Tatort Dortmund verkauft Nebenrolle – Lottomillionär kauft sich ins Krimiversum ein
Die Gelegenheit bot sich auf einer Gala, die eigentlich Gutes tun soll, aber zwischendurch auch gern mal zu einem Wettbieten zwischen lokaler Promi-Prominenz eskaliert. Dort wurde eine Komparsenrolle versteigert – also ein Platz zwischen Leiche, Laterne und gelangweiltem Ermittlerblick. Für viele Menschen wäre das eine nette Anekdote, vielleicht sogar ein lustiges Geschenk für die Schwiegermutter. Für Chico hingegen ist es ein Lebenstraum.
Und wie viel ist ein Lebenstraum heutzutage wert?
Ganz simpel: 6000 Euro.
So viel musste der Mann mit dem goldenen Händchen in der Tombola springen lassen, bis der Hammer fiel.
Selbstverständlich ging es nicht ohne ein dramatisches Bieterduell – denn was wäre eine Gala ohne mindestens zwei Menschen, die laut „Höher!“ rufen, während sie eigentlich nur versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen? In diesem Fall kämpfte Chico nicht gegen den Mafiaboss, nicht gegen einen Filmbösewicht, sondern gegen einen Komiker, der offenbar denselben Traum hegte: einmal in Dortmunds Kultkrimi durchs Bild laufen. Oder stehen. Oder tot am Boden liegen. Man weiß ja nie, was die Komparsenrolle bereithält.
Als der Zuschlag schließlich an Chico ging, erklärte er mit feuchten Augen und noch feuchterem Portemonnaie, dass ein Kindheitstraum in Erfüllung gehe. Schon damals habe er den Tatort geliebt – vor allem natürlich die Dortmunder Folgen. Manche Kinder wollten Astronaut werden, andere Feuerwehrleute. Und dann gab es Chico: Er wollte Leiche Nummer 4 sein. Oder Verdächtiger Nummer 7. Oder Mann im Hintergrund, der irritiert in die falsche Kamera schaut. Die Träume sind vielfältig.
Die Tatort-Folge, in der er auftauchen wird, trägt übrigens den Titel „Blut und Wasser“. Was entweder perfekt zu den Tränen der Unterlegenen passt oder zu der Schweißmenge, die ein Komparse aufbringen muss, wenn der Regisseur sagt: „Noch mal! Aber dieses Mal weniger steif! Und bitte nicht wieder in die Kamera gucken!“
Gedreht wird im Frühjahr 2026, genauer von Mitte Februar bis Mitte März. Dortmund und Umgebung dürfen sich also auf die Zeit freuen, in der sämtliche Straßen plötzlich gesperrt sind, weil irgendwo drei Menschen mit Kameras stehen und dramatische Musik aus einem tragbaren Lautsprecher läuft. Ausgestrahlt wird die Folge frühestens 2027 – was für Tatort-Fans bedeutet: Man hat genug Zeit, um sich geistig, seelisch und snacktechnisch auf Chicos Leinwand-Debüt vorzubereiten.
Und was bleibt am Ende?
Ein Mann, der sich mit Glück reich, mit Geld berühmt und mit 6000 Euro zum Fernsehgesicht macht. Ein Krimi, der plötzlich noch ein bisschen mehr Ruhrpottgefühl innehat. Und eine ganze Stadt, die sich fragt: Was kommt als Nächstes?
Versteigert der Tatort demnächst auch Rollen wie „gerissener Unterweltboss“, „mürrischer Ermittler“ oder „unsichtbarer Zeuge“?
Wer weiß. In Dortmund ist alles möglich.