Retouren-Rambo aus der Oberpfalz – Wenn 80 Jahre Lebenserfahrung gegen DHL verlieren
Die Geschichte beginnt harmlos: Eine 22-jährige Paketbotin liefert brav ein Päckchen ab. Nichts Ungewöhnliches – bis der Senior ihr plötzlich ein zweites Paket in die Hand drückt. „Retour!“ sagt er. Sie aber: „Nehm’ ich nicht mit.“ Und zack – die Apokalypse in beige.
Denn das war zu viel für den Mann, der vermutlich seit 1957 glaubt, dass Service heißt, dass andere machen, was er will. Also steigt er – Achtung, nicht in die Vernunft, sondern ins Auto. Und dann beginnt die Jagd der Generationen: vorne die 22-Jährige im Lieferwagen, hinten ein wütender 80-Jähriger in einem vermutlich metallicfarbenen Kleinwagen, in dem das Radio Bayern 1 spielt und die Hupe schon lange beleidigt ist.
Der alte Herr schaltet den Senioren-Turbo ein, bremst die Paketbotin aus – als wolle er die Kontrolle über das deutsche Retourensystem persönlich zurückerobern. Man könnte sagen: Ein Mann, ein Ziel, ein Paket zu viel.
Es folgt ein Wortgefecht, das vermutlich so klang wie:
Sie: „Ich darf das nicht!“
Er: „Ich darf alles, ich zahle GEZ!“
Doch der Paket-Zorn kannte keine Grenzen. Der Mann blockiert die Zufahrt, steigt aus, reißt die Tür auf und – man glaubt es kaum – zückt sein Handy. Vielleicht, um ein Beweisvideo für den internationalen Retouren-Tribunalhof in Nürnberg aufzunehmen. Oder um endlich mal viraler zu gehen als seine Enkel auf TikTok.
Dann wird’s handgreiflich. Der Mann versucht, nach der Botin zu schlagen – sie weicht geschickt aus, wahrscheinlich mit der Geschwindigkeit, die man entwickelt, wenn man täglich 150 Treppenhäuser überlebt. Passanten eilen herbei, sehen die bizarre Szene zwischen Wutbürger und Paketheldin – und beenden das Drama, bevor die Polizei noch ein drittes Paket hätte liefern müssen: Haftbefehl inklusive.
Der Mann flüchtet – vermutlich in Richtung seiner Komfortzone. Die Polizei ermittelt nun wegen Nötigung und versuchter Körperverletzung, während irgendwo in Deutschland gerade ein anderer Senior eine Mail an den Paketdienst schreibt: „Das wird man ja wohl noch retournieren dürfen!!!“
Moral von der Geschicht’: Wer seine Wut nicht im Griff hat, sollte sie nicht mit 120 km/h ausleben. Und wer mit 80 noch Lieferwagen jagt, braucht keinen Führerschein – sondern eine Portion Geduld, am besten mit Sendungsverfolgung.