Trick or Trump – Wenn das Weiße Haus zur Geisterbahn wird
Während sich andere Politiker in den dunklen Katakomben ihrer Imageberater verstecken, zieht dieser Mann die Show durch: „Trick or Treat“ auf Staatsniveau. Und wie jedes Jahr dürfen Kinder aus ganz Amerika mit großen Augen und noch größeren Zuckertüten in den Garten des Weißen Hauses – um dort mit Schokolade, PR und Psychologie beschenkt zu werden.
Und siehe da: Der Präsident spielt wieder seinen Lieblingsstreich. Schon bekannt aus den Vorjahren, leicht abgestanden, aber immer noch mit derselben Energie wie ein Reality-TV-Reboot. Ein Kind tritt vor, süß, unschuldig, vermutlich als Superheld verkleidet – und bekommt von Trump den alten Klassiker: Der Trick mit dem falschen Geschenk. Ein Fake-Schokoriegel, ein leerer Korb, oder – wer weiß – vielleicht ein kleiner „Make Candy Great Again“-Sticker.
Das Publikum johlt, Melania lächelt höflich wie jemand, der innerlich „nicht schon wieder“ murmelt, und der Secret Service überlegt vermutlich, ob sie die Szene als nationale Sicherheitskomödie einstufen sollten.
Man muss dem Mann eines lassen: Er hat ein Talent, jede Veranstaltung in eine Reality-Show zu verwandeln. Die Kinder? Glücklich. Die Eltern? Irritiert. Die Medien? Verzückt. Und der Präsident? Wieder im Mittelpunkt, wo er sich bekanntlich am wohlsten fühlt – irgendwo zwischen Trick, Treat und Twitter.
Der Clou: Es ist derselbe Streich wie im letzten Jahr. Und im Jahr davor. Man könnte sagen, der Mann steht für politische Konstanz – zumindest, wenn es um Zucker und Showeffekte geht. Vielleicht ist das sein geheimer Wahlkampftrick: Erst gibt’s Süßes, dann Saures, und zwischendurch eine Kameraeinstellung in perfektem Licht.
Man stelle sich vor, Roosevelt hätte den New Deal als Running Gag gebracht. Trump macht’s mit Halloween. Jedes Jahr dieselbe Pointe, aber niemand traut sich, sie ihm zu klauen.
Und so verteilt das Ehepaar weiter Süßigkeiten, die Nation schaut gebannt zu, und irgendwo denkt ein Kind: „War das jetzt ein Witz oder Außenpolitik?“ In diesem Amerika ist das oft dasselbe.
Am Ende des Abends, wenn die Lichter gedimmt und die Schokoladenreste gezählt sind, bleibt vor allem eines hängen: Niemand spielt Halloween konsequenter als ein Mann, der es schafft, selbst als Präsident die Rolle des Hofnarren zu perfektionieren.