Schulradeln 2025: Münsters Turbo-Schüler treten NRW in Grund und Boden – klimaneutral und höchstwahrscheinlich mit Muskelkater
Bei der Preisverleihung in Köln – also in der Stadt, in der Autofahren offiziell zur Mutprobe gehört – wurden Geldpreise und Urkunden ins Schülervolk verteilt. Das Ganze fand im Beisein wichtiger Menschen statt, die viel nicken, freundlich lächeln und vermutlich froh sind, dass sie nicht 47.000 Kilometer radeln mussten.
Die Grundschule mit den Stahlwaden
In der Kategorie „Mindestens 20.000 Fahrradkilometer“ fährt die Peter-Wust-Schule einfach allen davon.
47.174 Kilometer in drei Wochen.
Das ist nicht mehr Schulradeln – das ist Tour de France mit Hausaufgabenheft.
Man fragt sich unweigerlich:
Wer bringt diese Kinder eigentlich ins Bett? Und: Haben diese kleinen Energiebündel Akku-Anschlüsse, von denen die Öffentlichkeit nichts weiß?
Zweiter Platz in NRW – und das unter den Grundschulen, wohlgemerkt. NRW! Das Bundesland, in dem Fahrräder durchschnittlich mehr Kilometer machen als manche Autos.
Gymnasium mit Profi-Pro-Kopf-Werten
Das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium hat ebenfalls geliefert. In der Kategorie „Meiste Fahrradkilometer pro Kopf bei mindestens 50 Teilnehmenden“ schafften die Schülerinnen und Schüler olympische 263 Kilometer pro Nase.
Pro Kopf!
Eine Strecke, die manche Autofahrer nur zurücklegen, wenn der Navi spinnt oder der IKEA-Ausflug außer Kontrolle gerät.
Auch dieses Gymnasium landet auf Platz 2 – aber ganz ehrlich: Bei diesen Zahlen fühlt sich selbst der zweite Platz an wie ein Bundesverdienstkreuz mit Fahrradklingel.
Schulradeln: Deutschlands größte Gruppen-Ausdauerprüfung
Landesweit haben beim „Schulradeln NRW“ 103.000 Menschen mitgemacht – das sind ungefähr so viele wie Münsters Fahrräder an einem einzigen Montagmorgen, aber hier radeln sie wenigstens geordnet.
In drei Wochen wurden 12,95 Millionen Kilometer gestrampelt.
Das ist die Distanz, die man zurücklegen müsste, wenn man von Münster bis nach:
- Australien fährt,
- wieder zurück,
- dann noch bis nach Kanada,
- und dort einmal im Kreis.
Dazu haben die jungen Superhelden rechnerisch 2.108 Tonnen CO₂ eingespart – also ungefähr die Menge, die ein durchschnittlicher SUV verbraucht, wenn er einmal um den Block fährt, um ein besseres Parkplatz-Schicksal zu finden.
NRW – das Bundesland, das Fahrradfahren zur Landesreligion macht
Seit fünf Jahren wachsen die Zahlen beim Schulradeln. Jedes Jahr mehr motivierte Menschen, mehr Radkilometer, mehr CO₂-Einsparung – und vermutlich auch mehr Fahrräder, die danach dringend zum Orthopäden müssen.
In diesem Jahr sind 1.785 Schulen dabei gewesen. NRW führt bundesweit alles an, was irgendwie mit Radfahren zusammenhängt:
- Teilnehmende
- Kilometer
- Emissionen, die NICHT in der Luft gelandet sind
- Und wahrscheinlich auch Fahrradschlösser, die in Münster traditionell eher Deko als Sicherheit sind.
Koordination im Auftrag des Klimas
Organisiert wird das Ganze vom Zukunftsnetz Mobilität NRW – ein Name, der klingt, als würde dort ein futuristisches Radfahr-Orakel sitzen, das jeden Morgen entscheidet, wie viele Kilometer heute eingespart werden. Angelehnt ist der Wettbewerb am „Stadtradeln“, das Münster sowieso jedes Jahr mit einer Mischung aus Leidenschaft, Muskelkraft und Fahrradfanatismus feiert.
Auch 2026 wird wieder geradelt werden, bis die Pedale glühen.
Münster freut sich schon.
NRW auch.
Und die Fahrräder?
Die würden vielleicht gern eine kleine Pause einlegen, trauen sich aber nicht, es zu sagen.