ist allein: Die Kids hatten Spaß.

Und dann?
Dann darf gefeiert werden. Ein gemeinsamer Abschluss, bei dem vermutlich Musik läuft, Snacks verschwinden und alle so tun, als sei es das Boogie-Woogie-Festival des Jahres. Immerhin bildet das Ganze den krönenden Abschluss der Reihe „Jugend goes Bürgerhaus“, die bereits das ganze Jahr über kreative Momente hervorgebracht hat – inklusive jener Art von Chaos, bei der sich Kulturexpert*innen und Jugendfördernde gleichzeitig Sorgen machen und stolz sind.

Der Aktionstag soll ein besonderes Highlight zum Jahresende werden. Denn was sagt „Festliche Stimmung“ besser als rhythmische Raplines, wummernde Beats, tanzende Teenager und farbgeschwängerte Wände? Richtig: Nichts.