Schwarzer Montag in Dortmund – Die CDU zieht ein (und bringt frischen Kaffee mit)
Das ist ungefähr so, als würde jemand beim Marathon nach dem Startschuss stolz sagen: „So, jetzt fang ich an zu laufen.“ Aber hey – Enthusiasmus muss man ja haben, vor allem, wenn man das erste Mal seit gefühlten Steinzeitwahlen den Schlüssel fürs Rathaus bekommt.
Der neue Chef will jetzt den sogenannten „Dortmunder Weg“ gehen – kommunikativ, kooperativ, freundschaftlich. Das klingt verdächtig nach einem Motivationsposter, das man sich bei einer Verwaltungstagung neben die Kaffeemaschine hängt. Aber gut, wer nach fast acht Jahrzehnten politischer Abstinenz einzieht, darf sich auch mal ein bisschen Corporate-Feel-Good leisten.
Kommunikativ, das heißt vermutlich: Alle dürfen reden, keiner wird verstanden.
Kooperativ: Man nickt höflich, während man innerlich denkt „Das machen wir dann anders“.
Freundschaftlich: Also so lange, bis der erste Haushalt beschlossen wird.
Im Foyer des Rathauses herrscht jedenfalls Aufbruchstimmung. Kameras klicken, Mikrofone glühen, und im Hintergrund murmelt ein Reporter: „Wie schreibt man das nochmal – Ka-loo-tee?“ Der neue OB lächelt, posiert, schüttelt Hände, blickt bedeutungsvoll in die Zukunft – vermutlich direkt auf den ersten Aktenberg, der schon ungeduldig auf seinem Schreibtisch wartet.
„Ein Neustart für Dortmund“, sagt er, und man merkt, wie die Stadt kurz innehält. Neustart – das klingt wie ein Update, das sich nach 79 Jahren endlich installieren lässt. Mal sehen, ob’s diesmal ohne Absturz klappt.
Natürlich geht’s auch ums Klima – aber nicht nur das meteorologische, sondern das atmosphärische. Und das braucht in Dortmund tatsächlich ein bisschen Zuwendung. Zwischen Dauerbaustellen, Dauerregen und Dauerwahlversprechen ist frischer Wind dringend nötig – oder wenigstens ein Lüftchen Optimismus.
Die Stadtverwaltung selbst wirkt noch leicht verwirrt – da steht plötzlich jemand im Chefbüro, der kein Sozialdemokrat ist. Man munkelt, einige Schreibtische hätten sich instinktiv neu ausgerichtet.
Aber eins ist klar: Die Stadt steht vor einer neuen Ära. Eine Ära der Gespräche, der Kooperation, und – wenn’s ganz mutig wird – vielleicht sogar der Ergebnisse. Dortmund, die Stadt der Superlative, hat wieder was zu erzählen. Und wer weiß – vielleicht wird der „Dortmunder Weg“ ja wirklich mal kein Trampelpfad.