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Turbo-Teen auf der Überholspur – Wenn das Fahrrad plötzlich Machtgefühle entwickelt

Es war ein ganz normaler Dienstag in Dortmund. Autos krochen durch die Hörder Bahnhofstraße, Ampeln wechselten gelangweilt ihre Farben – bis plötzlich ein Fahrrad auftauchte, das scheinbar aus der Zukunft entlaufen war. Kein Scherz: Dieses Ding schoss wie eine Koffeinrakete durch den Verkehr und ließ zwei Autos so alt aussehen, als stünden sie im Standby-Modus.

Turbo-Teen auf der Überholspur – Wenn das Fahrrad plötzlich Machtgefühle entwickelt

Die Polizei traute ihren Augen kaum. Ein 16-jähriger Nachwuchsingenieur – natürlich ohne Helm, aber mit dem Selbstbewusstsein eines Formel-1-Piloten – zog an ihnen vorbei, als wäre Newtons Physik nur eine Empfehlung. Das Gefährt: offiziell mal ein Mountainbike, inoffiziell inzwischen ein Frankenstein aus Schrottplatz, Sci-Fi und TikTok-Inspiration.

Bei der Kontrolle offenbarte sich das ganze Genie des jugendlichen Bastelwahns: Ein Elektromotor, irgendwo zwischen Waschmaschine und Raketenantrieb, dazu ein Akku mit der mystischen Leistungsangabe „unbekannt“. Vermutlich läuft er mit Energydrink, Hoffnung und purem Übermut. Ein Kippschalter sorgte für den Turboeffekt – vermutlich mit der Aufschrift „Mach mal Lärm“.

Als die Beamten das Bike näher untersuchten, entpuppte es sich als die wohl günstigste Alternative zum E-Scooter-Wahnsinn: 0 Euro Versicherung, 0 Euro Führerschein, 100 Prozent Lebensmüdigkeit. Bei Tests auf der Wache erreichte das Teil mühelos 70 km/h im Leerlauf. Zum Vergleich: Das ist schneller, als so mancher Kleinwagen bei 30er-Zone-Buckeln schafft – und das ganz ohne Treten.

Die Eigentumsverhältnisse? Nebelhaft. Vielleicht war’s ein Erbstück, vielleicht auch ein spontanes Fundstück mit eingebauter Tesla-Philosophie: „Ich war’s nicht, das war schon so schnell.“

Die Polizei reagierte wie immer besonnen: Gefährt sichergestellt, Tests gemacht, Mahnung verteilt. Und natürlich der obligatorische Hinweis: „Der Helm rettet Leben!“ – wobei man sich unweigerlich fragt, welchen Helm man braucht, wenn das Fahrrad mehr PS hat als ein Motorroller. Vielleicht ein Raumanzug?

In ihrer Pressemitteilung warnt die Polizei eindringlich vor „Selbstlaboraten“ – was charmant klingt, als würde man im Chemieunterricht versehentlich Sprengstoff herstellen. Faktisch geht es aber um jugendliche Tüftler, die glauben, aus jedem Drahtesel ein Batmobil basteln zu können.

Doch mal ehrlich: Zwischen E-Bikes, E-Scootern und E-Autos ist der Übergang fließend – oder eher rasend. Und wer mit 70 Sachen durch die Innenstadt fliegt, hat wenigstens kurz das Gefühl, frei zu sein … bevor die Polizei ihn wieder auf den Boden der Verkehrswirklichkeit zurückholt.

Also, liebe Bastelhelden: Wenn ihr euer Fahrrad zur Rakete umbaut, denkt dran – auch Iron Man hat einen Helm getragen.