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Snackautomat gesprengt: Dorstfelder Teenies verwechseln Fast Food mit Fast Boom

Es gibt Teenager, die gehen samstagsabends ins Kino. Andere hängen gelangweilt am Busbahnhof herum. Und dann gibt es jene seltene Spezialkategorie Jugendlicher, die sich denkt:

„Lass uns ’nen Snackautomaten sprengen, vielleicht fällt ’ne Tüte Chips raus.“

Snackautomat gesprengt

So geschehen in der heiligen Nacht zu Sonntag im traditionsreichen Dortmund-Dorstfeld, wo ein Snackautomat offenbar zur Zielscheibe einer hochprofessionellen – oder eher: hochpubertären – Spezialoperation wurde. Gegen 23:20 Uhr meldeten mehrere Zeugen ein Geräusch, das sich laut Aussage eines Anwohners anhörte wie „ein unmotivierter Donnerschlag mit Tiefkühlpizza-Aroma“. Kurz darauf brannte der Automat lichterloh. Man könnte sagen: Selbstbedienung, aber auf Stufe Michael Bay.

Natürlich waren Feuerwehr und Polizei sofort zur Stelle. Nicht etwa, weil Dortmund ohnehin regelmäßig brennt, sondern weil man bei Detonationen, die nach Röstzwiebeln riechen, nichts dem Zufall überlässt.

 

Die Flucht – oder: Vier Teenies auf der Suche nach einem besseren alibi

Während der Snackautomat noch glühte wie ein übermotivierter Raclette-Grill, sahen die Zeugen vier Jugendliche, die nach kurzem Blickkontakt mit einem mutigen Ansprecher schneller flüchteten als Sonderangebote an Black Friday.
Richtung Wittener Straße.
Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sie dort auf der Flucht noch ein Döner-Notfallpaket bekommen.

Die Polizei leitete sofort Fahndungsmaßnahmen ein – und stellte wenig später vier Tatverdächtige im Nahbereich fest: dreimal 14 Jahre jung, einmal 15, alle aus Dortmund, alle mit der Energie von Duracell-Häschen und dem kriminalistischen Talent einer beschwipsten Bananenschale.

 

Ausrüstung der Tatverdächtigen: Die MacGyver-Grundausstattung

Die Beamten fanden bei den Jugendlichen zwei Handys – vermutlich für Beweisfotos und die unvermeidbare „Brudi, wir gehen viral!“-WhatsApp-Gruppe – sowie einen Gasbrenner.

Einen Gasbrenner.
Mit 14.

Andere Jugendliche in dem Alter halten ein Physikbuch falsch herum oder fragen sich, wie man Nudeln ohne TikTok-Rezept kocht, aber diese vier hatten ganz offensichtlich ein klitzekleines Faible für Pyrotechnik.

Die Einsatzkräfte brachten das Quartett zur Polizeiwache Huckarde. Dort gab es:

  • erkennungsdienstliche Behandlung (quasi das Teenie-Äquivalent zu „Du kommst aber früh nach Hause, junger Mann!“),
  • ein paar ernste Worte,
  • die Abgabe des Gasbrenners in die Kategorie „Beweismittel, überraschend heiß“.

Anschließend wurden die Jugendlichen den Erziehungsberechtigten übergeben – vermutlich begleitet von jenem legendären Satz, den Eltern niemals hören wollen:
„Wir müssen mal reden.“

 

Der Verkehr – und warum niemand über Schokoriegel sprechen will

Während die Spuren gesichert wurden, blieb der Vogelpothsweg in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Autofahrer mussten also einen Umweg fahren – was wiederum der einzige Teil der Geschichte war, bei dem wirklich Leid entstanden ist. Denn sind wir ehrlich:
Wer nachts in Dortmund unterwegs ist, hat schon ganz andere Dinge erlebt als eine Straßensperrung wegen Snackautomaten-Sprengung.

In diesem Fall war es reines Glück, dass niemand verletzt wurde. Der Automat hingegen?
Nun … der hat den Abend leider nicht überstanden.
Er ruht jetzt im großen Recyclinghof des Snackhimmels.

 

Und nun? Strafverfahren und vermutlich ein sehr langes Hausarrest-Update

Die vier Jugendlichen erwarten nun Strafverfahren wegen:

  • besonders schwerem Diebstahl (schwer, weil explodierend),
  • Herbeiführen einer Explosion (das wird schwierig zu erklären sein: „Wir wollten nur gucken, ob’s geht.“).

Es ist davon auszugehen, dass ihre Zukunftspläne – ob YouTube-Karriere, Rapper-Laufbahn oder Profi-Snackautomatentechniker – vorerst pausieren müssen.

Bleibt nur eine Frage:

Was war eigentlich drin in diesem Automaten?

Denn wenn Jugendliche heutzutage ein ganzes Gerät in die Luft jagen, nur um an eine überteuerte Packung Erdnussflips zu kommen, dann ist das vielleicht kein Kriminalfall mehr.
Dann ist das eine soziologische Studie.