Selfie-Fail auf Hawaii: Wenn ein Tourist eine Schildkröte bedrängt – und statt Likes fast eine Gefängniszelle bekommt
Alles begann – wie immer – mit einem Smartphone. Und dem Wunsch, das perfekte Urlaubsfoto zu schießen. Perfekt in dem Sinne von: „Ich brauche ein Bild, das zeigt, dass ich spirituell tief verbunden bin mit der Natur, während ich sie gleichzeitig komplett ruiniere.“
Der Mann entdeckte am Strand eine Meeresschildkröte, die vermutlich gerade dachte: „Ach, endlich mal ein Moment Ruhe, vielleicht ein Nickerchen…“ Doch dann kam er. Der Mann, der Selfie-Yeti. Der Tourist, der glaubte, dass Tiere grundsätzlich dazu da sind, neben ihm zu posieren.
Er ging so nah heran, dass selbst die Schildkröte irritiert blinzelte – und Schildkröten blinzeln normalerweise nur, wenn ihnen wirklich etwas auf den Panzer geht. Er bedrängte, filmte, posierte, rückte nach, rückte näher, rückte zu nah – und bewies eindrucksvoll, dass manche Menschen zwar reisen, aber nie im Leben wirklich irgendwo ankommen.
Artenschutz? Noch nie gehört. Aber WLAN: Ja, bitte!
Auf Hawaii gelten strenge Regeln zum Schutz der bedrohten Meeresschildkröten. „Nicht berühren“, „Nicht nähern“, „Nicht bedrängen“ – eigentlich sehr einfache Anweisungen.
Und dennoch: Es ist erstaunlich, wie schwer es manchen fällt, sich an Regeln zu halten, die selbst Vorschulkinder verstehen würden.
Die Behörden vor Ort sahen das Video und machten genau das, was man in solchen Fällen macht: Sie setzten ihr strengstes, offizielles „Jetzt reicht’s aber“-Gesicht auf und kündigten Konsequenzen an, die selbst die härtesten Influencer kurz nach Luft schnappen lassen.
Denn hier geht es nicht nur um ein Bußgeld. Nein.
Es geht um etwas, das für Menschen, die Selfies über alles stellen, schlimmer sein könnte als ein Smash-Phone: Gefängnis.
Gefängnis für ein Foto – oder: Karma in HD
In den USA, insbesondere in Hawaii, versteht man beim Thema Artenschutz keinen Spaß. Bedrohte Arten sind heilig – und Schildkröten besonders. Sie sind geschützte Tiere, spirituelle Symbole, wichtige Ökosystem-Akteure und außerdem schlicht zu niedlich, um als Requisit missbraucht zu werden.
Wer also meint, ein bedrohter Meeresbewohner sei die ideale Kulisse für sein „Namaste-ich-bin-eins-mit-dem-Universum“-Foto, der könnte plötzlich feststellen, dass die einzige Kulisse, vor der er bald posiert, graue Wände und ein sehr strenger Wärter sind.
Das Internet reagiert – wie immer mit maximaler Empörung plus Memes
Natürlich verbreitete sich der Vorfall im Netz schneller als eine kostenlose WLAN-Verbindung in einem Hostel.
Menschen auf der ganzen Welt kommentierten, schimpften, empörten sich – und lieferten gleichzeitig eine beeindruckende Menge an Schildkröten-Wortspielen ab, die das Tierreich vermutlich nicht bestellt hat.
Ein paar Highlights:
- „Das ist keine Schildkröte. Das ist eine Schildkröte mit Anwalt.“
- „Wenn die Schildkröte ihm hinterherkommt, ist sie schneller als seine Rechtsschutzversicherung.“
- „Manche Leute sollten eine Schildkröte im Leben haben – zwecks Geduld. Aber bitte ohne Anfassen.“
Lektionen für alle Urlauber: Natur ist kein Fotostudio
Was lernen wir daraus?
Dass die Natur schön ist.
Dass Tiere Respekt verdienen.
Dass man Dinge nicht anfassen sollte, die älter sind als die eigene Zivilisation.
Und dass Instagram-Likes keine Rechtfertigung für schlechte Entscheidungen sind.
Vielleicht hilft ein kleiner Merksatz für den nächsten Urlaub:
„Wenn ein Tier dir nicht freiwillig zuwinkt – lass es einfach in Ruhe.“
Die Schildkröte hat jedenfalls keine Anzeige gestellt.
Noch nicht.
Aber die Behörden übernehmen das gern für sie.