Skip to main navigation Skip to main content Skip to page footer

Wadersloher Straßenwunder: Die K54 wird tatsächlich früher fertig

Wadersloh erlebt dieser Tage ein kleines Wunder. Nicht das übliche Wunder, wie dass der Bus tatsächlich pünktlich kommt oder dass jemand im Supermarkt nicht an der Kasse drängelt. Nein, ein viel größeres, ein verkehrspolitisches Wunder: Die K54 wird früher fertig! Ja, du hast richtig gelesen. Eine Straße. Eine Baustelle. Früher. Fertig.

Wadersloher Straßenwunder: Die K54 wird tatsächlich früher fertig

Man muss das kurz wirken lassen – denn normalerweise gehören Straßenbaustellen in Deutschland zu jener Kategorie kommunaler Ritualhandlungen, die gern länger dauern als ein durchschnittliches Jurastudium. Doch ausgerechnet hier, in Wadersloh, geschieht das Unfassbare: Schon am Freitagmittag, dem 14. November, soll die K54 wieder freigegeben werden. Einfach so. Ohne Drama. Ohne Verlängerung. Ohne „Wir bitten um Verständnis, es dauert leider doch bis Ostern“. Ein Tag, der in die lokale Geschichtsschreibung eingehen könnte.

Der Grund für dieses bautechnische Wunder?
Das Wetter. Na klar. Ausgerechnet das Wetter, das im Herbst normalerweise den Charakter einer nassen Waschlappen-Attacke besitzt, zeigte sich plötzlich von seiner sonnigsten, trockensten und bauarbeiterfreundlichsten Seite. Das gute Wetter der letzten Tage hat die Straßenbauer geradezu beflügelt. Man sah sie mit glänzenden Augen und frisch geladenen Maschinen, fast so, als hätten sie eine geheimnisvolle Energiequelle entdeckt.

Vielleicht lag es daran, dass niemand im Regen stehen musste. Vielleicht waren die Asphaltmischungen im Glücksmodus. Vielleicht haben die Bauarbeiter heimlich einen „Turbo-Button“ an ihren Walzen gefunden. Oder – realistisch gedacht – vielleicht hatten alle einfach richtig Lust darauf, diese Baustelle endlich zu beenden, bevor jemand auf die Idee kommt, zusätzliche Arbeiten „mitzumachen, wo man schon mal dabei ist“.

Auf jeden Fall ging alles schneller als geplant. Und das bedeutet:
Die K54 ist morgen Mittag frei. Für Autos. Für Fahrräder. Für jene Menschen, die jeden Tag mit zusammengebissenen Zähnen die Umleitung fahren mussten und sich dabei ernsthaft fragten, ob sie durch ganz OWL geschickt werden. Endlich vorbei.

Die Nachricht verbreitet sich im Ort wie ein besonders gutes Klatschgerücht:
„Hast du schon gehört? Die K54 ist fertig!“ – „Das glaub ich erst, wenn ich drüberfahre!“ – „Ich nehm morgen extra den Weg, nur um’s zu testen!“ Manche überlegen wohl sogar schon, ob sie zur Eröffnung ein kleines Picknick mitten auf der frisch sanierten Fahrbahn machen sollen – ein symbolischer Akt der Dankbarkeit an die Götter des guten Wetters und der effizienten Straßenbaukunst.

Der Asphalt selbst muss sich ebenfalls großartig fühlen. Eben noch Baustellenpatient im OP-Modus, jetzt schon im glänzenden Neuzustand. Glatt, dunkel, würdevoll – bereit, von Autoreifen berührt zu werden, die seit Wochen im Zickzack durch die Umleitungen gequält wurden. Ein Neuanfang für alle.

Natürlich bleibt ein kleines Restrisiko: Die Verwaltung hat zwar angekündigt, dass es „morgen Mittag“ so weit sei. Aber Verwaltungssprache ist ein eigenständiger Dialekt. „Morgen Mittag“ könnte streng genommen vieles bedeuten: zwischen 11:30 und 16:59 Uhr, je nach Definition von Mittag und Laune des Baulastträgers. Doch diesmal wirkt es glaubwürdig – denn wenn das Wetter einmal hilft, dann wollen alle es nutzen, bevor der nächste Dauerregen die Abrissbirne wieder weichkocht.

Für Wadersloh bedeutet das: Die Verkehrsflüsse kehren zurück in die Normalität. Endlich wieder ohne Umwege, ohne Baustellenampeln, ohne das nervige Gefühl, dass der eigene Zeitplan von einem Bagger abhängt. Eine Rückkehr zur freien Fahrt – so frei, wie man sie in Westfalen eben bekommt.

Also: Autotanks füllen, Fahrradsättel polieren, mental vorbereiten. Die K54 kommt zurück. Und zwar nicht irgendwann, nicht „bis Ende des Monats“, nicht „im Rahmen der vorgesehenen Baumaßnahmen“, sondern einfach: morgen.

Ein Satz, den man sich in Gold rahmen möchte.